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Sonntag, 27. Dezember 2015

Unipolare Diktatur oder multipolare Pluralität

Vielen Kritiker von "Putinverstehern" begreifen nicht, dass es letzteren oft nicht darum geht, Putin oder Russland zu "verteidigen", sondern dass es ihnen viel mehr darum geht, gegen eine drohende unipolare Diktatur zu kämpfen. Das Gleichschalten der Nachrichten im "Westen" ist bereits erfolgreich durchgeführt, nun folgt die Gleichschaltung der Meinung, der Gesinnung. Einen Vorgeschmack kann die Nominierung und der anschließende Rückzug der Nominierung von Xavier Naidoo geben, der zeigt, dass selbst in der Kunst inzwischen bei Nicht-Bestehen der Gesinnungsprüfung, die öffentliche Relevanz bekämpft wird.

Wer heute die Politik und Zukunft Russlands und der BRICS-Staaten als Hoffnung für die ganze Welt empfindet, hat begriffen, dass wir ohne diese politischen und gesellschaftlichen Kräfte, kurz davor sind, in eine unipolare Diktatur abzugleiten. Es geht gar nicht darum, das autoritäre System einer Politik-Aristokratie in China gut zu finden, oder das diplomatische Geschick Russlands, das aus alten sowjetischen Kaderschulen stammt.

WETTBEWERB DER GESELLSCHAFTSSYSTEME

Es geht darum, den Wettbewerb zwischen Gesellschaftssystemen aufrecht zu erhalten, Stagnation zu verhindern, insbesondere zu verhindern, dass das Modell, das uns als "Demokratie" verkauft wird, weltweit auszurollen. Denn nach einigen Monaten in Vietnam und China habe ich gelernt, dass es in autoritären Einparteiensystemen, sehr wohl Berücksichtigung des Massenwillens gibt und sogar auch Rücksichtnahme auf Minderheiten[Meinungen]. Es wäre durchaus interessant, wissenschaftlich zu untersuchen, welches Gesellschaftssystem mehr auf Propaganda basiert, als auf der Meinung der Menschen. Ist es wirklich die westliche Form der so genannten Demokratie? Eines Systems, das in Wirklichkeit eine Herrschaftsform ist, bei der die Menschen zwar wählen dürfen, aber ihre Wahlentscheidung durch die Informationen entschieden wird, welche durch die Medien verbreitet werden. Und dies bedeutet, dass im Prinzip keine grundsätzliche Veränderung möglich ist, weil jede Meinung außerhalb des Mainstreams unisono bekämpft wird. (Siehe Naidoo.)

Damit wird in unserer so genannten Demokratie genau das gleiche getan, was wir von der "gelenkten Demokratie" in Russland, oder dem Einparteiensystem (in dem es übrigens mehr Strömungen gibt, als in Deutschland Parteien,) in China, immer wieder behaupten, nämlich dass es sich vor Veränderung abschirmt.

Wenn wir nun zulassen, dass das westliche System der so genannten Demokratie, auf die ganze Welt ausgerollt wird, wo ist dann der Nutzen für die Menschen? Wenn es keinen Wettbewerb zwischen gesellschaftlichen Systemen gibt, kann es ganz schnell von einer versteckten Form der Herrschaft einer Elite, zu einer offenen Diktatur kommen.

So lange aber ein Wettbewerb zwischen den Gesellschaftssystemen besteht, haben die Menschen die Chance, in kleinen Schritten, Vorteile für sich zu erarbeiten, indem sie die jeweils eigene Gesellschaft zwingen, positive Aspekte der jeweils anderen Gesellschaftsform zu übernehmen. Ein langwieriger, aber durchaus gangbarer Prozess, wie man am Beispiel von Vietnam hervorragend studieren kann.

WARSCHAUER PAKT / NATO

Was dagegen passiert, wenn eine Macht vorübergehend auf der Weltbühne unangefochten ist, konnte man an der NATO beobachten. Als der Warschauer Pakt sich aufgelöst hatte, nutzte die NATO das entstandene Vakuum aus, und führten seine Länder, allen voran die USA, Invasions-Kriege wie sie sie kaum vorher gewagt hätten. Ziel der zeitweise ohne globale Herausforderung agierenden Elite war eindeutig die globale Dominanz, die Unterwerfung aller Menschen unter eine Führung, die sich selbst als exzeptionell bezeichnet, und aus diesem Exzeptionalismus Sonderrechte herleitet, die anderen verweigert werden. Wie anders beschreibt man bitte eine Diktatur?

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