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Freitag, 15. Juni 2012

Kriegslügen über Massaker offensichtlich – trotzdem Krieg?


(Update) Ich hatte bereits dreimal die Leser meines Blogs gebeten, sich nicht in eine Empörung zu steigern, die möglicherweise auf falschen Angaben beruhte. (3) Dafür wurde ich angefeindet, beschimpft, geblockt. Die Empörung hatte sich schon zu stark gesteigert und zu blindem Konsum der Massenmedien geführt. Niemand bestreitet ernsthaft, dass die syrische Armee oder mit dem Regime sympathisierende Milizen Menschenrechtsverbrechen begangen haben. Die schlimmsten Verbrechen aber, wie z.B. das Massaker von Hula (Houla) wurden von Terroristen bzw. Söldnern begangen. Das schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) in der Print-Ausgabe am 13.06.2012. (1) Zum ersten Mal wird in einem westlichen konservativen Printmedien erklärt, dass die Weltmeinung ganz offensichtlich manipuliert wird. Manipuliert durch eine einhellige Beschuldigung des Regimes mit diesen schrecklichen Taten unter anderem durch arabische Nachrichtensender, und den Besuch der UN-Beobachter am folgenden Tag, obwohl diese niemals eindeutige Schuldzuweisungen aussprachen.

DIE FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG
Diese Version kann auf Grundlage von Augenzeugenberichten bezweifelt werden. Demnach wurden die Zivilisten von sunnitischen Aufständischen getötet.
Der Bericht der FAZ lehnt die offizielle Darstellung der westlichen Mächte, allen voran der USA ab, nachdem die Schuld für das Massaker regierungstreuen Kräften angelastet wird. Das Massaker hatte einen großen Teil dazu beigetragen, dass die Empörung in den westlichen Ländern erheblich gesteigert wurde. Die Deutung der Regierungen, die z.B. auch zu einer unberechtigten Ausweisung des Botschafters in Deutschland geführt hatte, wurde von den westlichen Massenmedien bisher kritiklos übernommen. Im Gegenteil wurde noch zusätzlich in den Medien darauf gedrängt, dass endlich militärisch gegen den „syrischen Teufel“ vorgegangen werden muss.

Nur die FAZ hatte bereits am 07.06.2012 (2) über Augenzeugenberichte und auch offensichtlichen Indizien und Beweisen geschrieben, die aufzeigen, dass Rebellen das Massaker begangen hatten, und dann auch noch diese Morde dem Regime unterschieben wollten. Schon seit Tagen waren ähnliche Nachrichten in russischen Medien verbreitet worden. Diese Version wurde aber von keinem wichtigen Nachrichtenmedium Deutschlands aufgegriffen. Und deshalb legte die Zeitung am 13.06.2012 noch einmal nach und fragt:
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat in der vergangenen Woche diese Version auf der Grundlage von Berichten von Augenzeugen in Frage gestellt. Sie hatte berichtet, dass die getöteten Zivilisten Alawiten und Schiiten waren. Sie wurden in Taldou, einer Stadt der Ebene von Hula, gezielt von bewaffneten Sunniten getötet, während um die Ortschaft um Straßenkontrollen heftige Gefechte zwischen der regulären Armee und Einheiten der Freien Syrischen Armee stattfanden. Diese Darstellung ist von vielen Medien weltweit aufgegriffen und von vielen als unglaubwürdig verworfen worden. Daher stellen sich vier Fragen: Weshalb folgt die Weltmeinung bislang einer anderen Version? Weshalb macht der Kontext des Bürgerkriegs die bezweifelte Version plausibel? Weshalb sind die Zeugen glaubwürdig? Welche weiteren Fakten stützen die Version?
Die Zeitung beantwortet dann die Fragen wie folgt: Sie erklärt, dass in den ersten Monaten des Konfliktes, als die Opposition noch über keine Waffen verfügte (4) und schutzlos war, alle Gräueltaten auf das Konto des Regimes gingen. Daher, so die FAZ, schließt man, dass alle folgenden Untaten auch von dem Regime begangen wären.

Die zweite Frage, warum der Kontext des Bürgerkrieges die bezweifelte Version plausibel mache, wird mit der Information beantwortet, dass die Aufständischen längst über „Mittelschwere“ Waffen verfügen und jeden Tag in Syrien inzwischen 100 Menschen pro Tag getötet werden, wobei die Opferzahlen auf beiden Seiten ca. gleich wären. Die zunehmende Gesetzlosigkeit durch die Aktivität der Rebellen, so die FAZ, habe dazu geführt, dass es zu einer Welle krimineller Entführungen kam, die zur Begleichung offener Rechnungen genutzt werden. Die FAZ spricht von einer begonnenen „konfessionellen Säuberung“, was auch durch die katholische Nachrichtenagentur Fides bestätigt wird.
Das Massaker hat sich in Taldou ereignet, einem der größten Orte von Hula. Die Namen der getöteten 84 Zivilisten sind bekannt. Es handelt sich um die Väter, Mütter und 49 Kinder der Familie al Sajjid und zwei Zweige der Familie Abdarrazzaq. Einwohner der Stadt sagen aus, dass die Getöteten Alawiten sind und Muslime, die vom sunnitischen zum schiitischen Islam konvertiert sind. Wenige Kilometer von der Grenze zum Libanon entfernt, machen sie sich damit als Sympathisanten der unter Sunniten verhassten Hizbullah verdächtig. Zudem waren die in Taldou lebenden Verwandten des regimetreuen Parlamentsabgeordneten Abdalmuti Mashlab unter den Ermordeten.
Der Artikel enthält dann weitere Details über die Opfer die eindeutiges Indiz sind, dass hier nicht das Regime ein Massaker begangen hatte, sondern Rebellen. Die FAZ beschreibt dann, wie die sunnitischen Rebellen gezielt Liquidierung aller Minderheiten betreiben. Waren z.B. die Christen nach dem Irakkrieg wegen der zunehmenden Verfolgung im Irak von dort nach Syrien geflohen und hatten in der säkularen Diktatur einen sicheren Hafen gefunden, werden sie nun wieder gejagt, wie andere Minderheiten auch.
Schließlich schildert sie, wie sunnitische Rebellen im Stadtteil Khalidijah von Homs alawitische und christliche Geiseln in ein Haus gesperrt und dieses in die Luft gesprengt hätten, um anschließend zu erklären, dies sei eine Gräueltaten des Regimes gewesen.
Frage drei, warum die Aussagen der syrischen Augenzeugen glaubwürdig wären, erklärt die FAZ damit, dass diese Zeugen zu keiner Konfliktpartei gehören. Sie stehen zwischen den Fronten und haben kein anderes Interesse als die Eskalation der Gewalt aufzuhalten.
Wie zuvor im Kosovo muss nach diesem Krieg jedes Massaker einzeln untersucht werden.
Die Zeitung fragt dann, dass die Version der Zeitung nicht die einzige Berichterstattung wäre, die diese Tatsachen beschreiben. Insbesondere wird der russische Journalist Marat Musin genannt, der für die Nachrichtenagentur Anna arbeitet, und der teilweise selbst Augenzeuge war und Augenzeugen interviewt hatte. (5) Die Zeitung wiederholt dann noch einmal den Tathergang, der im Wesentlichen dem entspricht, den ich bereits erwähnte. (5)

WORLD SOCIALIST WEB SITE

Die WSWS wird noch wesentlich deutlicher, wenn sie über die Gründe schreibt, weshalb die offensichtliche Wahrheit von den westlichen Medien ignoriert wird. (6)
Die wichtigste Frage, die in dem Bericht der FAZ aufgeworfen wird, ist jedoch, welche Rolle die Vereinigten Staaten selbst bei dem Massaker gespielt haben. Die Obama-Regierung wird angesichts ihrer eigenen intensiven Kontakte zur Freien Syrischen Armee und den regionalen Verbündeten, die die FSA politisch, finanziell und militärisch unterstützen – Saudi-Arabien, Katar und die Türkei – wohl gewusst haben, dass das Massaker das Werk der „Rebellen“ und nicht der syrischen Armee war. Dennoch forderten Außenministerin Hillary Clinton und andere weiteres Handeln, um Assad zu entmachten.
Es ist durchaus möglich, dass die USA für das Massaker von Hula verantwortlich sind.
Die amerikanische Politik in Syrien beruhte von Anfang an darauf, eine sunnitisch geführte sektiererische Aufstandsbewegung zu schaffen, um Assads alawitisches Regime zu destabilisieren und zu stürzen. Dies ist wiederum verbunden mit Vorbereitungen für einen amerikanischen Angriff auf den Iran, der ohne seinen wichtigsten Verbündeten im Nahen Osten, Assad, noch weiter isoliert wäre.

Angesichts der Erfahrungen von Bosnien und dem Kosovo geschah dies nicht nur im sicheren Wissen, dass es dabei zu blutigen inneren Kämpfen kommen werde, sondern auch mit der Absicht, Bürgerkrieg zu schüren, um einen Vorwand für eine Militärintervention im humanitären Gewand zu haben.

Am Montag äußerte sich die Sprecherin des Außenministeriums, Victoria Nuland, „besorgt“ über Berichte, das Regime „organisiere möglicherweise ein weiteres Massaker“ in der Provinz Latakia. Sie warnte: „Jemand wird dafür zur Rechenschaft gezogen.“

US-Außenministerin Hillary Clinton brachte die Krise am Dienstag zur Eskalation, als sie Russland vorwarf, dem Assad-Regime Kampfhubschrauber zu liefern und über seine Waffenlieferungen zu lügen.
Derweil nannte der Leiter der UN-Friedenstruppen als erster UN-Vertreter den Konflikt in Syrien einen Bürgerkrieg; der britische Außenminister William Hague verurteilte die syrische Regierung und nannte die Massaker in Hula und al-Qubair „groteske Verbrechen.“
DIE US-MEDIEN

Erstaunlicherweise kann man auch aus US-Medien rekonstruieren, wie die USA den Bürgerkrieg in Syrien anheizt. Die New York Times schreibt am 12.06.2012: (7)
Mit dem Beweis, dass mächtige neue Waffen sowohl zur syrischen Regierung als auch den Rebellen fließen, wird die Regierung Obama durch den blutigen Aufstand in Syrien in eine zunehmend schwierige Situation gedrängt, während der Konflikt alle Anzeichen entwickelt, sich zu einem Bürgerkrieg zu entwickeln.
Außenministerin Hillary Rodham Clinton sagte am Dienstag, dass die USA glauben würde, dass Russland Kampfhubschrauber nach Syrien bringen würde, die Präsident Bashar al-Assad benützen könnte, die tödlichen Angriffe seiner Regierung gegen Zivilisten und die Milizen einzusetzen, die seine Herrschaft bekämpfen.
„Wir haben die Russen aufgefordert die weitergehenden Waffenlieferungen an Syrien zu beenden“, sagte Mrs. Clinton“ …
Wer wird die USA auffordern, mit den ständigen Waffenlieferungen an die syrischen Rebellen aufzuhören? Jeremy R. Hammond beschreibt am 29.05.2012 in seinem Blog wie die USA durch die Zusammenarbeit mit Rebellen Seite an Seite mit Al-Kaida Kämpfern gegen Assad steht. (8) Während offiziell die USA Waffenlieferungen bestreiten, schreibt die Times: (7)
Die heftigen Angriffe aus der Luft sind teilweise eine Antwort auf die verbesserte Taktik und Waffentechnik der oppositionellen Kräfte, die kürzlich mehr wirksame Anti-Panzer-Raketen aus der Türkei erhalten haben, durch die finanzielle Unterstützung von Saudi Arabien und Katar, wie Mitglieder des Syrischen National Rates, der wichtigsten Oppositionsgruppe im Ausland, und andere Aktivisten, erklärten.
Die USA, so erklären diese Aktivisten, waren wegen dieser Waffenlieferungen konsultiert worden. Beamte in Washington sagten, dass die USA nicht an den Waffenlieferungen an die Rebellen teilnehmen würde, sie jedoch akzeptieren würden, wenn Syriens Nachbarn diese vornehmen würden, und dabei sicher stellen könnten, dass die Waffen nicht in den Händen von Al-Kaida oder anderen Terrorgruppen enden würden.
Hammond erklärt, dass die USA natürlich leugnen würde, die Rebellen zu beliefern. Die USA, so Hammond, bestünde darauf, nur „nicht tödliche“ Unterstützung zu liefern. Aber was würde dann der Ausdruck „konsultiert“ in dem Artikel bedeuten? Besser würde man es „Koordinieren“ nennen, wenn die Rebellen durch die engsten Verbündeten in der Region, nämlich Saudi Arabien, Katar und die Türkei bewaffnet würden. Die Behauptung der Koordination wiederum wird durch einen Artikel in der The Washington Post unterstützt. (9)

Die Times verrät dann auch noch Einzelheiten zu dem Hubschrauber-Geschäft zwischen Russland und Syrien:
Quellen im Pentagon vermuten, dass Mrs. Clinton … sich auf die in Russland hergestellten Kampfhubschrauber bezog, die bereits im Besitz von Syrien sind, aber noch nicht für Angriffe auf die Oppositionskräfte verwendet wurden.
Mit anderen Worten vermuten Pentagon-Quellen, dass Mrs. Clinton log, und das zusätzlich zu ihrer Heuchelei, meint Hammond und zitiert wieder die Times:
In Reden in Istanbul beschrieben Ratsmitglieder die Anstrengungen, die Opposition mit Waffen, besonders mit Panzerabwehrraketen, geliefert durch türkische Armee-Lastwagen bis zur Grenze, auszurüsten. Von dort werden sie von Schmugglern nach Syrien gebracht.
Wir lesen also in der Times, dass höchst gefährliche Waffen von Schmugglern über die Grenze gebracht werden. Und erinnern uns daran, dass westliche Medien erklärt hatten, dass die syrische Armee versuchen würde, Flüchtlinge daran zu hindern, das Land zu verlassen, und auch Minen auf Schmugglerrouten verlegt hätten. Minen sind sicher und in jedem Fall abzulehnen. Aber ganz offensichtlich waren nicht Flüchtlinge das Ziel der Minen, auch wenn sie darunter zu leiden haben, sondern insbesondere Waffenschmuggler.

Hammond stellt fest, dass die USA also die Rebellen {indirekt} mit Waffen, insbesondere Panzerabwehrraketen, beliefert, was den Konflikt so steigern wird, dass das Regime beginnen wird, Hubschrauber einzusetzen, um den Aufstand zu bekämpfen, aber nach Aussage der USA wäre eben Russland für die Eskalation verantwortlich. Wegen Hubschrauberlieferungen, von denen die USA behauptet, dass sie erst jetzt stattgefunden hätten, obwohl die Hubschrauber längst in Syrien waren.

Das Wall Street Journal hat dann noch eine ehrlichere Beschreibung der Situation:
US-Geheimdienstoperationen und Diplomaten haben ihre Kontakte zu syrischen Rebellen verstärkt. Zunächst um ihnen bei der Organisation ihrer zunehmenden Militäroperationen gegen die Kräfte von Präsident Bashar al-Assad zu helfen, wie hohe Beamte der US-Regierung bestätigen.

Als Teil der Anstrengungen hilft das CIA und das Außenministerium, in Zusammenarbeit mit Saudi Arabien, der Türkei, Katar und anderen Verbündeten, logistische Strecken zu entwickeln, um Nachschub nach Syrien zu schaffen, und indem sie Ausbildung in Kommunikation anbietet.
Hammond beschreibt auch die Zurückhaltung, als offizieller Waffenlieferant aufzutreten, und stattdessen diesen Part Alliierten zu überlassen:
US-Beamte sind immer noch misstrauisch, dass einige Rebellen vermutlich Verbindungen zu extremistischen Elementen wie z.B. Al-Kaida unterhalten.
Hammond erklärt, dass die USA weniger Zurückhaltung darin übt, die Versorgung der Rebellen zu koordinieren. Und so erklärt sich, dass die USA die Behauptung verbreitete, dass die Massaker in Houla und an weiteren Stellen vom Regime durchgeführt worden wären, obwohl die einzige Informationsquelle, die diese Behauptung stützte, Videos der Rebellen war. (11)

Das Wall Street Journal schreibt weiter:
Die USA agiert in Syrien in vielerlei Hinsicht durch Stellvertreter, insbesondere Saudi Arabien, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate, erklärten US- und Arabische Beamte. …
Saudi Arabien und Katar stellen Geldmittel für die Waffen zur Verfügung, erklären arabische Beamte und Anführer der Opposition. Die Obama-Regierung hat einer Bewaffnung der FSA nicht zugestimmt, betonen die US-Beamten. Mrs. Clinton bestritt am Mittwoch Vorwürfen durch Syrien und andere, dass die USA die Rebellen bewaffnen würde.
Hammond stellt fest, dass offiziell erklärt wird, dass die USA die Freie Syrische Armee nicht mit Waffen beliefern würde. Was aber nicht heißt, dass man nicht indirekt Waffen über Stellvertreter liefert. Was die zweideutige Erklärung von Clinton erklären würde.

Im vorletzten Absatz stellt das Wall Street Journal fest:
Was weiter Ängste schürt ist die Möglichkeit dass Syrien größere Mengen von chemischen Waffen lagert, die in die Hände der Hisbollah oder Al-Kaida fallen könnten, da die Assad-Kräfte nicht mehr in der Lage sein könnten, die Lager zu sichern. Eine solche Bedrohung, kombiniert mit immer weiter verbreiterten Gewalt, verursacht bei einigen US-Beamten und Verbündeten den Schluss, dass eine Intervention in Syrien zu einem gewissen Zeitpunkt unabwendbar werden würde.
Also zunächst bewaffnet man Rebellen und Terroristen, die erreichen eine Destabilisierung, und wegen dieser Destabilisierung muss dann interveniert werden?

Die New York Times berichtet dann über Kindersoldaten:
Ein Bericht von den Vereinten Nationen berichtet, dass die Syrer Kinder ab 8 Jahren als Regierungssoldaten und für regierungsfreundliche Milizen als menschliche Schutzschilde einsetzen würden.
Der Link, der angegeben wird, funktioniert leider nicht. (12) Aber man findet die Angabe an anderer Stelle (13) Noch einmal: Assads Schergen haben vermutlich unbewaffnete Demonstranten erschossen, so wie auch thailändische Soldaten 2010 zum Beispiel, oder wie die Sicherheitskräfte in Bahrain. Diese Verbrechen müssen verfolgt und bestraft werden. Wenn wir uns aber jetzt noch einmal vor Augen halten, dass auch in allen wichtigen Fernsehnachrichten in Deutschland davon berichtet wurde, dass die Regierung Kinder als Schutzschilde auf Panzer setzen würde, dann sollten wir uns die Originalquelle genau ansehen und wir werden überrascht sein:
Es gibt keine Beweise dafür, dass Regierungskräfte Kinder unter 18 Jahren zur Wehrpflicht einberufen oder als Soldaten einstellen würden. Jedoch hatten die syrischen Streitkräfte und die verbündeten Shabbiha Milizen an mindestens drei unterschiedlichen Gelegenheiten innerhalb des Berichtszeitraums Kinder im Alter von 8 Jahren als Hilfskräfte genutzt. In dem Vorfall oberhalb des Dorfes Ayn l’Arouz im März 2012 erklärte ein Zeuge (16), dass mehrere dutzend Kinder, Jungen und Mädchen im Alter zwischen 8 und 13 Jahren, mit Gewalt aus ihren Häusern geholt worden wären. Diese Kinder, so wurde anschließend berichtet, würden von Soldaten und Milizangehörigen als menschliche Schutzschilde verwendet, indem sie hinter die Frontscheibe von Bussen gesetzt werden, die Militärpersonal beförderten, das Durchsuchungen in Dörfern durchführte.
Der UN Bericht spricht von 3 Fällen, liefert aber Informationen über einen einzigen Fall, der von einem einzigen Zeugen berichtet wurde. „Und während der UN-Bericht dies als Tatsache darstellt, wird keinerlei Anhaltspunkt dafür geliefert, die die Behauptung bekräftigt, oder Beispiele, die die einmalige Behauptung untermauern“, meint Hammond in seinem Blog. Er fährt dann fort zu erklären, dass die UN den Zeugen als glaubwürdig darstellt, gleichzeitig aber feststellt:
Die UN hat auch einige glaubwürdige Beschuldigungen erhalten, nach denen Kinder durch die bewaffnete Opposition rekrutiert werden, auch von der FSA und von anderen bewaffneten Gruppen, obwohl die FSA offiziell die Politik verfolgt, keine Kinder unter 17 Jahren zu rekrutieren.
DIE VERHINDERUNG DES FRIEDENS

Dass internationale Spezialkräfte des Westens in Syrien aktiv sind ist spätestens bekannt, seit 13 französische Offiziere von der syrischen Armee gefangen genommen wurden. (14)

Seit dem 01.06.2012 steht ein Angebot Russlands und seiner Verbündeten im Raum, eine Bodentruppe mit 20.000 Soldaten als UNO-Friedenstruppe nach Syrien zu schicken, um als Puffer zwischen den kämpfenden Parteien zu agieren. (15) Von diesem Vorschlag hat man in keinem Massenmedium Deutschlands etwas gehört. Stattdessen wird Russland und China als Teil der bösen Verschwörung dargestellt, die verhindert, dass die Massaker an Zivilisten in Syrien beendet werden. Gleichzeitig aber will man nichts von Angeboten für Friedenstruppen hören.

Solche Friedenstruppen sind die letzte Chance für die Zivilbevölkerung, vor religiösen, ethnischen und politischen Säuberungen im Rest des Landes verschont zu werden. Der Plan kann aber nur funktionieren wenn die USA auf einen schnellen Regimewechsel verzichtet und stattdessen eine demokratische Evolution unterstützt. So wie in Birma und anderen Ländern, in denen der Westen mit Diktatoren, die das Land öffnen, zusammen arbeitet. In Birma sogar mit solchen Diktatoren, die durch ein Verhindern von Hilfslieferungen nach dem Wirbelsturm Nargis ca. 80.000 Menschen dem Tod überlassen hatte.

DAS INFORMATIONS-SCHLACHTFELD

Global Research, eine Seite, die auch so genannte Verschwörungstheorien verbreitet,  gibt einen Überblick über die verschiedenen Propagandaanstrengungen des Westens einerseits und von Russland auf der anderen Seite. Mit vielen Links zeigt der Artikel auf, dass heute Kriege mit Fernsehsendungen entschieden werden. Und er beschreibt die derzeitige Strategie. (17) Gegen den Widerstand der Öffentlichkeit ist heute weder im Westen, noch im Rest der Welt ein Krieg zu führen. Das ist unsere Chance!

UPDATE: ASSAD-PROPAGANDA

Wie zu erwarten war, wird die FAZ-Veröffentlichung als "Assad-Propaganda" tituliert. Was in entsprechenden Artikeln aber vermisst werden kann, ist ein Eingehen und Widerlegen von Fakten. Vielmehr wird behauptet, die Quellen wären "Verschwörungstheoretiker-Blogs" und dubiose Quellen, ohne aber im Einzelnen auf die Argumente einzugehen. (18)
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(1) http://www.faz.net/aktuell/politik/arabische-welt/syrien-eine-ausloeschung-11784434.html

(2) http://www.faz.net/aktuell/politik/neue-erkenntnisse-zu-getoeteten-von-hula-abermals-massaker-in-syrien-11776496.html

(3) http://jomenschenfreund.blogspot.de/2012/06/das-houla-massaker.html
http://jomenschenfreund.blogspot.de/2012/04/die-manipulation-der-massenmedien-und.html
http://jomenschenfreund.blogspot.de/2012/03/syrien-r2p-und-propagandafallen.html

(4) (Die Aussage, dass die Opposition am Anfang nicht über Waffen verfügte hätte, wird von mehreren Beobachtern wie Michel Chossudovsky bestritten, jedoch gibt es keine stichhaltigen Beweise außer Aussagen von anonymen Zeugen. Zweifellos aber waren es nur kleine Gruppen von Bewaffneten, die am Anfang terroristische Angriffe durchführten.)

(5) http://jomenschenfreund.blogspot.de/2012/06/das-houla-massaker.html

(6) http://www.wsws.org/de/2012/jun2012/faz-j14.shtml

(7) http://www.nytimes.com/2012/06/13/world/middleeast/violence-in-syria-continues-as-protesters-killed.html

(8) http://www.jeremyrhammond.com/2012/05/29/the-houla-massacre-as-pretext-for-regime-change-in-syria/

(9) http://www.washingtonpost.com/world/national-security/syrian-rebels-get-influx-of-arms-with-gulf-neighbors-money-us-coordination/2012/05/15/gIQAds2TSU_story.html

(10) http://online.wsj.com/article/SB10001424052702303410404577464763551149048.html

(11) http://www.jeremyrhammond.com/2012/06/09/propaganda-is-the-name-of-the-game-in-media-reports-of-atrocities-in-syria/
(12) http://daccess-dds-ny.un.org/doc/UNDOC/GEN/N12/320/83/PDF/N1232083.pdf?OpenElement

(13) http://www.un.org/children/conflict/english/pr/2012-06-11290.html

(14) http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/middleeast/syria/9122749/Thirteen-French-officers-captured-by-Syrian-Army.html

(15) http://www.wsws.org/de/2012/jun2012/syr-j09.shtml

(16) Warum hatte man die Zeugenaussage nicht überprüft?

(17)  http://globalresearch.ca/index.php?context=va&aid=31390

(18) http://www.meforum.org/3261/assad-houla-propaganda

1 Kommentar:

  1. Die BBC hat schon am 7. Juni still und heimlich und kaum beachtet, zugegeben, dass ihr Bericht auf Propaganda basierte und journalistische Grundsätze außer Acht gelassen wurden. http://www.bbc.co.uk/blogs/theeditors/2012/06/reporting_conflict_in_syria.html

    Siehe Kommentar
    http://www.wsws.org/articles/2012/jun2012/bbcs-j15.shtml

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