Immer wieder wird zivile Krisenprävention, Friedenspolitik
und Gewaltfreiheit ins Lächerliche gezogen. Der Geruch der Feigheit haftet
diesen Bewegungen an, obwohl es heute bereits wesentlich mehr Mut erfordert,
offen für Gewaltfreiheit einzutreten, als sich von der Empörungswelle zu einer
Kriegshysterie treiben zu lassen. Das wichtigste aber wird bei jeder Kritik
vergessen. Dass Krisenprävention und Friedenspolitik nicht anfängt, wenn das
Kind in den Brunnen gefallen, bzw. der Krieg bereits begonnen hat, sondern weit
davor. Wenn man dies nicht zulässt, ist jede Kritik an dieser alternativen
Politik, die sich bis heute noch niemals wirklich durchsetzen konnte, vorsichtig gesagt inhaltslos. Ich will über ein Buch berichten, von dem ich
annahm, dass es eine Lücke im Verständnis von Gewalt und Gewaltlosigkeit schließen könnte. Dass es erklären würde, warum
Friedenspolitik, keine einfache Appeasement-Politik ist, wie ihr oft
vorgeworfen wird, sondern eine vorausschauende, Krisen vorhersehende und
vermeidende Politik. Wie von Hanne-Margret Birckenbach am Beispiel von Syrien hervorragend
beschrieben. (1)