Die meisten kritisch denkenden
Menschen mit Lebenserfahrung dürften die Meinung vertreten, dass
wissenschaftliche Meinungen lediglich ein Spiegelbild der
Gesellschaft sind. Man findet immer einen Wissenschaftler der die
Haltung der einen oder der ihr gegenüber stehenden Seite mit
„wissenschaftlicher Neutralität“ begründen kann. Dabei hat sich die
Mehrheit
der „Wissenschaftler“ auf die Seite geschlagen, die die besseren
Honorare oder Gehälter zahlen. Wer kritische Positionen vertritt, oder
gegen
wichtige Interessen argumentiert, der erhält keine Aufträge, wird
wissenschaftlich diskreditiert, und in manchen Ländern sogar verfolgt.
Ein
gutes Beispiel ist Giles Ji Ungpakorn. Früher Dozent an der angeblich
„hochangesehenen“ Chulalongkorn-Universität in Bangkok, die
wissenschaftliche
Beziehungen auch mit deutschen Universitäten unterhält. Er wurde von der
eigenen Universität wegen des Buches „A Coup for the Rich“(1) angezeigt, weil
es für den König kritische Fragen enthielt. Er verlor seinen Job, wurde wegen
Majestätsbeleidigung angezeigt und lebt nun im Exil in London, weil ihm in
Thailand eine Gefängnisstrafe von 18 Jahren und mehr droht. Wer nun sagt, dass
das Thailand und nicht Deutschland wäre, der möge sich umschauen, wie in den
letzten 40 Jahren die wissenschaftliche Diskussion über die Nutzung von
Atomenergie verlaufen ist. Und er müsste sich sagen lassen, dass der Zustand
des heutigen Geld- und Finanzwesens eindeutig auf die „innovativen“ Aktivitäten
der besten Absolventen von Eliteschmieden zurück zu führen ist. Und eben diese
Wissenschaftler behaupten heute, man müsse nur Wissenschaftler statt Politiker
die Länder führen lassen, dann würde alles gut werden. Wobei sie übersehen,
dass die Mehrzahl der Diktaturen dieser Welt (abgesehen von China) von Menschen
beherrscht wird, die an westlichen Elite-Schulen und Universitäten studiert
haben.