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Donnerstag, 23. April 2015

Gibt es eine Chance für die Revolution?

Die Freiheit führt das Volk (Eugène Delacroix) /Auszug
Humanitäre Katastrophe durch Angriffskrieg und Blockade des Jemen durch USA und Saudi-Arabiens; BND belügt Bundestag; europäische Geheimdienste haben im Auftrag der USA gewählte Politiker überwacht; USA und Verbündete schicken Truppen als "Ausbilder" in die Ukraine, und unterlaufen so Minsk2; deutsche Patriots schützen Angriffe der Türkei auf Syrien; Türkei, Israel und USA unterstützen Terroristen, die sie vorgeben zu bekämpfen, während sie langsam aber sicher die Infrastruktur Syriens zerstören; Flüchtlingswellen, ausgelöst durch die Kriege der USA gegen Irak, Afghanistan, Libyen und Syrien, drängen nach Europa, soweit die Menschen nicht im Mittelmeer ertrinken, und Deutschland will die Schleuser mit Bundeswehr bekämpfen; der mit deutschen Steuergeldern geförderte Protegée der Konrad Adenauer Stiftung, bzw. der CDU, Ex-Profi-Boxer Klitschko, erhält in Köln Auszeichnung, während in Kiew die Menschen enttäuscht gegen ihn demonstrieren; eine Todesliste von Oppositionellen in der Ukraine erklärt eine Mordserie, für die sich Neo-Nazis bekennen, während unsere Regierung sagt, dass die keine Rolle spielen in der Ukraine, und Darlehn gewähren, die nie zurück gezahlt werden können.

Alles Nachrichten von wenigen Tagen, und nur ein Auszug aus dem Wahnsinn, der sich "Realpolitik" oder "Geopolitische Realität" nennt. Was muss noch passieren, damit deutsche Wähler aus ihrem Dornröschenschlaf erwachen? Was muss passieren, damit die Menschen ein Demokratie-Upgrade oder sogar für eine "Revolution" kämpfen?

Was braucht man für eine "Revolution"? Schauen wir uns an, was die Basis für die französische Revolution war.


 

Kulturelle Gründe:


Die Aufklärung entblößte die Autorität des Königs und der Kirche als Fake und setzte an die Stelle des Glaubens und der Traditionen, den Verstand.
Was bietet die moderne Gesellschaft des 21. Jahrhunderts an Stelle der Aufklärung? Manche mögen der Meinung sein, dass das Internet eine Art Informationsgesellschaft geschaffen hat, die eine neue Art der Vergesellschaftung des Wissens ermöglicht. Eine schöne Idee. Bisher hat aber das Establishment das Internet zu seinem Nutzen eingesetzt, und durch massenhafte Datensammlung noch bessere Möglichkeiten der Beeinflussung geschaffen. Ehemalige führende Mitglieder der Piratenpartei entpuppen sich als Angestellte oder Partner der größten Propagandisten der Neuzeit. Nur eine kleine Gruppe kritischer Menschen profitiert von den Möglichkeiten des Internets. Für die meisten ist es lediglich die Fortsetzung dessen, was außerhalb der digitalen Welt des Internets stattfindet.

Alle so genannte "Farbrevolutionen" die angeblich durch das Internet ausgelöst und unterstützt wurden, haben sich nachträglich als von Geheimdiensten und interessierten mächtigen Kreisen gesteuerte Aktionen gezeigt. Und am Beispiel von Thailand, kann man deutlich sehen, wie die Machthaber sich nach anfänglicher Unsicherheit, jetzt das Internet sogar zu Diensten machen, um Oppositionelle zu jagen und mit fragwürdigen Gesetzen zu verfolgen.

Wenn das Internet keine kulturellen Gründe für eine Revolution liefert, was dann?

 

Soziale Gründe:


Im Vorfeld der französischen Revolution war ein Mittelstand entstanden, der zunehmend mit dem Geburtsadel in Konkurrenz trat. Diese Klasse verfolgte ihre eigenen Ziele und kämpfte um mehr Einfluss auf die Politik, sie wusste es, die Rechtlosen der Gesellschaft zu beeinflussen und für ihre Zwecke einzusetzen.
In Deutschland hat die Elite es verstanden, den Mittelstand erfolgreich gegen die Benachteiligten der Gesellschaft aufzuhetzen. während stillschweigend die Steuern, die in den 1950er Jahren für Reiche noch über 50% betrugen teilweise sogar auf 1% gesenkt wurden, wuchs die Last, die der Mittelstand tragen muss. Jedoch schaffte es die Elite-Propaganda, dafür nicht die "globalisierte Steuerpolitik", sondern die Ärmsten und Benachteiligten dafür verantwortlich zu machen, und im Mittelstand den Hass gegen sie zu schüren.

Die Ärmsten wiederum werden durch Almosen gerade so still gehalten, dass sie tagsüber vor den sie sie einlullenden Fernsehsendungen sitzend, still bleiben, und nicht aufbegehren.

Soziale Gründe gäbe es sicher. Reiche wurden immer reicher, Staaten immer verschuldeter, und Arme immer ärmer, aber die Propaganda schaffte es, immer andere verantwortlich zu machen. Entweder waren es die faulen "Arbeitslosen", Asylanten oder Griechen, oder es waren die aggressiven Russen. Und offensichtlich ist die Propaganda so übermächtig, dass keine Änderung in Sicht ist.

 

Finanzielle Gründe:


Frankreichs Schulden, getrieben vom Protz des Adels, aber auch durch den Unabhängigkeitskrieg der USA, zwangen Louis XVI immer neue Steuern zu erheben, und Steuerprivilegien abzubauen.
Natürlich können wir erkennen, wie überall Steuern erhöht oder versteckt neu erhoben werden. GEZ-Gebühren, die nichts anderes als Zwangssteuern sind, Soli-Zuschlag, der angeblich nur den neuen Bundesländern auf die Sprünge helfen sollte, die Maut, usw. usw., wer kennt sie nicht. Aber natürlich gilt das nur für den Normalbürger. Reiche hatten noch nie mehr Möglichkeiten als heute, Steuern zu umgehen. Und wenn dann mal ein Bauernopfer für einige Monate Urlaub im Gefängnis verbringt, ist das weniger als die berühmte Spitze des Eisberges. Nicht genug damit, wird derjenige, der für das größte Steuerumgehungsprojekt in der Geschichte Europas verantwortlich zeichnet (LuxLeaks), Jean-Claude-Juncker, zum Chef der vollkommen undemokratischen EU-Kommission, einer europäischen Schattenregierung, die immer mehr Macht an sich zieht.
Jean-Claude Juncker ist ein pfiffiger Kopf. "Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert", verrät der Premier des kleinen Luxemburg über die Tricks, zu denen er die Staats- und Regierungschefs der EU in der Europapolitik ermuntert. "Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter - Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt."
Aber trotz der bekannten Widersprüche regt sich kein Aufruhr in Deutschland. Die Propaganda erklärt uns, dass es "uns ja noch gut geht". Viel besser als Anderen. Dabei ist das ein Potemkinsches Dorf. Denn den Vorteil, den Deutschland durch Exportüberschüsse erwirtschaftete, konnte nur durch Lohndumping erreicht werden. Und die Güter, die andere Länder bei uns kauften, waren mit Darlehen bezahlt worden, an denen unsere Banken hervorragend verdient hatten. Als die Darlehen aber drohten zu Verlusten zu werden, übernahm die deutsche Regierung diese, und entlastete so die Banken, zulasten des Steuerzahlers. Sobald klar werden wird, dass die Darlehn endgültig verloren sind, wird dem Steuerzahler die Rechnung präsentiert werden. Zuerst hatte er durch Lohnzurückhaltung enorme Gewinne für Unternehmen und Banken erwirtschaftet, dann muss er aber selbst für den Kaufpreis aufkommen. Aber so lange das noch nicht in das Bewusstsein der Bürger gedrungen ist, was unsere Propaganda sehr erfolgreich verhindert, werden die "Finanziellen Gründe" kaum ausreichen, einen Aufstand zu erzeugen.

 

Wirtschaftliche Gründe:


Das Deregulieren des Getreidemarktes, das von den Ökonomen durchgesetzt worden war, resultierte in einem Anstieg des Brotpreises. Wenn dann auch noch die Ernten schlecht ausfielen, führte das zu Hunger und Revolte.
Ähnliches sehen wir derzeit durchaus in der Moderne. Deregulieren bedeutet nichts anderes, als Abgabe von staatlichen Privilegien, zugunsten von großen Unternehmungen. Darüber hinaus verkauft der Staat massiv Eigentum der Menschen, durch so genannte "Privatisierung". D.h. für Dinge, die durch Steuergelder der Bürger geschaffen wurden, muss der Bürger plötzlich noch einmal zahlen. Und natürlich will der Käufer einen Gewinn haben. Den erreicht er einerseits durch Reduzieren der Investitionen, die sich auf das Notwendigste beschränken, durch Anhebung der Gebühren/Kosten, und durch Drücken der Löhne und Gehälter, Abbau von Arbeitnehmerrechten.

Aber die Propaganda hat es geschafft, all das als Fortschritt zu verkaufen. War früher ein Postbeamter eine Respektsperson, der man vertraute, die ein vernünftiges Gehalt und Pension erhielt, wird heute das Paket von Menschen gebracht, die dafür weniger als den Mindestlohn erhalten, ohne Chance auf eine würdige Altersversorgung. Dafür kommen aber die Pakete 3 Mal am Tag, von drei verschiedenen Organisationen. Dafür haben diese Unternehmen Gewinne, die sie, LuxLeaks sei dank, kaum in Deutschland abführen müssen, und dafür werden globale Unternehmen der Logistikbranche so mächtig, dass sie auch politische Wirkung entfalten können.

Noch also haben die meisten Menschen gar nicht begriffen, was die so genannten "Reformen" bedeuten. Unter dem Deckmantel von Reformen wurde Gemeineigentum zu Privateigentum gemacht. Und warum? Weil durch das Geld- und Finanzsystem so viel Geld durch private Eigentümer angesammelt worden war, dass die gar nicht mehr wissen wohin damit. Und Geld, das nur aus Zahlen auf einem Konto besteht, ist im Fall einer Krise nichts wert. Deshalb also jetzt dringend die Flucht in Sachwerte, und da nur der Staat viele Sachwerte hat, die er auch noch billig abgibt, wendet man sich an ihn. Aber uns wird das als "Fortschritt" erklärt.

 

FAZIT:


Vergesst die Revolution. Deshalb sind auch die Krawallmacher von Links und Rechts nichts anderes als willige Statisten des Status Quo. Sie stellen das Feigenblatt dar, mit der ein angeblicher Liberalismus aufgezeigt werden kann. Während sie außer einer Unterstützung der Massen für den Status Quo, schier gar nichts bewirken. Die Anwendung von Gewalt, für die sich anschließend die Protagonisten derselben verantworten müssen, macht nur dann Sinn, wenn sie wirklich etwas bewirkt. Aber das ist derzeit nicht absehbar.

Das Einzige, das vielleicht noch erreichbar ist, scheint ein Upgrade zu sein. Aber auch das ist in Deutschland schwer zu erreichen.

Sollen wir uns also mit einem System abfinden, in dem wir die Verfügungsmasse einer kleinen Elite sind?

Früher oder später wird es zu einem geldpolitischen Reset kommen. Die Länder werden unter der Last ihrer Schulden zusammen brechen, ein neues System muss an die Stelle treten. Dann wird sich zeigen, ob es wieder das gleiche System sein wird, dass uns dann für die vielleicht nächsten 50-100 Jahre ausbeuten wird, oder ob sich die Erkenntnis Bahn bricht, dass wir ein anderes System brauchen. Für diesen Moment sollte man sich vorbereiten.

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