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Freitag, 1. Juni 2012

Buchbesprechung: Towards A World War III Scenario


Als 1967 Studenten behaupteten, Benno Ohnesorg (1) wäre gezielt und kaltblütig erschossen worden, und die Tat vertuscht, war der Begriff „Verschwörungstheoretiker“ noch nicht so in Mode wie heute, aber auf Grund der Kennedymorde bereits bekannt. Jedenfalls brachte man diese Studenten schnell zum Schweigen und niemand nahm sie ernst. Heute weiß man, dass sie Recht hatten. Und es gibt Dutzende solcher Fälle, in denen Verschwörungstheoretiker gesellschaftlich geächtet wurden, während nach Aufdeckung der Verschwörung die Verschwörer selbst unbehelligt blieben. Und schon länger gibt es Hinweise darauf, dass Geheimdienste bewusst Verschwörungstheorien verwenden, um nachweisbare Fakten so ins Absurde weiter zu entwickeln, dass niemand mehr die eigentlichen grundlegenden Fakten beachtet, die den Ursprung von Zweifeln darstellten. Das kann man natürlich auch als Verschwörungstheorie bezeichnen. Oder man einigt sich einfach darauf, Verschwörungstheorien von ihren unbewiesenen Thesen zu befreien, und nur den bewiesenen Kern zu betrachten. Dies ist zumindest meine Prämisse, nach der ich vorgehe. Und so will ich auch an das Buch „Towards A World War II Scenario“ (2) herangehen. Herausfiltern, was Tatsache und was Mystik ist, und beschreiben, wie die auf Tatsachen basierenden Fakten zu bewerten sind.

Bevor ich aber zu der Zusammenfassung von 17 Artikeln (3), in denen ich Chossudovskys Buch analysiert und die Quellen geprüft habe, komme, möchte ich darauf hinweisen, dass man möglicherweise auch die derzeitige Politik der USA als auf einer Verschwörungstheorie basierend darstellen könnte. Der Historiker Adrian Hänni hatte versucht heraus zu finden, wie in den USA Wissen über Terrorismus entsteht. Auf der Internetseite der Universität Zürich kann man seine Analyse finden (4). Er schreibt z.B.
„«Bereits im Anschluss an das Haymarket-Massaker vom 4. Mai 1886 erlebten die USA ihren ersten kollektiven ‹Terrorist Scare›», sagt Hänni. An diesem Tag gingen in Chicago gewerkschaftlich organisierte Arbeiter auf die Strasse, um eine Reduktion der Arbeitszeit von täglich zwölf auf acht Stunden zu erreichen. Die Versammlung endete blutig, als ein Unbekannter eine Bombe in einen Polizeikordon warf. Zwölf Arbeiter und sechs Polizisten starben. Für Presse, Politiker und die quasi als Bundespolizei agierende private Sicherheitsfirma «Pinkerton National Detective Agency» war schnell klar: Hier waren internationale, zentral gelenkte anarchistische Terrorzellen am Werk, welche die USA bedrohen. Eine Idee, sagt Hänni, die «diametral im Gegensatz zur Realität stand». Denn zwischen den Gewalttaten anarchistischer Gruppen in den USA und in Europa bestanden keinerlei Verbindungen. Erstaunlich deckungsgleich: Gut hundert Jahre später, im April 1984, griff der damalige US-Präsident Ronald Reagan (Präsident von 1981 bis 1989) die Formel des «War on Terrorism» in einer Gesetzesvorlage wieder auf. Gemeint war nun der Kommunismus in der Gestalt der Sowjetunion, eingebettet in «das Narrativ des Kalten Krieges». Kurz darauf war jedoch mit Glasnost und Perestroika Tauwetter zwischen Ost und West angesagt.
Nach und nach betrat deshalb ein neuer Akteur die Szene: Der islamistische Terror. Diskurstheoretisch gesprochen: Vereinzelt bereits im Nachgang des Zusammenbruchs der Sowjetunion 1990/91, besonders aber nach 9/11, «verdichteten sich» unter der Regierung von George W. Bush (2001 bis 2009) verstreut agierende, islamistische Gewaltgruppierungen unter dem Label Al-Kaida zu einem weltweit operierenden, zentral gelenkten Terrornetzwerk. «Es ist erstaunlich», stellt Hänni fest, «wie deckungsgleich die ‹Krieg gegen den Terror›-Rhetoriken der Reagan- und der Bush-Ära sind.»
Islamistischer Terror ist eine Realität, kein Zweifel. Dennoch stellt sich die Frage, weshalb gerade er in den Mittelpunkt des Interesses gerückt wurde und nicht etwa Bombenanschläge durch rechtsextreme Gruppen und Personen, rassistisch motivierte Gewalttaten durch den Ku-Klux-Clan oder Anthrax-Anschläge christlicher Fundamentalisten gegen Abtreibungskliniken.
Michel Chossudovsky will diese Frage beantworten. Gewählt wurde nach seiner Meinung der islamistische Terror, weil sich durch ihn ein Eroberungsfeldzug gegen die ölreichste Region der Welt legitimieren lässt. Aber gehen wir langsam vor und betrachten wir das Buch Kapitel für Kapitel.

DAS VORWORT (7)

Zunächst beschreibt der Autor die sicher kaum noch ernsthaft bestrittene Tatsache, dass es sich beim Krieg gegen Libyen nicht um einen humanitären Einsatz gehandelt hatte, sondern schlicht um einen durch die US-NATO-Gemeinschaft durchgeführten Regimewechsel. (5) Um dann aber in unbewiesene Behauptungen abzugleiten. Nämlich die, dass auch Japan ein Atomwaffenprogramm bis Fukushima betrieben hätte. (6) Aber er untermauert seine These über einen lange geplanten globalen Feldzug der USA dann wieder mit unwidersprochenen Aussagen des früheren Nato-Kommandeurs, General Wesley Clark, der schon früh vor Ausschüssen erklärte, dass man den Krieg, den die USA derzeit führt, im Prinzip sofort nach dem 11. September beschlossen hätte. (7)

Dies ist die erste unnötige Verquickung von beweisbaren mit nicht beweisbaren Fakten. Und daran erkennt man auch schon, dass dieses Buch keinen wissenschaftlichen Anspruch erhebt, sondern eine politische Proklamation sein soll. Im Vorwort nennt er dann auch seine Beweggründe, das Buch zu schreiben: „Die globale Militärstrategie des Pentagon ist dazu bestimmt, die Welt zu beherrschen. Die militärische Bereitstellung von US-NATO-Truppen geschieht simultan in mehreren Regionen der Welt. Die Militarisierung auf einem globalen Niveau wird durch die Struktur der US-Streitkräfte instrumentalisiert. Der gesamte Planet ist in geografische Kampf-Kommandos unter dem zentralen Befehl des Pentagon aufgeteilt.“  
Der Aussage des früheren NATO-Kommandeurs, General Wesley Clark zufolge, besteht  der militärische Plan des Pentagon aus einer Sequenz von Kriegen: „Der Fünfjahresplan beinhaltete insgesamt sieben Länder. Beginnend mit dem Irak, dann Syrien, Libanon, Libyen, Iran, Somalia und Sudan.“  
DER FÜHRBARE ATOMKRIEG

Und schon im Vorwort beginnt er zu erklären, wie sehr sich die US-Atomwaffenpolitik seit dem 11. September verändert hat. Diese Sorge zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch. Seitdem die Militärdoktrin geändert wurden, wird ein präventiver Atomkrieg nicht nur als machbar dargestellt, sondern auch offen, er erwähnt zunächst Libyen, angedroht. {Mehr dazu später}

Um die vielen Intrigen, Verbrechen und Einflussnahmen der Geheimdienste der USA zu beschreiben, braucht man eigentlich nur Wikipedia zu bemühen. Chossudovsky nimmt die Beispiele, um zu beweisen, dass seine Theorie keineswegs abwegig wäre. Und er beginnt über die Tatsachen verdrehende Propaganda zu berichten, und welche Folgen sie hat, indem er Voltaire zitiert: „Wer dir Absurditäten glaubhaft machen kann, kann dich auch Gräueltaten tun lassen.“

Dann beschreibt er die Gefahr eines Atomkrieges und zeigt die vielfachen Drohungen mit einem solchen durch die USA und Israel auf. Mit diesen Drohungen einher, so Chossudovsky, geht eine Kampagne seit 2006, die behauptet, dass ein Atomkrieg führbar und gar nicht so schlimm für die Zivilbevölkerung wäre. (9). Er entlarvt die Absurdität der Behauptung, dass ein Atomkrieg nicht nur erlaubt, sondern humanitär gefordert wäre, um angebliches schlimmeres Unheil für die Welt präventiv auszuschließen.

Dann erklärt der Autor den Kult, der um Töten und Zerstörung in perversen Hollywoodfilmen und TV-Serien, die zur besten Sendezeit ausgestrahlt werden, gemacht wird. Dieser Kult des Tötens wird durch die CIA und den Pentagon, der Hollywood auch finanziell unterstützt, aufrechterhalten.

DIE KRIEGSLÜGEN DER USA

Chossudovsky weist darauf hin, dass schon beim Abwurf der ersten Atombombe über Hiroshima die Bevölkerung der Vereinigten Staaten über die Auswirkungen belogen worden wären. Er zitiert Präsident Truman mit seiner Radioansprache vom 6. August 1945 (11), in der dieser behauptet hatte, die erste Atombombe wäre über einer Militärbasis gezündet worden. Tatsächlich hatte es sich bei Hiroshima um ein rein ziviles Ziel gehandelt.

Und genau in dieser Weise, erklärt Chossudovsky, verführen die Politiker und Militärs jetzt, nachdem die Atombombe nicht mehr alleine zur Abschreckung, sondern zum Gewinnen eines Krieges eingesetzt werden soll.
„Die taktische Nuklearwaffen oder „Mini Nukes“ werden als kleine Atomwaffen beschrieben, die genau so wirken würden, wie die Bunkerbrecherbomben aus dem konventionellen Arsenal. Aber in Wirklichkeit sind solche Waffen vergleichbar mit den Bomben, die über Hiroshima und Nagasaki im August 1945 abgeworfen wurden.

Das Papier des Pentagon (The Pentagon’s 2001 Nuclear Posture Review) sieht so genannte „contingency plans“ (Notfallpläne) für die offensive „first strike use“ Erstanwendung von Nuklearwaffen vor, und zwar nicht nur gegen die Länder, die zur „Achse des Bösen“ gehören (darunter Iran und Nord-Korea) sondern auch gegen Russland und China.“(12).
>DIE ERWEITERUNG DES ATOMWAFFENARSENALS DER USA

Statt Atomwaffenabrüstung zu betreiben, so Chossudovsky, hatte die USA die historische Chance dazu nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion verpasst und stattdessen eine Umrüstung voran getrieben, durch die das Atomwaffenarsenal zu tausenden kleineren, angeblich weniger für die Zivilbevölkerung schädlichen „Mini Nukes“ umgebaut wird, unter Beibehaltung eines etwas reduzierten Weltvernichtungspotentials an Interkontinentalwaffen.

Er berichtet über ein Treffen von 150 Rüstungsgüterlieferanten mit hochrangigen Militärs. Das Ziel, ausgerechnet am Hiroshima-Tag 2003, war, so erklärt Chossudovsky, Atomwaffen zu entwickeln, die nicht zur Abschreckung, sondern zum Einsatz auf einem konventionellen Schlachtfeld geeignet waren.

Zukünftig sollen „intelligente“ High-Tech-Atomwaffen mit konkreten Einsatzmöglichkeiten auch in konventionellen Kriegsszenarien die großen Abschreckungswaffen ergänzen. Gleichzeitig wird in der Öffentlichkeit ein beschränkter Nuklearkrieg als machbar beschrieben. Und der präventive Nuklearschlag gegen „Verbrecherregime“ die Massenvernichtungswaffen biologischer, chemischer oder atomarer Art besitzen, wird als Krieg für Humanität und Demokratie bezeichnet.

Zu bemerken ist, dass Chossudovsky an dieser Stelle vergisst zu erwähnen, dass das radikale Papier aus der Bush II Ära im Jahr 2010 durch Präsident Obamas neue Nationale-Sicherheits-Strategie abgeschwächt wurde. Diese verschiebt den Fokus und erwähnt z.B. erstmals den Kampf gegen Klimawandel. Allerdings bleibt die atomare Erstschlagdoktrin von 2002 nach wie vor aktiv. Und Obama geht durchaus in die gleiche Richtung wie Bush vor ihm.

Chossudovsky erklärt dann, dass die überarbeitete Doktrin im März 2005 fünf Szenarios beschreibt, „in denen die Anwendung von Atomwaffen möglich sein könnte“. Eine davon ist simpel „um potentiell überwältigend starke gegnerische Kräfte zu bekämpfen“.

Der Autor beschreibt dann die Anstrengungen, die gemacht wurden, um Al-Kaida als Fast-Atom-Macht darzustellen. Und wie die US-Regierung beschwor, man müsse atomarem Terrorismus zuvorkommen, indem man notfalls auch mit Atomwaffen die Bedrohung durch potentielle Angreifer vernichtet, bevor diese Massenvernichtungswaffen produzieren können. Diese Behauptung wurde durch die Massenmedien, Hollywood und Romanschreiber so stark gefördert, dass heute tatsächlich ein Großteil auch der deutschen Bevölkerung an eine akute Bedrohung glaubt.

Schließlich beschreibt Chossudovsky die Pläne Obamas, alle spaltbaren Rohstoffvorkommen unter die Kontrolle der USA zu stellen, und, wie die USA die Verträge über strategische Waffen zum Scheitern brachte. (14)

Chossudovsky erklärt dann ausführlich die neuen Atomwaffen der USA (15) und wer über sie verfügt. Denn die USA hat mit verschiedenen Ländern, auch Deutschland, eine „atomare Teilhabe“ vereinbart und ihnen Atomwaffen überlassen. Ein Verstoß gegen den Atomwaffenvertrag, wie nicht nur Chossudovsky findet.

Und das Buch beschreibt das Multimilliarden-US-Dollar Geschäft, das das neue Atomwaffenprogramm der USA für gewisse Unternehmen bedeutet.

Der Autor bezweifelt die Machbarkeit, taktische Atomwaffen, Biowaffen und Chemiewaffen weitgehend harmlos zu „verbrennen“ und für die Zivilbevölkerung ungefährlich zu „entsorgen“, wie von US Strategen behauptet wird. Und immer wieder kommt er zurück zum Punkt, dass Atomwaffen immer stärker als „starke konventionelle“ Waffen angesehen würden, die „umweltschützend“ wären. Atomwaffen wurden nach offiziellen Strategiepapieren in die normale „Werkzeugtasche“ des Militärs aufgenommen, berichtet Chossudovsky. Atomwaffen sind nicht mehr strategische Waffen, sondern taktische Waffen. Und die Quellen bestätigen dies. (16) Damit folgen die Regierungspolitiker der USA einem Papier von einflussreichen Chefstrategen, das unter anderem auch die Möglichkeit skizziert, biologische Kriegsführung zu einem „politisch nützlichen Werkzeug zu machen“ (17)

Dann erklärt er die veränderte Rolle von USSTRATCOM, einer Kommandostelle, die ursprünglich für den außergewöhnlichen Atomwaffeneinsatz und für nichts Anderes zuständig war. Durch die Aufnahme von Atomwaffen in das normale Schlachtfeldarsenal hat sich auch die Aufgabe von USSTRATCOM verändert, dass nun zur globalen Koordinationsstelle wurde. (18)

ATOMWAFFENEINSATZ WIRD VON REGIONALEN KOMMANDEUREN ENTSCHIEDEN

Da taktische Atomwaffen als Teil der normalen Bewaffnung angesehen wird, entscheiden zukünftig die regionalen Kommandeure, wenn zu Beginn eines Konfliktes das grundsätzliche Grüne Licht gegeben wurde. Dies war z.B. im Irakkrieg der Fall gewesen. Für den Fall eines zukünftigen Irankrieges, so Chossudovsky, wären bereits Atomwaffen in den südlichen Iran gebracht worden, für die Situation, dass der Iran sich nach einem Angriff Israels zu heftig wehren sollte. (19)

{Eine Anmerkung sei hier erlaubt. Erstaunlicherweise begriffen viele aktive Soldaten die Änderung der Atomdoktrin als Entspannung. Es wurde von „flexible response“ gesprochen. So als ob man auf Angriffe mit Massenvernichtungswaffen eben angemessen antworten würden. Diesen Soldaten waren wohl die vollständigen Texte der offiziellen Papiere nicht bekannt, die unter „flexible response“ auch einen präventiven Einsatz von Atomwaffen vorsehen.}

DEUTSCHLAND ATOMMACHT

Chossudovsky weist dann darauf hin, dass Deutschland (wie die Türkei) über Atomwaffen verfügt, die von den USA zur Verfügung gestellt wurden. Außerdem würde Deutschland Atomsprengköpfe für die französische Marine produzieren. Beides ist wahr (20), jedoch werden die Atomwaffen vermutlich im deutschen Konzern von Zweigunternehmen in Frankreich produziert. Trotzdem: Natürlich macht sich Deutschland dadurch zum potentiellen Ziel für präventive oder Zweit-Atomschläge im Fall eines Konfliktes.

ATOMWAFFEN GEGEN IRAN EINGEPLANT

Chossudovsky schreibt dann, dass die Planungen der Luftangriffe auf den Iran sowohl den Einsatz von Atomwaffen, als auch konventionellen Waffen beinhalten würden. Gleichwohl, so Chossudovsky bedeutet das nicht zwangsweise, dass diese Atomwaffen auch eingesetzt werden.

Chossudovsky sagt, dass die Kriegspropaganda ein Feindbild aufbaut, während gleichzeitig die Illusion geschaffen wird, dass die westliche Welt von islamistischen Terroristen angegriffen wird, die direkt durch die iranische Regierung in Teheran unterstützt werden.
„Die Slogans der nationalen Sicherheit lauten: „Machen wir die Welt sicherer“ … „Verhindern wir die Verbreitung von schmutzigen Atomwaffen an Terroristen“ … „Unternehmen wir präventive Aktionen gegen den Iran, um den Frieden sicher zu stellen“. …. „Kämpfen wir gegen die Weiterverbreitung von Atomwaffen durch bösartige Staaten“. …  
AMERIKAS HEILIGER KREUZZUG

Chossudovsky erklärt, wie Muslime in der ganzen Welt in die Defensive gedrängt wurden, und wie die US-Regierung behauptete, zwischen „guten“ und „bösen“ Muslimen zu unterscheiden. Und dann stellt er die These auf, dass gar nicht Muslime für das Attentat vom 11. September verantwortlich wären und entfernt sich erneut von den anerkannt beweisbaren Fakten. Seiner Meinung nach gibt es zwischen Al-Kaida und dem US-Geheimdienst Verbindungen seit dem Afghanistan-Krieg gegen die russischen Besetzer. (21) Zwar gab es Verbindungen und wird gerade aktuell in Syrien darauf hingewiesen, dass Al-Kaida Terroristen und von den USA unterstützte Rebellen Seite an Seite gegen Assad kämpften. Dennoch kann seine These nicht als bewiesen angesehen werden. Sein Beharren darauf, die Tatsache als Fakt zu bezeichnen, ist unerklärlich.

Chossudovsky stellt die These auf, dass die Logik eines „angreifenden Feindes“ und eines Bösewichtes, die angeblich für den Tod von Zivilisten verantwortlich sind, über den gesunden Menschenverstand siegen lässt.
 „Wie am 11. September 2001 demonstriert wurde, sind massive zivile Opferzahlen das Hauptziel der Terroristen. Und diese Verluste würden exponentiell steigen, falls die Terroristen Massenvernichtungswaffen in die Hände bekommen, oder sie anwenden würden.“(22)

Der globale Krieg gegen den Terror wird zunehmen zu einem Krieg der Religionen, behauptet Chossudovsky. Dies würde unglaubliche Verteidigungsbudgets rechtfertigen, zulasten derer für Gesundheit und Bildung, und Einschnitte in fast alle anderen Öffentlichen Ausgaben, was durchaus am Haushalt der USA nachgewiesen werden kann.
„In den US-Militärakademien wird eine moderne Version des „gerechten Krieges“ gelehrt, die sich in die US-Militär-Doktrin einfügt. Der „Krieg gegen den Terror“ und die Idee des präventiven Eingreifens, werden aus dem Recht zur Selbstverteidigung geschlossen. Dies definiert, „wenn es erlaubt ist einen Krieg zu führen: jus ad bellum. Jus ad bellum, der gerechte Krieg, dient dazu, einen Konsens in den Kommandostrukturen der Streitkräfte der USA herzustellen. Die Behauptung des „gerechten Krieges“ dient auch dazu, die Soldaten zu überzeugen, dass der Feind „bösartig“ ist, und dass sie für „eine gerechte Sache“ kämpfen. (13)

Aber noch viel allgemeiner dient die Theorie eines gerechten Krieges in der modernen Zeit dazu, integraler Bestandteil der Kriegspropaganda und Mediendesinformation zu sein. Dies ist notwendig, um die öffentliche Unterstützung für einen Krieg zu erhalten. Die Umsetzung erfolgt durch die Erzeugung von Angst, indem die Menschen aufgeschreckt werden, und sie dann zu nutzen. Um daraus eine Unterstützung für die nächste Stufe in Amerikas „Langem Krieg“ zu führen. Dieser besteht darin, einen „humanitären“ Luftkrieg gegen die Islamische Republik Iran zu führen. Der Iran wird von den Medien als Terroristenbrutstätte dargestellt. Und während „nicht alle Muslime Terroristen sind“, so werden alle (ausgeführte und geplante) Terroranschläge, von den Medien als von Muslimen angezettelt dargestellt."

In Amerika wird die Gesellschaft der Muslime insgesamt zum Ziel. Der Islam wird beschrieben als eine „Kriegsreligion“. Die nahe dem Ground Zero vorgeschlagene Mosche und das Begegnungszentrum wurden dargestellt als ob sie „die Heiligkeit von Ground Zero“ zerstören würden. (23) Chossudovsky erklärt dann, wie 9/11 zum Anlass genommen wurden, Bürgerrechte und Freiheiten immer mehr einzuschränken. Und wie zunehmend jeder mit einer gewissen ethnischen Ausprägung als potentieller Feind oder zumindest Unterstützer des Feindes angesehen wird. Er zitiert als Beispiel eine „normale“ Zeitung aus Ottawa mit den Sätzen:
„Die Bedrohung kommt zunehmend nicht von Ausländern mit schlechtem Englisch und dubiosen Pässen. Stattdessen haben sie ihre Wohnungen ganz in der Nähe: In städtischen Reihenhäusern, abgedunkelten Kellern, überall, wo es eine Internetverbindung gibt. Der Terrorismus, der in der Heimat wächst, ist die Wiederauferstehung der Bedrohung durch Al-Kaida.“(24)

Chossudovsky vergleicht und begründet den Feldzug der USA gegen den Terror mit der Inquisition im 12. Jahrhundert. Genau wie damals würde sie als Rechtfertigung für Eroberung und militärische Intervention genutzt werden. (25)
Nach dem Kreuzzug jetzt die Inquisition. Bei allen Parallelen hätte das Beschränken auf einen historischen Vorgänger das Buch glaubhafter gemacht.

DER KAMPF UMS ÖL

Einen größeren Bereich des Buches widmet er der Beweisführung, dass die Kriege ganz wesentlich von der Sicherung der strategischen Rohstoffe Öl und Gas bestimmt werden. (26) Um die Bevölkerung bereit zu machen, wird einerseits die Angst geschürt und werden die potentiellen Gegner entmenschlicht, schreibt Chossudovsky und zitiert Pemierminister Tony Blair:
„Es gibt den Virus des Extremismus der aus dem Cocktail des religiösen Fanatismus und der politischen Repression im Mittleren Osten kommt, der jetzt in den Rest der Welt exportiert wird. Wir werden in Zukunft nur sicher sein, wenn wir mit jedes einzelne Problem gelöst haben. Unsere zukünftige Sicherheit hängt von der Stabilität dieser Region ab. Man kann in dieser Situation niemals nie sagen." (27)
Seine These, dass es ums Öl ginge, leitet er mit einer Übersicht über die Reserven der Welt ein. Die zeigen ein eindeutiges Bild, wie jeder weiß. Dann fährt er fort:
Ein Feind, der Dreiviertel der Weltölreserven besitzt, wird verteufelt. „Achse des Bösen“, „Bösartiger Staat“, „Failed Nation“, „Islamistischer Terroristenstaat“: Dämonisierung und Verunglimpfung sind die ideologischen Pfeiler des amerikanischen „Kriegs dem Terror“. Sie dienen als casus belli um eine Schlacht ums Öl zu führen.“
{Er hat keinen „rauchenden Colt“, kein offizielles Papier, das beschreibt, dass die USA den Krieg führt, um sich die Kontrolle über die strategisch wichtigen Ölquellen zu sichern. Es gibt lediglich die Tatsachen, die nach dem Irakkrieg zu beobachten sind. Alle Konzessionen wurden für ungültig erklärt, und „Big Oil“ kehrte in den Irak zurück. (28) Damit wurde die Verstaatlichung der Ölindustrie durch Saddam Hussein im Jahr 1972 rückgängig gemacht. Indirekt behauptet Chossudovsky, dass genau dies das Ziel im Iran wäre.}

DIE KRIEGSSTRATEGIE

Chossudovsky beschreibt dann, wie die USA systematisch die Region destabilisieren würde, Bürgerkriege mitfinanziert um schließlich einen Regimewechsel durchführen zu können. Es gibt hierfür kein offizielles Dokument, keine Aussage der Regierung. Es gibt lediglich Beispiele in der Geschichte in der die USA genauso vorgegangen ist. Z.B. bei der Unterstützung der Rebellen des Süd-Sudan. Chossudovsky schreibt:
„Andauernde, von den USA unterstützte Bürgerkriege, in die oft in Form einer verdeckten Unterstützung für paramilitärische Gruppen Hilfe geleistet wird, wurden in der Darfur Region des Sudan ebenso wie in Somalia beobachtet. Darfur besitzt umfangreiche Ölreserven. In Somalia wurden bereits lukrative Ölkonzessionen an vier Anglo-Amerikanische Öl-Giganten vergeben.“
„Einem Dokument zufolge, das der Times zugespielt worden war, wurden fast zwei Drittel von Somalias Ölreserven den Anglo-Amerikanischen Ölgiganten Conoco, Amoco (jetzt Teil von BP), Chevron und Phillips übereignet. Dies im letzten Jahr vor dem Sturz des US-freundlichen Präsidenten Mohamed Siad Barre, und bevor das Land im Januar 1991 in ein Chaos stürzte. Quellen in der Industrie erklärten, dass die Konzerne, die im Besitz der äußerst viel versprechenden Konzessionen sind, hoffen würden, dass die Bush-Regierung die Entscheidung treffen wird, um US-Truppen zur Sicherung und Hilfe nach Somalia schicken wird, um dort auch ihr Multimillionen-Dollar Investment zu schützen.“ (29)
In Kapitel IV beginnt Chossudovsky seine Behauptung argumentativ zu unterfüttern, dass die Welt auf den 3. Weltkrieg zugeht.
Dieses Militärabenteuer war auf dem Zeichenbrett des Pentagon seit Mitte der 1990er Jahre vorbereitet worden. Zuerst der Irak, dann der Iran. Wie ein aus der Geheimhaltung entlassenes Dokument von 1995 enthüllt.
Das Eskalieren ist Teil der militärischen Planung. Während der Iran zusammen mit Syrien und dem Libanon das nächste Ziel ist, bedroht dieser strategische Militäraufmarsch auch Nord-Korea, China und Russland.“
Der Autor erklärt die Aufrüstung und strategische Entwicklung, nicht nur der Offensiv-, sondern auch der Defensiv-Fähigkeiten. Chossudovsky behauptet, dass der Angriff auf den Iran Teil einer koordinierten globalen militärischen Roadmap wäre. Teil des vom Pentagon angekündigten „Langen Krieges“. Einen Krieg, der durch Profit motiviert wäre, und keine Grenzen kennen würde. Ein Projekt der Weltdominanz als Folge der Sequenz von militärischen Operationen. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Friedensforscher Ganser sich im DLF gerade in diesen Tagen ähnlich geäußert hat. (30)

Um von dieser systematischen Aufrüstung und Kriegsvorbereitung abzulenken, so erklärt Chossudovsky, würden die Mächtigen im Einklang mit den Medien Schein-Krisen „bewerben“, er nennt als Beispiel „Angstepidemien“ wie die H1N1-Pandemie-„Geschichte“. Offensichtlich reichte ihm nicht, was klar vor Augen geführt werden kann, und so verstieg er sich in zusätzlichen Behauptungen, die wieder nicht nachweisbar sind.

Chossudovsky warnt dann eindringlich vor einem Krieg gegen den Iran. Denn nicht nur die Kriegs-Simulationen der USA würden zeigen, dass ein solcher Krieg sich zu einem weltweiten Konflikt ausweiten könnte. Sondern auch die zunehmende Sensibilität der Großmächte Russland und China gegenüber der aggressiven Strategie der USA würde das Risiko eines globalen Krieges real werden lassen.

Das Buch zeigt die systematische Aufstockung der Militärgüter an den zukünftigen Brennpunkten, die Chossudovsky in der ganzen Welt ausgemacht hat. Er beschreibt, wie die Welt systematisch zu einem großen, globalen Schlachtfeld ausgebaut worden wäre. Und wie die „amerikanische Inquisition“ intensiv darauf hin gearbeitet hätte, einen Konsens für einen Krieg zu erreichen.

In Kapitel V beschreibt er noch eindringlicher, wie groß die Gefahr wäre, dass zum ersten Mal seit Hiroshima Atomwaffen gegen ein Land angewandt würden. Chossudovsky stellt die Behauptung auf, dass die USA einen Atomschlag mit taktischen Nuklearwaffen planen und dafür zwei Rechtfertigungsgründe vorbereiten:
„1. Irans angeblicher Besitz von „Massenvernichtungswaffen“ (WMD) bzw. spezifischer, sein angebliches Atomwaffenprogramm.
2. Irans angebliche Unterstützung eines „Islamistischen Terrorismus““
Der Autor schreibt, dass es zwei miteinander verbundene Erklärungen geben würde, die integraler Teil der Propaganda und Desinformationskampagne der Medien wären.
„Die „Massenvernichtungswaffen“-Erklärung wird genutzt, um einen Präventivkrieg gegen einen Staat zu führen, der „Terrorismus unterstützt“. D.h. Länder wie Iran und Nord-Korea, die Massenvernichtungswaffen besitzen sollen. Iran wird als staatlicher Sponsor so genannter „nicht staatlicher Terror-Organisationen“ identifiziert. Und diese würden angeblich auch Massenvernichtungswaffen besitzen und ein potentielles Atombombenrisiko in sich bergen. Terrororganisationen, die keine staatlichen Organisationen sind, werden als „Atommächte“ dargestellt.“
Der Feind in diesem [langen] Krieg ist nicht eine traditionelle konventionelle Militärmacht, sondern ein verteiltes, globales terroristisches Netzwerk, das den Islam ausbeutet, um radikale politische Forderungen durchzusetzen. Diese Feinde haben die erklärte Absicht, Atomwaffen und biologische Waffen zu erlangen um hunderttausende Amerikaner und andere Menschen auf der ganzen Welt zu töten.“ (31)
TIRRANT

Und das Buch berichtet über die große Kriegsplanung TIRRANT (Theater Iran Near Term) die eine komplette Planung von Bombardierung, Invasion bis zur Verwaltung des Landes nach gewonnenen Krieg vorsieht. Und immer wieder weist er auf Aussagen führender US-Politiker hin, dass man nun eine Erstschlagnation wäre, und nicht warten würde, bis man mit Atomwaffen angegriffen wird. (32)

Die militärische Road Map der USA erklärte er mit Aussagen in offiziellen Papieren, die von einer Sicherung von Öllieferungen als Ziel des US-Engagements reden. (33) Und er zitiert wieder General Wesley Clark, den Kronzeugen für die Aussage, dass die USA einen Krieg gegen 7 Länder schon kurz nach dem 11. September beschlossen hatte. (34)

VIGILANT SHIELD 07

Und dann schreibt Chossudovsky von der großen Kriegssimulation Vigilant Shield 07. Diese Simulation bearbeitet die mögliche Entwicklung eines Angriffs auf den Iran und endet mit mit zwei Wellen von atomaren Interkontinentalraketen. Während die Strategen der USA den Anschein erwecken, dass ein Atomkrieg führbar wäre, weist Chossudovsky zutreffend darauf hin, dass ein solcher Krieg zu einem atomaren Winter führen würde. Eine Klimakatastrophe, die die Menschheit, wie wir sie heute kennen, vernichten könnte.

Im letzten Viertel des Buches beschreibt er die mögliche Entwicklung, die, wie er meint, von Israel ausgelöst werden würde. Auch wenn Israel nicht ohne die USA agieren könnte, würde es wohl so dargestellt werden, und wenn der Iran dann zurück schlagen sollte, würde die USA zur Verteidigung des Iran auf den Plan treten. So Chossudovskys Voraussagen. Und dabei weist er auf die Gefahr hin, dass Israel auch selbst Atomwaffen einsetzen könnte. Schließlich stand das Land schon 1973 unmittelbar davor.

Dann erklärt er, wie schon im Jahr 2005 systematisch gefälschte Geheimdienstinformationen verbreitet wurden, um die Öffentliche Meinung gegen den Iran zu beeinflussen. (35) Wodurch seiner Meinung nach die wichtige Resolution 1929 auf den Weg gebracht worden wäre. (36)

DIE GEFAHREN DES ATOMKRIEGES

Chossudovsky widerspricht den US-Kriegsplanern der USA, die behaupten, dass ein Atomkrieg machbar wäre. Er weist auf die erheblichen „Nebenwirkungen“ hin. Wobei er vergisst zu erwähnen, dass Wikipedia die geplante halbunterirdische Anwendung von Atomwaffen {Bunker-Brecher} als besonders gefährlich hinsichtlich atomaren Fallouts bezeichnet. (37)

Und er berichtet von einer neuen Superbombe (MOAB), die trotz konventionellen Sprengmitteln eine ähnlich verheerende Vernichtungswirkung hat, ähnlich zu taktischen Atomwaffen m{nur ohne Fallout}. Er beschreibt diese Waffen als Massenvernichtungswaffen „im wahrsten Sinne des Wortes“, die die Infrastruktur des Iran in das Mittelalter zurückbomben könnten.

Geht man davon aus, dass die Schätzungen der Organisation „Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges“ (IPPNW), die die Opferzahlen in 10 Jahren des Krieges gegen den Terror auf ca. 1,7 Millionen Menschen schätzt (38) , zutreffend sind, erscheint Chossudovskys Warnung angemessen.

PHANTASIEWAFFEN

Nach vielen ernstzunehmenden Warnungen gerät Chossudovsky wieder aufs Glatteis unbewiesener Thesen. Er berichtet von Elektromagnetischen Waffen, die vermutlich zwar in der Entwicklung sind, von denen aber keinerlei Beweise für ihre Existenz bestehen.

Außerdem, so Chossudovsky, könnten neue Formen von biologischen Waffen auch vom US-Militär ins Auge gefasst werden. So wie im PNAC vorgeschlagen.
„Fortschrittliche Formen der biologischen Kriegsführung die auf spezielle Genotypen angesetzt werden, könnten die biologische Kriegsführung aus dem Reich des Terrors in ein nützliches politisches Werkzeug verwandeln.“ 

Dieser Satz stammt tatsächlich aus dem schon früher diskutierten Dokument, mit dem die Vorherrschaft der USA im neuen Jahrhundert eingeleitet werden sollte. Es ist eine perverse Vorstellung, dass biologische Kampfstoffe entwickelt werden könnten, die gegen bestimmte Rassen bzw. „Genotypen“ eingesetzt werden. Aber es entspricht dem Gedankengebäude konservativer republikanischer Politik und hat auch keinen wirklichen politischen Aufschrei hervorgerufen.

Im letzten Viertel seines Buches beschreibt Chossudovsky die militärischen Fähigkeiten des Iran. Er beschreibt seine Kurz- und Mittelstreckenraketen. Und dass diese vermutlich aber effektiv vom US-NATO-ISRAEL-Raketenschutzschirm zum großen Teil abgefangen werden könnten. Er beschreibt 700.000 Soldaten der Bodentruppen und malt eine Invasion von Ländern an die Wand, in denen die USA die Politik mitbestimmt und Basen unterhält. Und er beschreibt ein Massaker, das dann stattfinden würde. Sieht man wie im Irak – Iran-Krieg der auch hier unterlegene Iran, eine ganze Generation opferte, um nicht einem Invasor zu unterliegen, erscheint die Befürchtung angemessen.

Im abschließenden Kapitel VI schließlich predigt Chossudovsky eindringlich für eine Beendigung der Kriegsvorbereitungen. Er fordert die Verfolgung von Kriegsverbrechen. Das Beenden der Ausgaben für Atomrüstung zulasten der Sozialausgaben. Er fordert das Beenden der Kreuzzugideologie, die eine Religionsgruppe verteufelt. Aber vor allen Dingen predigt er gegen Lügen.
„Der größte Feind der US-Regierung ist die Wahrheit.
Leider vergisst er dabei, dass er über das Ziel hinaus schießt und sich selbst angreifbar macht, weil er darauf beharrt, Wahrheiten zu erklären, für die es keine Mehrheit gibt, keinen Konsens in der Gesellschaft. So wird er zum „Verschwörungstheoretiker“, dessen Argumente verhallen, weil solche „Typen wie er“ nicht ernst genommen werden dürfen.

Am Ende seines Buches beschreibt der Autor dann eine Anti-Kriegs-Bewegung, wie sie seiner Meinung nach aussehen müsste. Sicher nicht so, wie die von heute, die nach seinen Erklärungen viel zu sehr vom Geld derjenigen abhängen, die am meisten an den Kriegen verdienen.
„Eine Anti-Kriegs-Bewegung, die von den wichtigsten Förderstiftungen der USA finanziert wird, ist eher eine Besorgnis denn eine Lösung. Eine zusammenhängende Anti-Kriegs-Bewegung kann nicht von Kriegstreibern finanziert sein.“
Er beschreibt, wie bewusst falsche Informationen von Medien und Politikern genutzt wurden, um die Friedensbewegung zu spalten, sie gegen den Iran und den Terrorismus, einzunehmen. Dabei kam natürlich das „von der Landkarte tilgen“ von Ahmadinejad zum Tragen wie gefälschte Beweise der Geheimdienste.

Ganz am Ende klingt sein Buch streckenweise verzweifelt, weil er selbst zu erkennen scheint, wie wenig aussichtsreich ein Kampf ist, der gegen so mächtige Gegner geführt wird. Er fordert eine Graswurzelbewegung, die grundsätzlich die Autoritäten des Staates, die Kriegsverbrechen begehen und Kriege anzetteln, aus dem Amt jagen und vor Gericht bringen. Und er fordert die Soldaten auf, den Befehl zu verweigern und das Schlachtfeld zu verlassen. Denn diese Kriege wären gegen internationale Gesetze und die Verfassung der USA. Und er beschreibt auch, was als Alternative droht:
„Wenn die Lüge zur Wahrheit wird, dann gibt es kein Zurück mehr. … Wenn Krieg als humanitäre Errungenschaft aufrechterhalten wird, dann werden der Rechtsstaat und das internationale Rechtssystem auf den Kopf gestellt: Pazifismus und Anti-Kriegs-Bewegungen werden kriminalisiert werden. Und die Gegnerschaft gegen einen Krieg wird zu einem kriminellen Akt.“
FAZIT

Es ist weniger ein Buch, als eine Zusammenstellung von wichtigen Artikeln, die Chossudovsky auf seiner Webseite verbreitet hat. Aber das Buch stellt Zusammenhänge her und erklärt Bezüge, die sich sonst nur mühsam ergeben. Insofern lohnte die Mühe, ein Buch zu schreiben. Für Menschen, die in den letzten Jahren weniger aufmerksam die Politik der USA und der NATO verfolgt haben, finden sich zahlreiche Quellen die verblüffen und nachdenklich stimmen. Die wichtigste Information für viele dürfte die von der Atom-Erstschlags-Doktrin sein. Andere wiederum werden sich über Videoauftritte eines ehemaligen NATO-Oberbefehlshabers wundern, der offen davon erzählt, wie in der Bush-Regierung die Pläne für die Invasion von mehreren Ländern geschmiedet und in die Tat umgesetzt wurden. Und Chossudovsky führt diese Informationen zusammen mit solchen aus offiziellen Dokumenten, aus halboffiziellen Dokumenten und Enthüllungsjournalismus. Und er malt ein Bild, das beängstigend ist.

Selbst wenn die Regierung der USA nicht wirklich einen „Welteroberungsplan“ verfolgt, sondern nur angetrieben wird von einem übermächtigen Überlebenswillen, übertriebenem Verfolgungswahn und dem Wunsch wirtschaftliche Macht auszuüben, könnte diese Politik die Welt in eine neue Krise führen. Eine Krise, die einen neuen Rüstungswettlauf oder sogar einen neuen Krieg bedeuten könnte. Und das zu einer Zeit, in der wir eigentlich alle Anstrengungen auf die Probleme der Klimaveränderung, der Ressourcenknappheit und der Überbevölkerung der Welt, also der Welternährung richten sollten.

Wir sehen ein Bild, das Kooperation nur zur Durchsetzung eigener Interessen zulässt. Nicht aber zum Ausgleich von im Wettstreit stehenden Systemen.

Die überzeugten Behauptungen Chossudovskys von einer Verschwörung, die den 11. September als Startpunkt für einen globalen Feldzug zumindest begünstigt hat, wären gar nicht nötig gewesen. Schon alleine die Tatsache, dass nach 9/11 1,7 Millionen Menschen im Krieg gegen den Terror sterben mussten, zeigt die Unverhältnismäßigkeit dieses Krieges. Und es hätte auch nicht Chossudovskys Behauptung von Mikrowellenwaffen zur Wetterbeeinflussung bedurft, um zu begreifen, welche Vernichtungsgewalt in den modernen Waffensystemen, ja Massenvernichtungswaffen der USA stecken. Leider tat er beides. Und das führt dazu, dass sein Buch wohl nur seine sowieso überzeugten Anhänger lesen, oder jene absolute Minderheit, die versucht Informationen eines solchen Buches in zuverlässige und unzuverlässige Informationen einzuteilen, um dann auf Grund der zuverlässigen Informationen mehr von der Welt zu Begreifen als vor dem Lesen des Buches.

Aber die Kampagne seiner Gegner mit der Keule „Verschwörungstheoretiker“ wird effektiv verhindern, dass sich Neugierige, die unvoreingenommen auf das Thema zugehen, versuchen ein eigenes Bild zu machen. Und so wird heute der Begriff „Verschwörungstheoretiker“ zu einem, der so wirkt, wie in den 1950er Jahren der Begriff „Kommunist“. Aber es besteht zu befürchten, dass es noch schlimmer kommen wird, denn längst wird dieser Begriff zuverlässlich ergänzt durch „Antiamerikanismus“, oder sogar „Antisemitismus“(40).

STEHT EIN 3. WELTKRIEG BEVOR?

So bedrohlich das Szenario auch wirkt. So wenig wahrscheinlich ist ein wirklicher ausgedehnter Atomkrieg. Zu sehr sind sich die großen Atommächte ihrer Verantwortung bewusst. Und selbst falls die USA Atomwaffen einsetzen sollte, ist unwahrscheinlich, dass Russland, China, Pakistan oder Indien zur atomaren Keule greifen werden. Vielleicht werden sie so beweisen, dass sie rationaler und verantwortungsbewusster sind, als jene Kriegsbefürworter, die alleine auf Grund der unverantwortlichen Erstschlagdoktrin ihre Gegner förmlich herausfordern, eigene Atomwaffen zu entwickeln, oder eigene Atomwaffen ihrerseits als Erste einzusetzen, um einem Präventivschlag voraus zu kommen. Seltsam, dass ausgerechnet eine kommunistische Diktatur, China, als erstes Land ausdrücklich darauf verzichtet hat, Atomwaffen als erste einzusetzen.


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(1) http://de.wikipedia.org/wiki/Benno_Ohnesorg

(2) Towards A World War III Scenario, Michael Chossudovsky, Global Research 2012, ISBN 978-0-9737147-5-3 -- USA: US-Dollar 15,95, Amazon: 11,80 Euro. http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss?__mk_de_DE=%C5M%C5Z%D5%D1&url=search-alias%3Daps&field-keywords=9737147-5-3+&x=0&y=0


(3) Bisher veröffentlicht:
Einführung http://jomenschenfreund.blogspot.de/2012/05/steht-der-3-weltkrieg-bevor_04.html
Vorwort : http://jomenschenfreund.blogspot.de/2012/05/steht-der-3-weltkrieg-bevor-teil-01.html
Kap.1: http://jomenschenfreund.blogspot.de/2012/05/steht-der-3-weltkrieg-bevor-teil-03.html
Kap.2: http://jomenschenfreund.blogspot.de/2012/05/steht-der-3-weltkrieg-bevor-teil-03_06.html
Kap.2: http://jomenschenfreund.blogspot.de/2012/05/steht-der-3-weltkrieg-bevor-teil-04.html
Kap.2: http://jomenschenfreund.blogspot.de/2012/05/steht-der-3-weltkrieg-bevor-teil-05.html
Kap.2: http://jomenschenfreund.blogspot.com/2012/05/steht-der-3-weltkrieg-bevor-teil-06.html
Kap.2: http://jomenschenfreund.blogspot.de/2012/05/steht-der-3-weltkrieg-bevor-teil-07.html
Kap.3: http://jomenschenfreund.blogspot.de/2012/05/steht-der-3-weltkrieg-bevor-teil-08.html
Kap.3: http://jomenschenfreund.blogspot.de/2012/05/steht-der-3-weltkrieg-bevor-teil-09.html
Kap.4: http://jomenschenfreund.blogspot.de/2012/05/steht-der-3-weltkrieg-bevor-teil-10.html
Kap.4: http://jomenschenfreund.blogspot.de/2012/05/steht-der-3-weltkrieg-bevor-teil-11.html
Kap.5: http://jomenschenfreund.blogspot.de/2012/05/steht-der-3-weltkrieg-bevor-teil-12.html
Kap.5: http://jomenschenfreund.blogspot.de/2012/05/steht-der-3-weltkrieg-bevor-teil-13.html
Kap.5: http://jomenschenfreund.blogspot.de/2012/05/steht-der-3-weltkrieg-bevor-teil-14.html
Kap.6: http://jomenschenfreund.blogspot.de/2012/05/steht-der-3-weltkrieg-bevor-teil-14_24.html
Kap.6: http://jomenschenfreund.blogspot.de/2012/05/steht-der-3-weltkrieg-bevor-teil-16.html
Kap.6: http://jomenschenfreund.blogspot.de/2012/05/steht-der-3-weltkrieg-bevor-teil-17.html

(4) http://www.uzh.ch/news/articles/2011/diametral-zur-realitaet.html

(5) http://jomenschenfreund.blogspot.de/2012/05/die-lugen-von-r2p-teil-4.html

(6) Es handelt sich um eine unbewiesene These. Chossudovsky verweist auf: Yoichi Shimatsu, „Secret Weapons Program Inside Fukushima Nuklear Plant?“, Global Resarch, http://globalresearch.ca/index.php/?context=va&aid=24275 , 12.04.2011.
Dieser Link verweist auf einen Blogbeitrag von Yoichi Shimatsu, der in Hong-Kong lebt und über Umweltfragen schreibt. Sein Artikel war lt. Angabe von Globalresearch auch in US-Medien veröffentlicht worden. 

Der Autor beschreibt einen Vorgang, den er Beweis für das Abhören der Telefonleitung nannte, als eine Verbindung unterbrochen wurde, während er mit Tokio telefonierte. Dann beschreibt der Artikel die Nachkriegsgeschichte, während der japanische Politiker, die eigentlich wegen Kriegsverbrechen belangt werden sollten, nach Atomwaffen strebten. Ein spezieller Absatz beschäftigt sich mit der bewussten Sabotage der Entwicklung alternativen Energieerzeugung in Japan. Dann fährt der Artikel fort:
„Inzwischen hatte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) im Jahr 2009 eine Warnung über Japans zunehmende Anstrengungen zur Herstellung einer Atombombe ausgesprochen – und tat dann in der Folge prompt nichts.“
Der Autor wirft dann den USA vor, auf diesem Auge blind gewesen zu sein, und keinerlei Ansätze gemacht zu haben, die militärische Kernwaffenforschung in Japan zu verhindern. Er vermutet, dass eine illegale Kernwaffenforschung in Fukushima unternommen worden wäre. Begründet wird dies jedoch alleine mit dem Verhalten der Behörden.

Die deutsche Welle hatte am 29.11.2006 ebenfalls über eine Kernwaffenentwicklung in Japan geschrieben (http://www.dw.de/dw/article/0,,2251418,00.html) In dem Artikel überwiegt aber die Einschätzung, dass es noch keine definitiven Atomwaffenprogramme gibt.

2009 erschienen verschiedene Artikel, die von einer Geheimvereinbarung zwischen den USA und Japan über die Erlaubnis zur Einbringung von US-Atomwaffen auf japanisches Territorium berichteten. Und das trotz des Atomwaffen Verbots in der japanischen Verfassung. Damals munkelte man, dass die USA Japan eine nukleare "Mitbestimmung" eingeräumt hätte, ähnlich den Vereinbarungen mit Deutschland und anderen Nato-Staaten, um im Gegenzug eigene Atomwaffenprogramme Japans zu verhindern.

Wikipedia spekuliert über ein japanisches Nuklearwaffenprogramm. (http://en.wikipedia.org/wiki/Japanese_nuclear_weapon_program )  Wikipedia schreibt: 
„Während derzeit nicht bekannt ist, ob Japan Nuklearwaffen herstellt, wird argumentiert, dass Japan über die Technologie verfügt, ebenso wie über das notwendige Rohmaterial und die Finanzmittel, um Atomwaffen innerhalb eines  Jahres herzustellen, weshalb Japan als „de facto“ Atomwaffenstaat angesehen wird." 
Diese Erklärung dürfte die vernünftigste Aussage sein, die ohne entsprechende Beweise für ein Nuklearwaffenprogramm möglich ist. Insofern erscheint hier kein klarer Beweis für Chossudovskys Behauptung, in Fukushima wäre aktiv an Atomwaffen geforscht worden.

(7) http://jomenschenfreund.blogspot.de/2012/05/steht-der-3-weltkrieg-bevor-teil-01.html

(8) Eine Google-Recherche ergibt eine Vielzahl von Einträgen. Der General ist anscheinend zu einem der schärfsten Kritiker der militärischen Pläne der USA geworden. In einer Reihe von Videos auf YouTube, die ihn bei Aussagen vor Ausschüssen zeigen, wird die Absurdität der „Anti-Terror“-Politik deutlich. (http://www.youtube.com/watch?v=fSNyPS0fXpU )
http://www.youtube.com/watch?v=Ha1rEhovONU
Wesley Clark war 2004 Präsidentschaftskandidat. Aber ihm fehlte die entscheidende Unterstützung der Geschäftswelt. Wesley Clark betreibt eine eigene Webseite gegen den Irankrieg. http://www.stopiranwar.com/

(9) http://jomenschenfreund.blogspot.de/2012/05/steht-der-3-weltkrieg-bevor-teil-03.html

(10) http://jomenschenfreund.blogspot.de/2012/05/steht-der-3-weltkrieg-bevor-teil-03_06.html

(11)  http://www.gandhitoday.org/hiroshima.html  (Eindrucksvolles Propagandavideo für Frieden, gegen Krieg mit Auszug aus Rede von Präsident Truman)
http://www.trumanlibrary.org/whistlestop/study_collections/bomb/large/documents/fulltext.php?fulltextid=15 Niederschrift der Auszüge aus Trumans Tagebuch. Wie heute scheinen sich Spitzenpolitiker bewusst selbst zu belügen, um nicht an der Schuld zu zerbrechen.

(12) US Department of Defense, Nuclear Posture Review, Washington DC, submitted to the US Congress on December 31, 2001 (http://www.globalresearch.ca/index.php?context=va&aid=11921.)
Der genannte Link führt in die Irre. Statt dessen schlage ich vor: http://www.nuclearweaponslaw.com/2002_NPR_Moxley.pdf  Es handelt sich um eine gründliche, fachlich und wissenschaftlich hervorragende Auseinandersetzung mit dem von Chossudovsky erwähnten Papier aus dem April des Folgejahres. Darin wird die historische Chance bemängelt, die mit diesem Papier vertan wurde, nämlich die Chance, eine nukleare Abrüstung in die Wege zu leiten. Statt dessen stellt diese neue Doktrin eine Politik dar, die provokativer und gefährlicher ist, als die dunkelsten Tage des Kalten Krieges. Der Autor ist ein Menschenrechtsanwalt und anerkannt fachlich kompetenter Autor verschiedener Veröffentlichungen, die sich mit der Illegalität des Einsatzes von Nuklearwaffen beschäftigen.

Das Vorwort, des eigentlich geheimen Dokuments findet sich hier: http://www.fas.org/sgp/news/2002/01/npr-foreword.html 

Obwohl also die wortwörtliche Übereinstimmung des Inhaltes der Aussagen Chossudovskys mit dem Nuclear Posture Review nicht überprüfbar ist, sind jedoch die bekannten veröffentlichten Texte durchaus eine Bestätigung für die Aussagen. Insbesondere die fundierte Arbeit von Moxley bestätigt die Aussage von Chossudovsky:
„The NPR adheres to nuclear deterrence and mutual assured destruction; embraces nuclear weapons as war-fighting weapons constituting part of the regular U.S. arsenal readily to be used based on real time spontaneous decision-making in dealing with disputes throughout the world; espouses the integrating of nuclear weapons with conventional weapons, blurring, even obliterating, any sense of distinction between the two; abandons all sense of restraint in putting volatile or potentially volatile actors––such as North Korea, Iraq, Iran, Syria, and Libya–– and even China on notice that the United States is prepared to use nuclear weapons on them, virtually assuring that these States will proceed with weapons of mass destruction programs; rashly threatens that we will use nuclear weapons in response to an Iraqi attack on Israel or its neighbors, a North Korean attack on South Korea, or a military confrontation over the status of Taiwan, without regard to any necessity for resort to such weapons; projects the intent to develop mininukes to be used as regular instruments of war; commits itself to maintaining a robust nuclear weapons manufacturing capability and to training the next generation of nuclear weapons makers, lest the art be lost; signals the intent to put itself at a ready state for resumption of nuclear weapons testing; renders its cut-backs in operational nuclear weapons nugatory by reserving the right to retain virtually all of the cut-back weapons in active “responsive forces” available on short notice for use; espouses a robust nuclear capability to deter not only Russia, whom it purports to recognize as no longer needing deterrence, but also rogue States and terrorist groups whom it recognizes are not deterrable; and adopts a policy of missile defense that limits Russia’s ability to cut-back its nuclear weapons or take them off hair-trigger alert and incites China to build up its forces.”
"Das NPR halt weiter fest an der Nuklearen Abschreckung und der Fähigkeit der gegenseitigen Vernichtung. Gleichzeitig aber übernimmt es Nuklearwaffen als Kriegswaffen die ein Teil des regulären US-Arsenals sind, die in Echtzeit mit spontanen Entscheidungen eingesetzt werden können, und zwar in Auseinandersetzungen überall in der Welt. Das Papier integriert Atomwaffen in das Arsenal der konventionellen Waffen, verschleiert, ja löscht jeden Sinn für Zurückhaltung aus, indem es potentiell volatile Akteure wie Nord Korea, den Irak, Iran, Syrien und Libyen – und sogar China, zu verstehen gibt, dass die USA bereit sind Nuklearwaffen gegen sie einzusetzen. Was tatsächlich sicherstellt, dass diese Staaten {mit dem Ziel der Abschreckung} weiter fahren werden mit der Entwicklung von eigenen Massenvernichtungswaffen. …."
(13) http://jomenschenfreund.blogspot.de/2012/05/steht-der-3-weltkrieg-bevor-teil-04.html

(14) Siehe Wikipedia: (http://de.wikipedia.org/wiki/Strategic_Arms_Reduction_Treaty )
"Jedoch verloren beide Parteien in der Folge ihr Interesse an dem Vertrag. Der wichtigste Punkt für die USA war die Modifikation des ABM-Vertrages, die es ihnen erlauben sollte, ein Verteidigungssystem gegen ballistische Raketen zu errichten – eine Aktion, der Russland deutlich ablehnend gegenübersteht. Am 14. April 2000 wurde START II schließlich von der Duma ratifiziert, jedoch unter der Bedingung des Verbleibs der USA im ABM-Vertrag. Die USA kündigte den ABM-Vertrag jedoch wenig später, so dass START II nicht in Kraft trat."
(15) http://jomenschenfreund.blogspot.de/2012/05/steht-der-3-weltkrieg-bevor-teil-05.html

(16) http://zfacts.com/metaPage/lib/zFacts_2005_03_15_Joint_Nuclear_Operations.pdf  Joint Chiefs of Staff, „Doctrine for Joint Nuclear Operations“, Joint Publication 3-12, op. cit., Washington DC, März 2005 .

(17) Siehe auch Bericht über das Projekt von der New American Century (PNAC), „Rebuilding America’s Defenses, Strategy, Forces and Resources for a New Century“, Washington DC, September 2000.
http://www.newamericancentury.org/RebuildingAmericasDefenses.pdf
  {Diese Strategie spricht übrigens auch die Möglichkeit an, mit neuen, auf bestimmte Genoytypen abgestimmte biologische Waffen, neue Wege in der biologischen / chemischen Kriegsführung gehen zu können}. S. 60: „And advanced forms of biological warfare that can “target” specific genotypes may transform biological warfare from the realm of terror to a politically useful tool.” (Und weiter entwickelte Formen der biologischen Kriegsführung, mit der bestimmte Genotypen gezielt getroffen werden können, könnten die biologische Kriegsführung aus dem Reich des Terrors in ein politisch nützliches Werkzeug verwandeln.) Auf der letzten Seite stehen die einflussreichen Verfasser dieser Studie. Das ist nicht das Papier einer Extremistengruppe, sondern der Elite der USA.

(18) Robert S. Norris and Hans M. Kristensen, “US Nuclear Forces”, 2006, Bulletin of the Atomic Scientists, Januar 2006, 62:68-71, doi: 102968/062001020, Vollständiger Text: http://bos.sagepub.com/content/62/1/68.full.pdf

(19) Ibrahim Karagul, “The US is Deploying Nuclear Weapons in Iraq Against Iran”, YeniSafakk.com, 20.12.2005, zitiert in BBC Monitoring Europe.
Recherche: Der Artikel wurde auch von Al Jazeera erwähnt. Aber der komplette Artikel ist nicht im Internet verfügbar.

(20) Zitiert in “The Nuclear Information Project”, 2005 {Hervorhebung hinzugefügt} http://www.nukestrat.com/us/afn/nato.htm  Die Seite wird von der Vereinigung Amerikanischer Wissenschaftler gefördert und gilt als seriös. Die Seite wird auch von Wikipedia als Quelle genutzt.
und  National Resources Defense Council, U.S. Nuclear Weapons in Europe”, Februar 2005 http://www.nrdc.org/nuclear/euro/contents.asp

(21) Verweis auf das Buch wie vor. Wikipedia http://en.wikipedia.org/wiki/Al-Qaeda#Alleged_CIA_involvement geht davon aus, dass es sich um ein Versehen, eine „Fehlkalkulation“ gehandelt hätte, als die CIA die Extremisten unterstützte. Die Unterstützung der Extremisten im Afghanistan Krieg hätte als Nebeneffekt unabsichtlich Pakistan destabilisiert und den Extremismus gefördert.

Insofern kann lt. Wikipedia nicht behauptet werden, dass die CIA aktiv heute islamistischen Terror unterstützen. Interessanterweise spricht das russische Fernsehen von Salafi- und Wahhabi- Terroristen, die in Syrien derzeit eine wichtige Rolle bei der Destabilisierung des syrischen Regimes spielen. Erstaunlicherweise spielen sie dadurch den Interessen der USA und der sunnitischen absolutistisch regierten Golfstaaten in die Hände. In folgendem Fernsehbericht wird erklärt, dass es sich um das klassische Geheimdienstvorgehen, wie bereits in anderen Ländern gesehen handelt, um Regierungen zu destabilisieren. http://www.youtube.com/watch?v=6qZNMU-AY8U


(22) National Security Strategy, White House, Washington DC, 2002.
Wie gesagt, entschärft durch die NSS von 2010.

(23) http://en.wikipedia.org/wiki/Jus_ad_bellum  Welche Auswirkungen diese Indoktrination der Soldaten hat, kann man an den zahlreichen Kriegsverbrechen von Soldaten im Irak oder Afghanistan erkennen. http://www.bild.de/politik/ausland/afghanistan/bis-zu-16-afghanen-durch-us-soldaten-getoetet-23091752.bild.html

Jodi Lai, „Plan to build mosque at Ground Zero angers New Yorkers“, National Post, 17.05.2010
http://news.nationalpost.com/2010/05/17/plan-to-build-mosque-at-ground-zero-angers-new-yorkers/

(24) Andrew Duffy, „How terror came home to roost“, Ottawa Citizen, 27.08.2010, report on an alleged homegrown terririst attack in Canada, www.ottawacitizen.com/news/Analysis+terror+came+home+roost/3452693/story.html

(25) Als Quellenhinweis ein Link auf einen eigenen Artikel:  Michel Chossudovsky, 9/11 and the “American Inquisition”, Global Research, 11.09.2008, http://www.globalresearch.ca/index.php?context=va&aid=10144
In dem Artikel wird der Aufruf von Papst Gregor IX, ein spezielles religiöses Gericht einzurichten, mit dem Aufruf von Obama für einen Krieg gegen den Terror verglichen. Der „Patriot Act“, das Konzentrationslager Guantanamo, die CIA-Gefängnisse, Abu Ghraib usw. wären alle Teil dieses inquisitorischen Systems.

(26) http://jomenschenfreund.blogspot.de/2012/05/steht-der-3-weltkrieg-bevor-teil-09.html

(27) Zitat aus „The Mirror“, London, 07.02.2006
Selbst recherchiert: Es gibt ca. 2000 Erwähnungen. Z.B. http://www.sott.net/signs/chains/signs20060209_Propaganda.php

(28) http://zmag.de/artikel/big-oil-kehrt-in-den-irak-zurueck

(29) Eine Nachprüfung dieser Behauptung durch Internetrecherchen ergab folgendes Bild:

Nigeria: Während kritische Seiten, insbesondere in der arabischen Welt und aus Russland, immer wieder über CIA-Einfluss auf Bürgerkrieg und Konflikte hinweisen, findet man in den Wikipedia-Seiten keine solche bewiesene Verbindung. (http://www.nairaland.com/928744/us-behind-terrorist-attacks-nigeria Nebenaspekt: das Modell einer föderalen Republik wurde nach dem Vorbild der USA gestaltet. http://en.wikipedia.org/wiki/Nigeria

Sudan: Der Südsudan wurde über Jahrzehnte im Bürgerkrieg gegen den Sudan vom CIA mit Waffen versorgt. http://en.wikipedia.org/wiki/South_Sudan Bis der ölreiche Staat schließlich selbständig wurde. Als der Südsudan kürzlich eine ölfördernde Stadt innerhalb des durch die UNO dem Sudan zugesprochenen Territoriums angriff und besetzte, berichteten westliche Medien vorwiegend von dem anschließenden Angriff des Sudans auf den Südsudan.

Kolumbien: Berichte beschreiben die tiefgreifende Einflussnahme und Beziehungen der CIA in und mit Drogenhandel, rechten Extremismus und der politischen Elite. http://narconews.com/ http://wikileaks.org/wiki/Unconventional_Warfare_in_the_21st_century_:_US_surrogates,_terrorists_and_narcotrafficers

{hinzugefügt: Bolivien: fehlgeschlagener Putsch gegen Hugo Chavez, ohne Beweis für die Planung und Ausführung durch CIA. Allerdings ist das Wissen über den Coup inzwischen bekannt geworden. http://en.wikipedia.org/wiki/Hugo_Ch%C3%A1vez }

Somalia: http://www.dw.de/dw/article/0,,2188285,00.html Während westliche Quellen meist die islamistischen Terroristen für Somalias Situation als „failed State“ verantwortlich machen, sehen es kritische Quellen anders. Sie führen die nicht enden wollenden Unruhen und Gewalttätigkeiten auf ständigen Einmischungen von außen zurück: http://blog.rekursivparadoxon.eu/2011/07/25/somalia-usa-sorgen-fur-kriege-folter-und-hunger/

Jemen: Da wir derzeit täglich von Drohnenmorden im Jemen hören, erübrigt sich fast eine Besprechung. http://www.fr-online.de/politik/kampf-gegen-den-terror-im-jemen-washingtons-geheimer-krieg,1472596,3135624.html , http://www.news.ch/USA+weitet+Drohnenangriffe+im+Jemen+aus/539416/detail.htm Aber auch hier stehen sich zwei Sichtweisen gegenüber. Die des Westens, der Terroristen für die Gewalt verantwortlich macht und die alternativer Quellen, die die Hegemonialansprüche der USA als Grund für die nicht enden wollende Gewalt beschreiben: http://www.linkswende.org/4286/Naechstes-Opfer-Jemen-der-endlose-Krieg , http://www.randzone-online.de/?p=4958 , http://die-rote-pille.blogspot.de/2011/06/terrorstaat-usa-fuhrt-insgeheim-krieg.html , Interessant auch die WikiLeaks-Hinweise, http://www.linkswende.org/4331/Vergessene-Geschichte-5-Jemen-Eine-Geschichte-von-Imperialismus

Angola: Der Bürgerkrieg in Angola wird als klassischer Stellvertreterkrieg angesehen, bei der die USA zusammen mit dem Apartheid-Staat Südafrika eine Partei darstellte. http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrgerkrieg_in_Angola … und wie der Reichtum des Landes durch ausländische Einflussnahme zum Fluch wurde: http://www.das-weisse-pferd.com/99_15/angola.html Angola ist ein Beispiel dafür, wie heuchlerisch die Behauptung vom „Eingreifen aus Humanitären Gründen“ ist. Und um wie viel wichtiger die Kontrolle über Bodenschätze und Ressourcen eines Landes.

Tschetschenien: Direkte Finanzierung bzw. Beteiligung an Bürgerkriegen gegen Russland konnten im Netz nicht gefunden werden. Da im Gegenteil Großbritannien ausdrücklich die Seite Russlands im Tschechenienkonflikt verteidigt hatte (http://www.us-uk-interventions.org/Chechnya.html) , ist diese Behauptung Chossudovskys zu hinterfragen. Ohne Quellenangabe kann man sie nicht als Tatsache bezeichnen.

Verschiedene Republiken der ehemaligen Sowjet-Union: Ohne konkrete Angabe von Ländern ergab sich keine vernünftige Basis für eine Validierung der Aussagen.

Raceandhistory.com, „America's Interests in Somalia: Four major U.S. Oil comapnies are sitting on a prospective fortune in exclusive concessions“, Erstveröffentlichung auf raeandhistory.com 06.12.2001. Global Research, 03.01.2007, http://www.globalresearch.ca/index.php?context=viewArticle&code=20070103&articleId=4342

Eigene Recherche: http://articles.latimes.com/1993-01-18/news/mn-1337_1_oil-reserves

(30) http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/interview/1769764/

(31) US Department of Defense, 2006 Quadrennial Defense Review, Washington DC, 2006
http://www.defense.gov/qdr/report/Report20060203.pdf Nach dem Zitat heisst es weiter: “This war requires the U.S. military to adopt unconventional and indirect approaches. Currently, Iraq and Afghanistan are crucial battlegrounds, but the struggle extends far beyond their borders.“
(Hervorhebung hinzu gefügt).

(32) William Arkin, Washington Post, 16.04.2006 – Eigene Recherche:  http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2006/04/14/AR2006041401907.html Ergibt die Bestätigung der Aussage. Es ist ein längerer Artikel, der weitere Details enthält. Er bestätigt, dass bei Manövern in dem Zusammenhang kein Zweifel bestehen kann, dass der Iran gemeint war. Der Artikel enthält eine ganz wichtige Analyse, die Chossudovsky bestätigt:
“The Bush administration is not going to wait for a nuclear attack. The United States is now a first-strike nation.
Die USA wartet also nicht auf einen Atomangriff, sondern sie wird zuerst, auch atomar angreifen.

(33) „Die Kriegs-Szenarien von USCENTCOM basiert auf Interessen und fokussiert sich auf Bedrohungen. Der Zweck des US-Engagements wie in der NSS ausgedrückt, ist der Schutz der vitalen Interessen der USA in der Region, d.h. ununterbrochene, gesicherte Öl-Lieferungen aus der Golfregion an die USA und seine Verbündeten.“ 
United States Central Command (USCENTCOM)
Die beiden angegebenen Links waren nicht mehr aktiv.
Eigene Recherchen: Ergaben über 3000 Nennungen der Kernaussagen.
http://www.scribd.com/Ambassador%20Syed%20Ahsani/d/29241402-Untitled
http://socioecohistory.wordpress.com/2010/08/19/
Da die Originalquelle nicht mehr verfügbar ist, kann die Aussage nicht mehr überprüft werden. Praktisch alle Zitierungen scheinen sich auf den Artikel von Chossudovsky zu beziehen. 

(34) Wesley Clark, Winning Modern Wars: Iraq, Terrorism, and the American Empire, New York, PublicAffairs, 2004 Seite 130.
Sydney H. Schanberg “The Secrets Clark Kept What the General Never Told Us About the Bush Plan for Serial War”, The Village Voice, 30.09.2003.
Eigene Recherchen:
http://warisacrime.org/node/19200
Dazu gibt es auch Videos: http://www.youtube.com/watch?v=SXS3vW47mOE&list=FLbqbS-6Qz5HxXypmFVPEf8w&index=75&feature=plpp_video

(35)http://www.nytimes.com/2005/11/13/international/middleeast/13nukes.html?_r=2&pagewanted=print

Gareth Porter, “Exclusive Report: Evidence of Iran Nuclear Weapons Program May Be Fraudulent”, Global research, 18.11.2010 http://globalresearch.ca/index.php?context=va&aid=21994
Der Bericht zeigt auf, dass selbst die Atomenergiebehörde Zweifel an der Authentizität der angeblichen Beweise geäußert hatte.
Bestätigt http://www.mepc.org/journal/middle-east-policy-archives/iran-nuclear-alleged-studies-documents

(36) http://de.wikipedia.org/wiki/Iranisches_Atomprogramm Ob die Resolution tatsächlich nur auf den gefälschten Geheimdienstberichten basiert, darf bezweifelt werden. Die Berichte dürften aber für die Akzeptanz in der Öffentlichen Meinung eine große Rolle gespielt haben.

(37) Jedoch habe ich in Wikipedia den Hinweis gefunden, dass der Fallout besonders groß ist, wenn die Waffe „Halbunterirdisch“ gezündet wird. Was bei den Bunkerbrechern ja der Fall ist.
„Besonders viel radioaktiver Niederschlag entsteht bei halbunterirdischen Explosionen, die zwar unterirdisch gezündet werden, bei denen aber die Wucht der Explosion den Boden bis zur Erdoberfläche durchschlägt, eine Erdfontäne erzeugt und einen Explosionskrater hinterlässt.“
„Daneben erhöht jede oberirdische Atombombenzündung (siehe auch Atombombentest) auch die radioaktive Belastung weltweit, da Elemente mit Halbwertszeiten von mehreren Jahren sich über die Erde verteilen. Die sogenannte Hintergrundstrahlung ist bis heute erhöht.“

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