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Donnerstag, 23. August 2012

"Nicht über sondern MIT reden" - Ken Jebsen

UPDATE .... Gestern Nacht habe ich ein Interview mit Ken Jebsen geführt, das ich sofort in YouTube verfügbar gemacht habe. https://www.youtube.com/watch?v=IhXhQAP-XGk&feature=youtu.be (Siehe auch unten auf der Seite den Direktlink). Ich möchte gerne an dieser Stelle eine Serie beginnen mit dem Titel "Nicht ÜBER, sondern MIT reden" und bin für Vorschläge empfänglich. Ziel soll es sein mit Menschen zu reden, über die sich die meisten längst ein Bild gemacht haben, ohne aber ein einziges Mal mit eben diesem Menschen gesprochen zu haben.

KEN JEBSEN PRIVAT

Ken Jebsen erklärte, in Deutschland aufgewachsen zu sein, und sich auch als Deutscher zu fühlen. Sein Vater ist Iraner und jedes Kind eines iranischen Vaters bleibt auf Grund der Gesetze des Iran immer iranischer Staatsbürger. Daher hat er zwei Staatsbürgerschaften.

Auf die Frage was ihn antreibe erklärte er, dass er der Meinung ist, dass Krieg im 21. Jahrhundert nicht mehr zeitgemäß wäre und er sich wünsche, dass seine Kinder in einer Welt aufwachsen könnten, in der man Kriege nur noch aus der Geschichte kennt.

DIE AUSSAGE DES ANSTOSSES (3)

Ken Jebsen erklärte, dass der Ursprung der Behauptung nicht in einer E-Mail liegen würde, sondern in einem mehrtägigen Chat, den er mit einem Historiker gehabt hätte, und in dem er aus einem Buch von Edward Bernays (4) zitiert hatte. Ihm dieses Zitat vorzuwerfen wäre ähnlich wie einem Hitlerdarsteller auf einer Bühne vorzuwerfen, er hätte Nazigedanken, weil er ja ständig solche Dinge rezitieren würde.

Ken Jebsen erklärte, dass er in 20 Jahren 550 Musiksendungen gemacht hätte und mehr als 1000 Bands vorgestellt hatte. Plötzlich aber wurde er zu einem politischen Journalisten, durch den einen Chat.

Ausgehend davon, dass niemand diese Tatsachen richtig recherchiert hatte, schließt Jebsen, dass es in anderen Fällen wohl ähnlich wäre. Und er fragt, was von dem, was man in den Medien sieht und hört, man überhaupt noch glauben kann. Kaum etwas ist wirklich bewiesen. Das meiste ist einfach voneinander abgeschrieben.

DER ENTLASSUNGSGRUND (1)

Auf die Frage, welche Verletzungen von Verpflichtungen denn dann zu seiner Entlassung geführt hätten, antwortete Ken Jebsen, dass es gar keine schriftlichen Einigungen darüber gegeben hätte, welche „schriftlichen Standards“ verletzt worden wären. In diesem Zusammenhang nannte er die Intendantin Dagmar Reim eine Lügnerin. Obwohl er diese Behauptung bereits mehrmals öffentlich geäußert hat, gibt es keine Reaktion und keine Klage vom Rundfunk Berlin-Brandenburg. Denn der Sender kann keine angeblichen Verletzungen der „Standards“ beweisen. Die Öffentlichkeit glaube einfach einer Intendantin, niemand hinterfragt, niemand fragt nach Beweisen.

Dann erhebt Ken Jebsen erhebliche Vorwürfe gegen journalistische Kollegen und auch die Piraten, die sonst immer so nach Transparenz rufen würden. Aber nie versucht hätten, transparent zu machen, was tatsächlich passiert war. Es gibt anscheinend Menschen, die können behaupten was sie wollen und niemand wagt sich, das zu hinterfragen.

Er fragt dann, was denn sonst so alles behauptet wird, über andere Staatschefs oder andere Persönlichkeiten, die in der Öffentlichkeit stehen, ohne dass man jemals einen Beweis führt, und niemand stelle sich hin und hinterfrage das. Wenn so etwas schon bei ihm möglich ist, und mit einer solchen Leichtigkeit, was mag dann erst auf der politischen Bühne passieren?

Er wiederholte: „Dagmar Reims lügt“. Gelogen, weil man ihn loswerden wollte?

BRODER UND ANDERE GEHEN AUSEINANDERSETZUNG AUS DEM WEG

Ken Jebsen bezweifelt, dass H. Broder ein Intellektueller ist, schon alleine auf Grund seiner Sprache. „XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX .“{Mir wurde heute bekannt, dass diese Aussage den Sinngehalt der Aussage entstellt, daher habe ich ihn gelöscht}.

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

Ken Jebsen erklärt, dass er überhaupt nicht verstehe, warum man nicht Broder und ihn einmal gemeinsam in eine politische Talkshow eingeladen hätte. Er hatte einmal gelernt, dass in einer Demokratie die besseren Argumente gewinnen, und dann könnte Broder doch mal den Jebsen so richtig argumentativ zerlegen.

Broder wäre ganz plötzlich aufgetreten und hatte behauptet, dass Jebsen, der 20 Jahre Musiksendungen gemacht hatte, ja eigentlich schon seit 10 Jahren „links- und rechtsradikale“ Gedanken verbreite. Broder hat sich noch nicht entschieden, ob er nun rechts- oder linksradikal wäre, wusste es aber genau, besser als der ARD und sein Sender. Warum hat die ARD sich nicht gewagt, Herrn Broder zu einem öffentlichen Streitgespräch mit Herrn Jebsen einzuladen? Warum hat man Herrn Broder nicht die Gelegenheit gegeben, ihn medial auseinander zu nehmen?

ZIONISTISCHER RASSISMUS (2)

Einen politischen Journalisten, so Ken Jebsen, interessiert es nicht, ob jemand die volle Länge einer Sendung anhört oder nicht. Ihn treibt eine Art Sendungsbewusstsein an, die Wahrheit sagen zu müssen. Was er in diesem Monolog und in andern Beiträgen gemacht hat, war, von internationalen Kollegen aus Büchern und Artikeln Teile zu übersetzen und in einen Zusammenhang zu setzen. Sonst nichts.

Im Übrigen war er eigentlich kein politischer Journalist und wurde erst dazu, weil er in dieser Art von Henryk M. Broder angegriffen worden war. Denn wenn er, der doch eigentlich Unbedeutend , dermaßen angegriffen wird, dann muss etwas Größeres dahinter versteckt sein. „Wenn man mich so stark davon abhalten möchte, mich mit diesem Thema zu beschäftigen, dann wird dieses Thema erst recht interessant.“ Ich lasse mir von niemanden von außen sagen, zu welchen Themen ich etwas sagen kann und zu welchen Themen nicht.

„Angenommen ich wäre ein Spinner, … dann wäre es doch ein Leichtes für diese wissenden Menschen da draußen, ganz souverän den Mann ganz einfach zu ignorieren. Wenn ich aber auf so jemanden dermaßen das Feuer eröffne, wie es die Springerpresse  … getan hat, was ist denn dann an dem was ich gesagt habe vielleicht sogar wahr?“

Ken fordert seine Kritiker auf ihm zu sagen, was an dem Beitrag falsch wäre. Es wäre nicht eine Meinung, die er dort wieder gibt, sondern gut recherchierte Dinge, Zusammenfassungen aus anerkannten Büchern von ausländischen Kollegen. „Wenn ich ein Buch von Hösch „Atommacht Israel“ erwähne und in einem Beitrag zusammenfasse, was der vor 20 Jahren schon veröffentlicht hat, dann unterstellt man mir, ich wäre ein Verschwörungstheoretiker. Wenn ich „Die Macht der Verdrängung“ übersetze, dann sagt man mir, was ich den Amerikaner unterstellen würde …“ Er könne nichts dafür, dass seine Kollegen so ungebildet zu sein scheinen, dass sie nicht bemerken, dass er lediglich Autoren zitiert, die äußerst renommiert sind.

Aber er wäre ja nicht der einzige. Er erwähnt dann Ilan Pape (6), der etwas über die Besatzungspolitik Israels gesagt hätte, worauf man ihm erklärte, dass er antisemitisch wäre. Wenn jemand die Botschaft der Fakten nicht gefällt, kann man doch nicht den Überbringer der Botschaft dafür verantwortlich machen.

Auf den Vorwurf, in seinem Monolog von Verschwörung und Judentum gesprochen zu haben, wodurch Assoziationen zur Demagogie der Nazis aufkommen könnten, was Menschen als Hetzpropaganda ansehen würden, antwortete Jebsen, dass es eine Begriffsverwirrung gäbe. Denkfabriken hätten Dinge in die Welt gesetzt, die längst nicht mehr aktuell wären. Er fragt, was den überhaupt Hetzpropaganda wäre. Jebsen erklärte, dass er sehr wache Antennen für Rassismus hätte und gerade sehr empfindlich dafür wäre. Erwähnt dann alltäglichen Rassismus und die nicht ausreichende Reaktion der Menschen darauf. Erwähnt dann die Erklärung des US-Präsidenten Obama, der Syrien drohte militärisch einzugreifen, sollte Syrien Chemiewaffen einzusetzen, obwohl Syrien noch niemals gedroht hatte, Chemiewaffen einsetzen zu wollen. Es wäre subtile Hetzpropaganda, mit der dem Zuhörer vorgegaukelt werde, dass der andere etwas beabsichtigen würde, was dieser noch niemals geäußert hatte. Zu Hetzpropaganda werde immer das erklärt, was nicht mit den Interessen der eigenen Aussagen übereinstimmt. Die Welt ist erfüllt von Hetzpropaganda, und ihn der Hetzpropaganda zu beschuldigen, wäre insofern unzutreffend, da er nur Fakten aneinander reihe. Während andere Lügen und Behauptungen verbreiten.

Ständig wird gegen Weltreligionen gehetzt. Und ständig werde man aufgefordert für Krieg zu sein. Aber er wäre gegen Krieg. Wenn in Israel Jugendliche Palästinenser fast zu Tode prügeln ist das Rassismus, und dann muss man das so benennen. Egal wo auf der Welt, müssen solche Dinge als das erkannt werden, was sie sind, und müssen so benannt werden. Aber wenn man etwas über Israel sagt, ist man sofort ein Antisemit, stellt Jebsen fest. Natürlich haben wir als Deutsche eine besondere Verantwortung, und gerade deshalb sollten wir aufstehen und etwas dazu sagen. „Und wir müssen unseren Freunden, und Isrealis sind unsere Freunde, sagen …. hier überschreitet ihr eine Linie, hört auf damit“. Wenn man zuschaue, wie sein Freund Fehler macht, ohne ihm das zu sagen, dann wäre man ein Opportunist, kein Freund.

Es gäbe einen Druck, jeden Staat, der nicht den eigenen Vorstellungen folgt, den müsse man schlecht finden. Gleichzeitig wäre aber die Fußballweltmeisterschaft in Katar. Und wäre Saudi Arabien nicht auch ein arabischer Staat? Erwähnt noch weitere Beispiele für doppelte Moral und Heuchelei. Als Journalist müsse er darauf hinweisen, wenn es Heuchelei gibt. Und ob es uns z.B. nicht stören würde, dass die Möglichkeit erwähnt wurde, die venezolanische Botschaft in London zu stürmen. Warum hat da niemand aufgeschrien?

VERSCHWÖRUNGSTHEORETIKER

Jebsen fragt, ob man denn überhaupt wüsste, was Verschwörungstheorie wäre? Verschwörungstheorie ist nichts anderes als das Auffüllen von Lücken von Fakten mit Erklärungsversuchen, Theorien. Der Historiker Ganser aus der Schweiz hätte das schon so oft wiederholt und trotzdem scheinen es die Deutschen nicht zu wissen. Der Commission Report ist eine Verschwörungstheorie. Denn er füllt die Lücken, die nicht mit Fakten zu belegen sind, mit Theorien. Der Commission Report ist keine Beweisschrift. Es ist eine Verschwörungstheorie. Wenn jemand eine andere Theorie aufstellt, wie dies z.B. in der Schweiz sogar offiziell an Universitäten gelehrt würden, wird man in Deutschland als „Verschwörungstheoretiker“ bezeichnet. Obwohl an Schweizer Universitäten drei verschiedene Versionen ganz offiziell auf dem Lehrplan stehen.

Ständig werde mit Begriffen gearbeitet, von denen diejenigen, die sie benutzen gar nicht wüssten, was sie bedeuten. Die Menschen denken „Wenn der das sagt, dann weiß er wovon er redet“, aber das stimme leider nicht. Nur weil einer von einer Position aus redet, heißt das nicht, dass er Ahnung davon hat. Und die Inkompetenz in den Medien wäre außerdem unglaublich hoch.

„Und wenn ein Journalist etwas sagt, muss er beweisen was er sagt. Aber ich behaupte ja gar nichts. Ich zitiere aus Büchern von namhaften Kollegen aus dem benachbarten Ausland.“ Aber in Deutschland dürfe man offensichtlich so etwas nicht sagen.

Er kommt noch einmal zurück zu seinem Beitrag über zionistischen Rassismus und fordert auf zu erklären, was nicht stimmen würde. Es wäre nur ein Beitrag von hunderten, und die meisten würden sich gar nicht um Israel drehen. Aber immer wieder würde dieser Beitrag aufgegriffen. Aber dann doch bitte mit Fakten! „Was daran ist falsch?“

Er fordert die Kollegen und die Menschen auf, doch mal einen Schritt zurück zu machen, und zu überlegen, ob sie vielleicht schon so „embedded“ wären, dass sie sich ständig einer Meinung anschließen, die gar nicht von ihnen stammen würde, die sie einfach übernommen hätten.

WIE KOMMT ES ZU DER SPALTUNG IN DER GEMEINSCHAFT DER HOLOCAUSTOPFER?

Jebsen: Wenn ich nur sagen darf, was die Meinung von anderen ist, dann bin ich embedded. Und viele wollen nicht embedded sein, sie wollen sich eine eigene Meinung bilden und sind bereit sie zu vertreten. Das Menschenrecht ist nicht verhandelbar, egal welches Land dagegen verstößt. „Bin ich gegen Italiener, wenn ich sage, Berlusconi ist korrupt“?

Israel ist kein wehrloses Land. Warum wissen wir. Es ist so wie jedes andere Land auch. Und wenn dort Menschenrechte mit Füßen getreten werden müsse man es eben benennen.

WARUM WURDE ER MITGLIED IN DER PIRATENPARTEI

Jebsen erklärte, dass er recherchierte einerseits, aber andererseits gewisse Ansätze der Partei gut gefunden hätte. Gewisse anarchische Grundzüge, die mögliche Anti-Kriegseinstellung. Aber wie die Piraten miteinander umgehen, findet er wiederum sehr seltsam. Wie man Piraten verbieten will, mit jemanden zu reden?

Er erwähnt dann die Warnung an den deutschen Syrienbeauftragten aus den USA, er könne zwar mit allen reden, aber bitte nicht mit Assad. … Was für eine Art von Diplomatie das wäre? Müsse man nicht mit jedem Idioten reden, um etwas in Bewegung zu bringen?

„Wenn du mit dem redest, dann reden wir mit dir nicht mehr“. Jebsen fragt, was das für eine Art von Demokratieverständnis wäre. Ob die Piraten nicht anders wären als alle Parteien. Wollen sie etwas verändern, wie er geglaubt hatte, oder nur in die Charts kommen?

Jebsen kommt dann zu Syrien und fragt, wer von den Piraten schon einmal in Syrien gewesen wäre. Dann verteidigt er Christoph Hörstel. Man könne einen Mann nicht nach einem YouTube-Link beurteilen. „Ich kenne den, ich habe einen YouTube-Link“?

AUFTRITT FÜR DEN KOPP-VERLAG

Jebsen erklärte, nie für den KOPP-Verlag gearbeitet zu haben. Wenn der Kopp-Verlag auf ihn verlinkt, kann er sich nicht dagegen wehren. Er selbst hatte niemals für den Kopp-Verlag gearbeitet. Dann erklärt er, dass er zwar niemals mit dem Verlag gearbeitet hat, aber dass es ein falsches Verständnis von Demokratie ist, wenn man nicht bereit ist, sich mit einem legalen Verlag auseinanderzusetzen.

Dann fragt er ob man die Einteilung in Rechts und Links überhaupt noch benutzen könnte. Heute sind die Erklärungen der Politiker beliebig austauschbar. Die staatstragenden Parteien sind beliebig auszutauschen. Was ist heute ein Fundamentalist, was ist ein Christ, was ist Deutsch, was ist konservativ? …

Er erklärte, dass er ein Interview für die Junge Freiheit gegeben hätte. Und schon hatte man ihn angegriffen. Wie er denn für die Junge Freiheit arbeiten könne. „Ja ich habe mit der Jungen Freiheit gesprochen, genau wie Egon Bahr, oder Joachim Fest, oder Scholl-Latour“. Beklagt dann das die Menschen Urteile fällen oder von anderen übernehmen, ohne eine Ahnung von den Dingen zu haben.

Jebsen erklärt dann, dass die Zeit Rechts wäre, wenn sie gegen Assange hetzt und das gleiche schreibt wie die BILD-Zeitung, nur mit anderen Worten. Aber ist sie dann wirklich rechts? Broder hatte der damaligen Herausgeberin Doenhoff (7) vorgeworfen Antisemitin zu sein. Gleichzeitig vergibt die Zeit aber einen Doenhoff-Preis. Also vergibt die Zeit einen Preis der mit dem Namen einer Antisemitin belegt ist?

DROHNENMORDE

Jebsen erklärt, dass wir mit dem Kopf nicken, wenn die USA mit Drohnen einen Staatsfeind im Ausland in einem souveränen Staat ermordet. Dann fragt er, wie wir wohl reagieren würden, wenn wir einen chinesischen Staatsfeind in Deutschland aufnehmen würden {Oder einen Rebellen Syriens}, und dann China {oder Syrien} eine Drohne schicken würde, um ihn zu töten. „Wenn man Zweifel hat, wenn man das hinterfragt, macht man sich verdächtig“

Für einen Journalisten müsse Zweifel die Grundausstattung sein, aber gerade die fehle heute im deutschen Journalismus. Zweifel und den Mut, dagegen zu argumentieren würde heute fehlen. Die meisten Journalisten wären vollkommen embedded und würden nur versuchen ihre Doppelhaushälfte abzuzahlen.

„Wenn es stimmt, dass der Irankrieg längst beschlossen ist, wie ich es behauptet habe, wie steh ich dann dazu? Wie steh ich dazu, wenn die Türkei Syrien angreift. Wie finde ich es, dass auf Öffentlich Rechtlichen Sendern inzwischen im Stundenmodus Werbung für die Bundeswehr gemacht wird? Ich habe ein Problem damit, wenn wir in irgendwelche Länder einmarschieren und auf Menschen schießen, die ich noch nicht einmal kenne. Was ist daran falsch?“

Er erklärt dann, wie er darüber recherchiert hatte, wie es mit dem Nazideutschland angefangen hatte. Er sprach mit Überlebenden des Holocaust und versuchte zu begreifen, wie alles begann. Und es hatte ganz langsam angefangen. Und die Juden wurden langsam immer mehr zu Sachen, entmenschlicht, zu Ungeziefer. Und dann konnte man sie fertig machen. Und seit geraumer Zeit würde dies mit dem Islam passieren. Mit der zweitgrößten Weltreligion. Und er erklärt, dass er kein Moslem wäre. Aber diese Religion wird zunehmend in den Schmutz gezogen und zum Bösen an sich gemacht. … „Und wenn man selber mal ein Opfer war, heißt das noch lange nicht, dass man nicht zum Täter werden könnte“.

Es geht um Zivilcourage, dagegen zu sein, wenn jemand auf der Straße zusammen geschlagen wird, oder wenn gegen ein Land Krieg geführt wird. Aber in Deutschland wäre das leider zu einem Mangelgut geworden. Statt einzuschreiten würden sie die Handys zücken und das Video ins Internet stellen. Niemand wehrt sich gegen die unterschwellige Hetze, meint Jebsen. Und erklärt, dass Broder z.B. ständig gegen „Volksgruppen“ hetzen würde.

KEINE VERSCHWÖRUNGSTHEORIE

Jebsen erklärt, dass es keine Verschwörungstheorie wäre, wenn man erklärt, dass die Krieg um „geopolitische“ Interessen geführt würden. Man solle doch einfach mal die Bücher z.B. von Brzeziński (10), dem US-Präsidentenberater lesen. Er würde doch nur die Dinge übersetzen, die in diesen Büchern stehen würden. Man solle die Bücher doch selber lesen.

„Wir können auf diesem Planeten nicht weiter leben indem wir uns gegenseitig die Fresse polieren. Und derjenige gewinnt immer, der die größten Waffen hat. Das ist doch der Status Quo und das ist primitiv.“

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(1) http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/antisemitismusvorwuerfe-rbb-feuert-moderator-ken-jebsen-a-799673.html

(2) http://www.kenfm.de/wordpress/2012/04/05/zionistischer-rassismus/

(3) http://www.tagesspiegel.de/medien/ex-rbb-moderator-jebsen-israel-will-endloesung-fuer-palaestina-/6485636.html

(4) http://www.youtube.com/watch?v=MJ4sZF0iIUE

(5) http://de.wikipedia.org/wiki/Edward_Bernays

(8) http://de.wikipedia.org/wiki/Ilan_Pappe

(9) http://www.zeit.de/themen/gesellschaft/marion-doenhoff/index

(10) http://de.wikipedia.org/wiki/Zbigniew_Brzezi%C5%84ski
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UPDATE am 18.01.2013:

Wie mir bekannt gemacht wurde, hatte Henryk M. Broder mit dem Ausdruck "parasitäres Pack"  die Mitarbeiter von NGOs bezeichnet. Diese sind bekannterweise nicht nur Palästinenser, sondern in der Mehrzahl ausländische Helfer. Um jedes Missverständnis auszuschließen, habe ich das Zitat von Ken Jebsen daher gelöscht.

Mehr über diesen Ausdruck und seine Bedeutung kann man auf den folgenden Links lesen:

Jörg Lau: Die „Achse des Guten“ gegen schwule Parasiten. In: blog.zeit.de vom 24. Januar 2012. (Quelle Wikipedia)

http://www.freitag.de/autoren/schlesinger/pack-parasiten

http://www.fr-online.de/medien/antisemitismus-broder-diffamiert-augstein,1473342,21374630.html

Weitere Zitate von Henryk M Broder findet man problemlos durch Google-Recherche.

12 Kommentare:

  1. Ken Jebsen sagt die Wahrheit und hat den Mut. Respekt.

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  2. Ken Jebsen sagt die Warheit und hat den Mut dazu.

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  3. Auch, wenn Ihnen der Interviewpartner etwas "entglitten" scheint... Danke, daß Sie ihn ausreden ließen.

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  4. Danke für diesen Bericht und das Interview, was ich leider erst heute zur Kenntnis genommen habe. Genau so stelle ich mir echte Journalisten vor und wer Ken Jebsen medial kennt, weis, er kann auch sehr gut zuhören und ruhig sprechen. Dieses vielfältige Temperament finde ich vorbildlich.

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  5. Ken is voll okay und sehr unsympathisch, man muß immer schmunzeln, aber bei minute 31:02 im interview mit menschenfreund mußte ich loslachen, dachte, jetzt spielt er sich selber à la Max Giermann bei switch reloades, geil!

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  6. sorry, SYMPATHISCH war gemeint und reloadeD

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  7. Hallo Jo Menschenfreund,

    danke für das Interview. Ken's Stil mag man mögen oder nicht, jedoch, was er sagt, hat Substanz.

    Eine ganz andere Anmerkung und Kritik zur Machart des Interview-Videos: Der durchgehende Farbstuhlmusik-Teppich ist deplaziert und nervt - zumindest mich - wesentlich mehr, als jeder noch so selbstlaufende Jebsen-Rant.

    Beste Grüße aus München.



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  8. Ich hätte nie gedacht, dass ich zu Deinen menschenfeindlichen und antisemitischen Theorien mal etwas kommentiere. Aber jetzt muss es sein. Lies Dir mal das durch. Hier vergleicht Ken Jebsen, mit dem Du ja unbedingt reden willst, die "Okkupation" der "Nationalzionisten" Israels mit der Okkupation der Nazis von Deutschland 1933. Im Ernst? Merkst Du eigentlich noch was??

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    1. Tobias Raff versucht den Eindruck zu erwecken, dass ich etwas gesagt hätte, was ich niemals geäußert habe. Im Übrigen schlage ich den Lesern vor, folgende Informationen über Tobias Raff zur Kenntnis zu nehmen: http://kidmed.org/1167/dies-und-das/statistiksalat-islamophobie-und-pi-news-die-verdrehte-welt-des-tobias-raff/

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  9. Hier der Link: http://networkedblogs.com/Jf4jH

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    1. Der Link hat keine Beziehung zum Interview oder meinem Blog.

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