Die folgende Blogserie setzt sich mit dem Buch „Towards A
World War II Scenario“ von Michel Chossudovsky auseinander und versucht
festzustellen, ob der in Nordamerika Kultstatus genießende Autor seine Thesen
auf Fakten basiert, oder eher auf Verschwörungstheorien. Schon die Unterschiede
in den deutschen und englischsprachigen Wikipediaseiten deuten darauf
hin, dass man sich im englischsprachigen Raum wesentlich intensiver mit den
Thesen des Wirtschaftsprofessors aus Ottawa auseinander setzt, als im
deutschsprachigen. Alleine die Liste der verlinkten Dokumente deutet auf
unterschiedliche Beurteilung seiner Bedeutung hin. In der englischen Version
findet man 28 Literaturhinweise und 3 Weblinks, in der deutschen Version
lediglich 3 Literaturhinweise und 5 Weblink. (4 und 5)
GEGEN DEN STROM SCHWIMMEN / QUERDENKEN Meine Themen: Frieden, Menschenrechte, Medien-Missbrauch, Basisdemokratie und Recht auf lebenslange Bildung. Ich will darüber bloggen, was nach meiner Meinung nicht ausreichend durch die Medien abgedeckt wird, oder sogar verfälscht dargestellt wird. Dieser Blog ist kein Exklusivinformationssystem. Dieser Blog ist ein Add-On. (Verlinkte Inhalte stellen nicht zwangsläufig meine Meinung dar, sondern sollen alternative Informationsquelle sein.)
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Freitag, 4. Mai 2012
Samstag, 5. Mai 2012
Steht der 3. Weltkrieg bevor? Teil 01
Nachdem die Vorgeschichte der Buchbesprechung bekannt ist
(1), ein kurzes Wort noch zu den Zielen. Nachdem Chossudovsky so intensiv für
sein Buch geworben hat, will ich versuchen festzustellen, ob dieses Buch
wirklich einen „rauchenden Colt“ enthält, mit dem bewiesen wird, dass
einflussreiche Kreise in den USA schon seit langer Zeit einen großen Krieg zur
Zementierung ihrer hegemonialen Ansprüche planen und vorbereiten. Und dass die
derzeitige Krise in Nord-Afrika bzw. im Nahen Osten bewusst eskaliert wurde. Oder ob sich zumindest
eine Indizienkette erkennen lässt, die zu dieser Überzeugung führen kann. Oder
ob das Buch in erster Linie Marketing in eigener Sache ist, lediglich gefüllt
mit weit hergeholten Verdächtigungen und gewagten Theorien.
Freitag, 10. August 2012
Ist durch Obama ein Atomkrieg unwahrscheinlicher geworden?
Einige deutsche Wissenschaftler und Politiker erklären, dass seit Obamas Nuklear-Doktrin, die in der „2010 Nuclear Posture Review“ (1) veröffentlicht wurde, die US Politik wieder zurück auf dem Nachkriegsstand wäre. D.h. Atomwaffen würden der Abschreckung dienen und nicht der Kriegführung. Während nach 9/11 während der Bush-Administration, eine grundlegende Veränderung der Abschreckungsdoktrin hin zu einer Anwendungsdoktrin gemacht worden war. Diese beruhigende Darstellung ist jedoch nicht unumstritten.
Freitag, 1. Juni 2012
Buchbesprechung: Towards A World War III Scenario
Als 1967 Studenten behaupteten, Benno Ohnesorg (1) wäre gezielt und kaltblütig erschossen worden, und die Tat vertuscht, war der Begriff „Verschwörungstheoretiker“ noch nicht so in Mode wie heute, aber auf Grund der Kennedymorde bereits bekannt. Jedenfalls brachte man diese Studenten schnell zum Schweigen und niemand nahm sie ernst. Heute weiß man, dass sie Recht hatten. Und es gibt Dutzende solcher Fälle, in denen Verschwörungstheoretiker gesellschaftlich geächtet wurden, während nach Aufdeckung der Verschwörung die Verschwörer selbst unbehelligt blieben. Und schon länger gibt es Hinweise darauf, dass Geheimdienste bewusst Verschwörungstheorien verwenden, um nachweisbare Fakten so ins Absurde weiter zu entwickeln, dass niemand mehr die eigentlichen grundlegenden Fakten beachtet, die den Ursprung von Zweifeln darstellten. Das kann man natürlich auch als Verschwörungstheorie bezeichnen. Oder man einigt sich einfach darauf, Verschwörungstheorien von ihren unbewiesenen Thesen zu befreien, und nur den bewiesenen Kern zu betrachten. Dies ist zumindest meine Prämisse, nach der ich vorgehe. Und so will ich auch an das Buch „Towards A World War II Scenario“ (2) herangehen. Herausfiltern, was Tatsache und was Mystik ist, und beschreiben, wie die auf Tatsachen basierenden Fakten zu bewerten sind.
Mittwoch, 1. August 2012
Buchrezension mit der Frage: Ist Moral und Ethik automatisch Antiamerikanismus?
Geheimgefängnisse, Folter, Drohnentötungen, Bürgerrechte,
Menschenrechte, egal was ich an den USA kritisierte, immer wieder höre
ich in der Piratenpartei von einigen Piraten, dass das Antiamerikanismus
wäre und damit kein Thema für Diskussionen innerhalb der Partei. {Was
übrigens so gar nicht zur Meinung eines Teils der Basis passt, die sehr
wohl darüber diskutieren möchte.} Worauf ich mir die Frage stellte, ob
jedes Hinterfragen von Aktionen der US-Regierung in Hinsicht auf Moral
und Ethik grundsätzlich falsch und Antiamerikanismus ist. Ja, ob
vielleicht Moral und Ethik an sich die Verkörperung von
Antiamerikanismus wären. Um ein Beispiel zu nennen: Was ist falsch
daran, darauf hin zu weisen, dass die USA nur einen kleinen Teil der
Menschenrechtskonventionen ratifiziert haben, sich aber andererseits
über Jahrzehnte als Richter über Menschenrechte darstellte? Eine
Position, die ich kaum für moralisch vertretbar halte, besonders wenn
die anerkannten Menschenrechte, je nach Beziehung der USA zu dem
jeweiligen Land, vollkommen unterschiedlich interpretiert werden. In
diesem Zusammenhang bin ich auf das Buch von Hermann Ploppa „Hitlers
amerikanische Lehrer“ (1) gestolpert. Beim Autofahren, als ich in
Marburg einen örtlichen Radiosender verfolgte. Und während ich das Buch
gekauft und gelesen hatte, wurde mir klar, wie weit verbreitet dieses
Klischee ist, dass man die USA nicht kritisieren dürfte, weil man dann
“die gemeinsamen Feinde stärken würde“.
Dienstag, 22. Mai 2012
Steht der 3. Weltkrieg bevor? Teil 12
In Teil 11 der Artikelserie (1) mit der Besprechung von
Michael Chossudovskys Buch (2) begannen die eigentlichen Thesen des Autors.
Schwer zu verifizieren, weil er von derzeitigen Aktionen auf zukünftige
Absichten schließt, die natürlich noch nicht verifizierbar sind. Würde ein
Richter einen Mann wegen Einbruchs verurteilen, nur weil der in der Nacht in
einer dunklen Straße ein Brecheisen in einem leeren Rucksack mit sich führt? Aber noch ist es zu früh ein Urteil zu
fällen. Lesen wir in Kapitel V, worauf Chossudovsky seine These aufbaut, dass
der Iran mit Atomwaffen bedroht werden wird.
Samstag, 12. Mai 2012
Steht der 3. Weltkrieg bevor? Teil 07
Der letzte Artikel (1) der Besprechung von Michael
Chossudovskys Buch (2) endete mit den neuen Atom-Doktrin der USA, und der neuen
Führungsstruktur. Diese basiert nicht mehr auf einem vollkommen getrennten
Nuklear-Kommando und regionalen Kommando-Einheiten für die konventionelle
Kriegsführung. Die neue Struktur erweitert die Aufgabe der
Nuklear-Kriegsführung um die Aufgabe der Planung und Führung von Kriegen, die
gemischte Einsätze von Atomwaffen und konventionellen Waffen vorsehen. Und Chossudovsky beschreibt die neuesten Manöver, die ausdrücklich von einem Szenario ausgehen,
bei dem sich regionale Konflikte zu einem globalen Krieg entwickeln, der durch
die USA und ihre Verbündeten führ- und gewinnbar ist. Eine entscheidende Frage
ist, wer den Einsatz von so genannten „taktischen“ Atomwaffen freigeben wird.
Bisher hörte man von Chossudovsky, dass die Freigabe weitgehend bei regionalen
Kommandeuren liegen würde, sobald einmal die grundsätzliche Möglichkeit vom
Präsidenten erteilt wurde. Chossudovsky geht hier noch einmal
näher darauf ein.
Sonntag, 6. Mai 2012
Steht der 3. Weltkrieg bevor? Teil 02
In der Einführung schreibt Chossudovsky über eine
Nuklearwaffen-Doktrin, die Atomwaffenersteinsatz gegen Schwellenstaaten plant.
Und über die Verbindung von ziviler und militärischer Nuklearindustrie. Kapitel
1 (2) beschreibt er als „Einführung“. (1) Natürlich ist jeder Leser eingeladen,
zu jedem Punkt des Buches sein Wissen, seine Meinung oder seine Interpretation
zu hinterlassen. Aber bitte sachlich und mit möglichst wenig unflätigen
Ausdrücken, auch wenn anonyme Kommentare möglich sind.
Freitag, 11. Mai 2012
Steht der 3. Weltkrieg bevor? Teil 06
Erleichterung machte sich breit, als in Israel eine
Regierungskrise dazu führte, dass über Neuwahlen spekuliert wurde. Es gibt
Hinweise darauf, dass die linksgerichteten Parteien, die gegen einen
Konfrontationskurs und gegen einen Iran-Krieg sind, erheblich hätten Mandate hinzu gewinnen können. Wodurch die Kriegsgefahr deutlich reduziert worden wäre. Nun
haben aber Netanjahu und andere Hardliner, die zum Krieg entschlossen sind, eine
Regierung zusammen geschweißt, die eine 2/3 Mehrheit im Parlament hat, und die als
Kriegsregierung angesehen werden kann. Wie der Nahostexperte Michael Lüders im
Deutschlandradio am 10.05.2012 erklärte. (22) Ein weiterer Grund sich Sorgen zu
machen ist die Tatsache, dass auch Lüders begründet, dass ein angebliches
Atomprogramm des Iran nicht der wahre Grund für einen Krieg ist. Weshalb ein
Krieg noch unabwendbarer scheint, weil er gar nicht vom Verhalten des Iran abhängig
ist.
Sonntag, 20. Mai 2012
Steht der 3. Weltkrieg bevor? Teil 11
In Teil 10 der Artikelserie (1) mit der Besprechung von
Michael Chossudovskys Buch (2) bespreche ich das Ende von Kapitel IV. Hier stützten sich Chossudovskys Thesen
immer mehr auf Indizien, nicht auf Beweise. Und Behauptungen werden immer stärker hinterfragbar, in Einzelfällen kann man sie nicht nachvollziehen. Aber zunächst zu weiteren Indizien:
Samstag, 19. Mai 2012
Steht der 3. Weltkrieg bevor? Teil 09
Im vorherigen Artikel (1) der Besprechung von Michael
Chossudovskys Buch (2) beschrieb der Autor wie sich nach dem 11. September 2001
das Bild eines äußeren Feindes mit dem eines neuen Glaubenskrieges vermischte.
Wie schon immer in der Geschichte, benötigt eine Staatsführung die Kriege
führen will, einen äußeren Feind, auf den die Ängste der Bürger fokussiert
werden können. Dieser Feind wurde nach 9/11 der „extremistische“ Islam. Was
zunächst alle Muslime in der westlichen Welt in die Defensive zwang, und dazu
sich abzugrenzen. Aber die Angst darf nicht nur gegenüber äußeren Feinden
bestehen, sondern um die Bürgerrechte und Freiheiten innerhalb der USA
einzuschränken, bedarf es auch eines inneren Feindes. Und so fährt Chossudovsky
fort:
Sonntag, 20. Mai 2012
Steht der 3. Weltkrieg bevor? Teil 10
Teil 09 der Artikelserie (1) mit der Besprechung von Michael
Chossudovskys Buch (2) beschrieb seine These, dass die Angst vor dem
islamistischen Terror bewusst durch die USA geschürt und künstlich hoch
gehalten wird, als Vorwand, Krieg gegen die ölreichen Muslimstaaten im Mittleren
Osten führen zu können. Er fährt dann fort mit der Erklärung, welche Rolle die
Globalisierung in dem Szenario spielt
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