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Mittwoch, 19. Juni 2013

Dirty Wars von Jeremy Scahill

Dies ist die Geschichte, wie die Vereinigten Staaten {von Amerika} dazu kamen, Mord als zentralen Teil der Politik der Nationalen Sicherheit einzuführen. Es ist auch die Geschichte über die Konsequenzen dieser Entscheidungen für Menschen in dutzenden von Ländern auf der ganzen Welt, und es ist die Geschichte über die Konsequenzen dieser Entscheidungen für die Zukunft der Demokratie in den USA.  Auch wenn die Angriffe vom 11. September dramatisch die Art grundsätzlich veränderten, in der die USA ihre Außenpolitik betreiben, so gibt es doch auch eine Tendenz, die US-Außenpolitik durch die Brille eines Vorurteils zu sehen, das einerseits behauptet, dass die Invasion des Irak durch Präsident George W. Bush ein unglaubliches Unglück war, und andererseits darstellt, als ob die Beseitigung des Schmutzes nun Präsident Barack Obama überlassen wäre. In den Augen vieler Konservativer ist Präsident Obama viel zu weich gegen den Terrorismus vorgegangen. In den Augen vieler Liberaler, hat er sich viel „schlauer“ verhalten. Die Realitäten jedoch sind vielschichtiger.


Das Buch erzählt die Geschichte des Ausbaus der verdeckten US-Kriege, des Missbrauchs des Privilegs der Exekutive und von Staatsgeheimnissen, das Einbindungen von Elite-Militärs, die niemanden gegenüber verantwortlich sind als dem Weißen Haus in die Außenpolitik. Dirty Wars enthüllt auch die Kontinuität der Idee, dass „Die Welt ein Schlachtfeld“ ist, die aus der Regierung der Republikaner in die der Demokraten übernommen wurde.

Das Buch beginnt mit einem kurzen Abriss der Geschichte der Annäherung der USA an Terrorismus und Mord schon vor 9/11. Von dort aus werde ich verschiedene Geschichten erzählen, die den Faden verfolgen werden von Bushs frühen Tagen an der Macht bis zu Obamas zweiter Amtszeit. Wir trafen Al-Kaida Vertreter im Jemen, von den USA unterstützte War-Lords in Somalia, CIA-Spione in Pakistan und Kommandos der Spezialeinheiten (Special Operations )für das Militär und die CIA, und wir hören die Geschichten von Insidern die ihr Leben lang in diesem Schatten gelebt hatten, von denen einige mit mir nur unter der Bedingung der Anonymität sprachen, deren Identität niemals offen gelegt werden darf.

Die Welt kennt das SEAL Team 6 und das Joint Special Operations Command als die Einheiten, die Osama bin Laden töteten. Dieses Buch wird bisher nicht bekannte Missionen enthüllen, die durch diese Einheiten durchgeführt wurden. Aktionen, die niemals von jenen, die in den Vereinigten Staaten an der Macht sind, zugegeben werden, oder in Hollywood Filmen Unsterblichkeit erlangen werden. Ich grabe tief im Leben von Anwar al Awlaki, dem ersten US-Bürger, von dem man hörte, dass er durch seine eigene Regierung ermordet worden war – ohne dass er jemals wegen eines Verbrechens angeklagt worden wäre. Wir hören auch von jenen, die in der Mitte gefangen sind. Zivilisten, deren Leben durch Drohnenattentate und terroristische Akte zerstört wurden. Wir betreten das Haus eines Afghanen, dessen Leben durch die US Special Ops zerstört wurde, als eine Nachtrazzia schief ging, was ihn von einem US-Verbündeten zu einem Selbstmordattentäter werden ließ.

Einige Geschichten in diesem Buch mögen, auf den ersten Blick, nichts miteinander zu tun haben, von Menschen in unterschiedlichen Teilen der Welt handeln. Aber wenn man sie zusammen betrachtet, enthüllen sie die quälende Vision wie die Zukunft der Welt durch die weitere Ausdehnung der schmutzigen Kriege aussehen könnte.

Jeremy Scahill, Dirty Wars, ISBN 9781846688508, London 2013.

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