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Freitag, 13. Februar 2015

Erster alternativer Medientag

für Blogger, Twitterer, Online-Zeitungen, Autoren in Sozialen Medien und Netzwerken, Nischenmedien, die eine Alternative zu herkömmlichen Medien aufbauen wollen.

Es ist schön zu sehen, dass Blogger immer intensiver die Narrative der herrschenden Medienherrschaft hinterfragen. Sie schaffen im Internet einen Raum der freien Information, die sich dramatisch von dem Bild der Nachrichtenkonformität im offiziellen Medienbereich abhebt. Dadurch wurden die Missstände für viele offensichtlich, und bald sollten auch Diskussionen darüber beginnen, wie solche Missstände in der Zukunft abgestellt werden können. Ich habe meinen Beitrag dazu geleistet, jedoch, wie bei vielen anderen Blogs auch, verhallt eine solche Diskussionsanregung meist ungehört durch eine breitere Öffentlichkeit.


Daher wird es Zeit, dass Blogger und Internet-Grantler hinter ihren Monitoren hervor, und aus ihren Nussschalen heraus, kommen, und sich organisieren. Was die Hacker-Szene mit dem CCC kann, sollte die Bloggerszene doch auch hinbekommen, dachte ich mir. Daraus entstand die Idee für einen ersten

TAG DER ALTERNATIVEN MEDIEN


Die erste Veranstaltung, sollte folgende Ziele verfolgen. Wie aber alles was wir im alternativen Bereich veranstalten, darf es kein Dogma geben, keinen Plan und keine Ziele, die nicht hinterfragt und diskutiert werden dürfen:

ZIELE DES ERSTEN ALTERNATIVEN MEDIENTAGES


1. Vernetzung

Um die Vernetzung der Blogger zu ermöglichen, stelle ich mir vor, dass wir uns lose an Tischen treffen, die Adressen austauschen, und dabei nicht nur Internetadressen, sondern auch Telefonnummern und Briefadressen. D.h. über Tischen hängen wir Plakate zu den Themen  (z.B. Außenpolitik, Innenpolitik, Wirtschaftspolitik, Sozialpolitik, usw.) und jeder kann sich in den Listen der Themen darunter eintragen, mit so vielen Angaben, wie er für richtig hält. Natürlich können auch erste Gespräche geführt werden.

Dann könnte man für 1-2 Stunden die Tische umdeklarieren, und Listen erstellen, die regional orientiert sind. So können sich Blogger zusammen finden, die an lokalen oder regionalen Themen interessiert sind.

Schließlich könnte man Tische markieren, die sich für bestimmte Themen im Rahmen eines möglichen Vereins definieren. Z.B. Technische Fragen (Internetplattform), finanzielle Themen, Vereinsrechtliche Fragen.

2. Gründung eines Vereins

Warum Vereinsmeierei? Wir Blogger sind doch gerade die nach Freiheit und Autonomie strebenden Geister? Der Grund ist pekuniärer Art: Es werden Kosten entstehen, die müssen aufgebracht werden. Und damit man sie wenigstens von der Steuer absetzen kann, ist eine Gemeinnützigkeit notwendig.

Warum keine kommerzielle Veranstaltung? Weil das dem Geist der Blogger-Community widersprechen würde. Wir definieren uns gerade als NICHT-KOMMERZIELLE Alternative. Dadurch unbestechlich, frei und ohne die üblichen Grenzen und Scheren im Kopf.

Der erste Entwurf einer Vereinssatzung, sollte von einer kleinen Gruppe eingebracht, und spartanisch sein, und nur die notwendigsten Anforderungen erfüllen, damit schnell eine Gemeinnützigkeit beantragt werden kann. Im Laufe der Zeit kann sich dann durch demokratische Willensbildungsprozesse der Verein so definieren, dass er den Ideen und Anforderungen der großen Mehrheit entspricht.

Schon zu Beginn müssen aber einige grundsätzliche Fragen geklärt werden:

a) Wer kann Mitglied werden? 
Was spricht dagegen, jeden der Schreiben kann, einzuladen, soweit er sich auf Einhaltung der zu vereinbarenden Standards verpflichtet?

b) Welche Haupt-Ziele hat der Verein? 
Interessenvertretung nicht professioneller Autoren? Gegenseitige Information und Vernetzung? Gemeinsame Plattform? Zurverfügungstellen von Internet-Kommunikationsmitteln?

3. Definition der Ziele

Auch die Ziele des Vereins sollten zunächst möglichst offen vorgeschlagen, und für eine erste Version der Vereinssatzung vorgegeben werden. Damit schon an diesem Tag (entsprechende Vorbereitung vorausgesetzt) die Vereinsgründung erfolgen kann. Vorträge und Diskussionen helfen dann, eine spätere Konkretisierung zu betreiben. Essentielle Fragen, die für die zweite Fassung der Vereinssatzung dann diskutiert werden sollten, sind z.B.:

a) Wie erhöhen wir die Schlagkraft? 
Wollen wir uns absprechen, wer und wann über welche Themen bloggt, um Redundanzen zu vermeiden? Wollen wir an Artikeln evt. gemeinsam arbeiten? Wollen wir gemeinsam recherchieren? Wollen wir redundant die gleichen Artikel gleichzeitig veröffentlichen? Gibt es spezielle Datenbanken, zu denen wir bei bestimmten Fragen durch einzelne Blogger Zugang erhalten können?

b) Wie erhöhen wir unsere Reichweite? 
Wollen wir einen gemeinsamen Rahmen schaffen, in dem die Blogs sich unter einem Label an die Öffentlichkeit wenden? Exklusiv oder zusätzlich zu bestehenden Zugängen?  Wie könnte eine solche gemeinsame Plattform aussehen? Oder reicht gegenseitige Verlinkung? In den Artikeln oder auf Linkverzeichnissen? Wollen wir evt. werben, wenn ja wie, ohne in kommerzielle Abhängigkeiten zu geraten?

c) Wie unterstützen wir uns gegenseitig? 
Mit Informationen, Fotos / Grafiken / Videos? Evt. durch gegenseitige Redaktion / Korrekturlesen von Artikeln?

d) Wie erreichen wir, Ernst genommen zu werden? 
Wie könnte ein gemeinsames Memorandum aussehen, in dem Standards festgelegt werden? Wollen wir ein gemeinsames Erkennungszeichen oder sogar gemeinsame Corporate Identity schaffen?

e) Unterstützen wir, wenn ja wie, professionelle Bezahlt-Medien, die "Leitmedien" entgegen treten wollen?
Wie verhalten wir uns gegenüber Bezahlt-Medien, die professionelle journalistische Arbeit anbieten, aber nicht zu den großen Mainstream-Medien gehören? Erlauben wir freie Nutzung unserer Arbeit? Oder sind alle Bezahltmedien gleich zu behandeln?

4. Vorstellung moderner Kommunikationsmittel zur Zusammenarbeit im Internet

Als Blogger sollten wir in der Zusammenarbeit auf moderne Hilfsmittel des Internets zurück greifen. Viele von uns kennen zwar die Technik ihres Blogs, E-Mail und Skype, sind aber noch nicht vertraut mit den Werkzeugen des kooperativen Zusammenarbeitens online im Internet. Hier sollten wir prüfen, ob der Verein Informationen und Angebote bereit stellen kann und soll:

a) Etherpad (gemeinsames Bearbeiten einer Datei im Internet)
Im Internet und trotzdem vertraulich zusammen arbeiten. Gleichzeitig mit mehreren Autoren an einem Text arbeiten und sofort sehen, was der andere geschrieben / geändert hat.

b) TeamSpeak (Telefonkonferenzsystem, oft gemeinsam mit Etherpad genutzt)
Verschlüsseltes Kommunizieren ohne Telefon, mit Einzelnen oder Gruppen. Wird oft gemeinsam genutzt mit Etherpad. D.h. man diskutiert über Texte und ändert sich gleichzeitig online ab.

c) Verschlüsselungstechniken
Als Blogger beziehen wir unsere Informationen in der Regel aus öffentlich zugänglichen Quellen, und wir wollen, dass möglichst viele Menschen lesen, was wir schreiben bzw. sehen, was wir medial erstellen. D.h. aber nicht, dass wir unsere gesamte Korrespondenz einfach so im Internet, für jeden technisch einigermaßen begabten Hacker verfügbar, zur Verfügung stellen wollen. Die einfachste Lösung, ist die Nutzung eines Mail-Accounts auf dem Server des Vereins, solange man innerhalb der Vereinsstruktur korrespondiert. Außerhalb wird PGP-Verschlüsselung benötigt. Soll der Verein Hilfestellung geben?

Aber auch für den Austausch größerer Dateien bietet sich nicht gerade einer der kommerziellen Cloud-Dienste an, die nett und kostenlos als Service vollkommen uneigennützig angeboten werden. Sondern es wäre sicher sinnvoll, einen Cloud-Service oder (S)FTP-Service des Vereins zu nutzen.

BEDARFSERMITTLUNG

Bitte leitet diesen Vorschlag weiter. Nur wenn die Resonanz positiv ist, wird die Idee weiter verfolgt werden. Antworten hier im Blog als Kommentar, oder über Twitter an @linkspazi.


KOSTEN

Für eine Startfinanzierung gibt es ausreichend Zusagen. Soweit die Kosten des ersten Medientages nicht durch Spenden aufbringbar sind (Crowdfunding), werden die Eintritts-Preise maximal die Kosten der Organisation abdecken. Es handelt sich nicht um eine gewinnorientierte Veranstaltung.

ORT

Wenn ich mir die Deutschlandkarte ansehe, dann liegt Göttingen ziemlich im Zentrum. Andererseits haben wir auch in der Schweiz und in Österreich deutschsprachige Blogger. Wenn wir die nicht ausschließen wollen, müssen wir stärker in den Süden rücken. Da käme dann z.B. Schweinfurt, oder aus verkehrstechnischen Gründen, Frankfurt in Frage.

ANREISE

Es wäre reizvoll, schon für die Anreise die Macht des Netzwerkes spielen zu lassen. Das spart einerseits Reisekosten (Gruppenfahrkarten oder Fahrgemeinschaften), andererseits lernen sich die Ersten so schon kennen. D.h. wenn es zu diesem Treffen kommt, würde ich nach Regionen sortiert Tabellen im Internet bereit stellen, in die sich Teilnehmer für die gemeinsame Anreise organisieren können.

UNTERKUNFT

Diesen ersten Tag würde ich gerne so straff organisiert sehen, dass Anreise und Abreise am gleichen Tag möglich ist. D.h. 10:00 bis 17:00 Uhr. Statt Mittagspause belegte Brote und viel Kaffee. Das spart Kosten und Auseinandersetzungen in der Familie. Wer es locker angehen lass will, dem steht natürlich frei, zu übernachten.




3 Kommentare:

  1. An der Grenze zu Polen, sollten am 11.2. angeblich gepanzerte Mannschaftstransportwagen auf den Ausgang der Minsker Gespräche, zur Einfahrt in die Ukraine, gewartet haben. http://vk.com/wall259716257_746 Falls die Angaben stimmen, bleibt immer noch unklar, was später mit den Fahrzeugen geschah. Aber es scheint wirklich so, als ob jemand ganz dringend einen größeren Krieg wünscht.

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  2. Die Idee finde ich sehr gut!!! Das hier dargestellte erste Konzept ebenfalls. Die Zeit ist reif. Insbesondere die Schaffung eines Netzwerkes mit einer gemeinsamen Identität und einer gewissen Selbstverpflichtung für Recherchequalität und Fairness etc. inklusive visueller Identität (Logo, etc.). Aber wie alles braucht es Initiatoren, die das in die Hand nehmen und voran bringen. Wenn es diese Leute gibt mit entsprechenden Zeitressourcen, dann kann es los gehen. Ich bin jedenfalls mit dabei, soweit es meine Zeit erlaubt.

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  3. Innerhalb der Alternativen Medien gibt es große Unterschiede.
    Ich würde behaupten min 50% sind in den Händen von Esoterikern, Revisionisten und Rechtsradikalen. Gibt es eine Art Qualitätskontrolle in dieser Hinsicht? Wenn ja, begrüße ich dieses Projekt.

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