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Sonntag, 21. Februar 2016

Zivile Opfer russischer Bomben in Syrien (Teil2)

Kennzeichnung eines Krankenhauses
Quelle: Wikipedia
Am 24.12.2015 schrieb ich das erste Mal über russische Bomben und zivile Opfer. Aber natürlich hörten dadurch Propagandameldungen nicht auf. Als nun Meldungen auftauchten, dass Ärzte ohne Grenzen behaupteten, eines ihrer Krankenhäuser wäre absichtlich mit russischen (oder syrischen) Bomben angegriffen worden, erinnerte ich mich sofort daran, dass Ärzte dieser Organisation schon einmal eine kritische Rolle gespielt hatten, die fast zu einer Flächenbombardierung des Landes geführt hätten: Sie hatten behauptet, so berichtete ein New York Times Artikel, dass die syrische Regierung chemische Waffen gegen Rebellen und Zivilisten eingesetzt hätte. Wie sich später herausstellte, waren sehr wahrscheinlich "Rebellen" für den Einsatz chemischer Kampfstoffe verantwortlich, später warnte sogar die US-Regierung vor Senfgas-Einsatz durch Terroristen. Natürlich ist es nicht die Organisation als Ganzes, oder die Mehrheit der Ärzte, die falsche Behauptungen verbreitet. Es sind Einzelne, deren Äußerungen sofort von den Medien genutzt werden, um sie in Minuten rund um die Erde zu verbreiten. Und so hatte auch die Organisation selbst später erklärt, dass es sich lediglich um die Aussage von einzelnen Mitarbeitern gehandelt hätte, ohne irgendwelche Belege oder Beweise. Aber es geht ja noch weiter, verweigert die "internationale Gemeinschaft" doch eine neutrale Untersuchung der Vorgänge, werden die Flug- und Radardaten Russlands einfach nicht beachtet.

Auch wurde in unseren Medien berichtet, die GPS-Daten der Krankenhäuser von Ärzte ohne Grenzen (MSF) wären Syrien und Russland mitgeteilt worden, obwohl dies nicht den Tatsachen entspricht. Sie HÄTTEN laut Genfer Konvention mitgeteilt werden MÜSSEN. In einem Artikel von Reuters gibt MSF zu, die GPS Daten NICHT übermittelt zu haben.

"... MFS sagte, dass dass sie die GPS-Koordinaten des Krankenhauses nicht den syrischen oder russischen Behörden übergeben hätten, auf Grund der Forderung von Mitarbeitern ..."
In deutschen Nachrichten wurde es allerdings so dargestellt, dass NACH dem Vorfall MFS nun nicht mehr die Koordinaten von Krankenhäusern bekannt geben würde. Der Sinn der Aussage wurde also ins Gegenteil verkehrt. Wodurch natürlich der Verstoß von MFS gegen die Genfer Konvention ebenfalls in einen Verstoß des Angreifers gegen die Genfer Konvention verdreht wird. Die Genfer Konvention von 1949 "und seine zusätzlichen Protokolle", die man auf der Seite des Roten Kreuzes findet, sagt ausdrücklich aus:
"... Zivile Krankenhäuser müssen mit dem Zeichen, das in Artikel 38 der Genfer Konvention zur Verbesserung der Bedingungen von Verwundeten und Kranken in den Streitkräften, vom 12. August 1949, dafür vorgesehen ist (Rotes Kreuz oder Roter Halbmond), markiert werden, aber nur insoweit dies von den staatlichen Behörden autorisiert wurde. ... Die Parteien des Konfliktes müssen, soweit die militärischen Bedingungen dies erlauben, notwendige Schritte unternehmen um die unverwechselbaren Zeichen, die auf das zivile Krankenhaus hinweisen, klar sichtbar für jeden Feind an Land, in der Luft und in der Marine zu machen, um jede mögliche feindliche Aktion zu verhindern. .... In Anbetracht der Gefahren, denen solche Krankenhäuser ausgesetzt sind, wird empfohlen, sie so weit wie möglich von militärischen Objekten entfernt, einzurichten...."
In modernen Zeiten wäre natürlich die Weitergabe der GPS-Koordinaten einer "klaren und eindeutigen Markierung" gleich gekommen. Dies hatte MFS aber, offensichtlich absichtlich, nicht getan.

ELEMENTE IN MFS WOLLEN MEHR ALS HUMANITÄRE HILFE

Nicht nur dieser Vorgang deutet darauf hin, dass Elemente innerhalb der Organisation Ärzte ohne Grenzen, mehr beabsichtigen als humanitäre Hilfe zu leisten. Abgesehen von der falschen behaupteten Anwendung von Chemiewaffen durch die Regierung, gibt es noch mehr Behauptungen, die sich im Nachhinein als Falsch herausstellten. Wobei die Korrektur natürlich selten in den westlichen Medien durchgedrungen ist. Nach einer Reihe von falschen Anschuldigungen, in der eine Zeitung versucht die nächste zu übertreffen, schrieb die New York Times am 23.10.2015 von angeblich 7 Angriffen auf Krankenhäuser durch Russland, ohne aber einen einzigen Beweis dafür vorzulegen. Weder Radardaten, noch Satelliten-Fotos /Videos, oder materielle Beweise wie Bombenreste o.ä.
"... Mindestens sieben Krankenhäuser oder medizinische Einrichtungen in Syrien wurden durch Luftschläge getroffen, seit Russland in den Bürgerkrieg eingetreten ist, wodurch mindestens vier Menschen getötet wurde, wie eine internationale Menschenrechtsgruppe und syrische humanitäre Helfer berichten ..."
Wie üblich versuchte sich die NYT im Kleingedruckten dann für diese Lüge  aus der Verantwortung zu stehlen:
"... Es war nicht möglich, unabhängige Bestätigung dafür zu erhalten, wer diese Angriffe oder frühere Angriffe auf medizinische Einrichtungen in den Provinzen Hama, Latakia und Aleppo ..."
Die NYT zitiert auch die vom US-Außenministerium finanzierte Organisation "Ärzte für Menschenrechte". Wiederholte Unwahrheiten von dieser Organisation werden nicht überraschen. Schon der Name, der "Menschenrechte" über den Eid als Arzt stellt, sollte zu denken geben.

STILLSCHWEIGEN ÜBER HINWEISE AUF US-KRIEGSVERBRECHEN

Natürlich werden zweifelhafte Anschuldigungen von bereits als voreingenommen bekannten Quellen, sofort gemeldet. Aber wenn dann anschließend Russland klarstellt, und Beweise vorlegt, die das Gegenteil darstellen, vergessen unsere Medien, darüber zu berichten.

So geschehen z.B. bei einem Bombenangriff auf Krankenhäuser in Aleppo, zu dem Russland nachwies, dass die eigenen Bomber 20 km entfernt Aktionen durchgeführt hatten, aber sehr wohl 2 US-Bomber den Luftraum benutzt hatten. Dann schalten unsere Medien schnell ab und gehen verständlicherweise den Angaben nicht nach.

Und natürlich wird mit keinem Wort erwähnt, dass ALLE Aktionen der USA und ihrer Verbündeter in Syrien und nun auch in Libyen illegal sind, da sie ohne die Zustimmung der legitimen oder zumindest anerkannten Regierung des Landes erfolgten. Zuletzt war es ein Luftangriff in Libyen, gegen das die anerkannte Regierung des Landes ausdrücklich protestierte, und bei dem Gefangene der ISIS, Diplomaten aus Serbien, getötet wurden. Bei dem Luftanschlag wurden 41 Menschen, meist Tunesier, getötet, weil die USA einen(!) Terroristen, den sie für einen Anschlag mit 60 Toten verantwortlich machten, töten wollte. Verständlicherweise ohne Gerichtsverfahren.

Zum besseren Verständnis: Die USA führen einen Bombenangriff gegen unbekannte Menschen aus, mit dem Ziel, eine Person zu "Eliminieren", und das natürlich ohne das Einverständnis oder die Aufforderung der zuständigen Regierung. Niemand scheint das in den deutschen Medien für erwähnenswert zu halten. Ob die Person übrigens unter den Toten ist, bleibt bisher unklar.

Als die USA am 3. Oktober 2015 in Kundus, Afghanistan, ein Krankenhaus bombardierten, und sogar noch auf die Flüchtenden schossen, und sogar UNO -Offizielle von Kriegsverbrechen sprachen, hörte man nur wenig in den deutschen Medien darüber. Obwohl die brutale Ausnutzung militärischer Macht notorisch für die USA ist. (Siehe auch https://collateralmurder.wikileaks.org/) Die Koordinaten des Krankenhauses war den US-Behörden bekannt gewesen, und die Bombardierung erfolgte nicht nur einmal, sondern mehrmals, über 90 Minuten lang, während Klinikpersonal verzweifelt versuchte, telefonisch den Angriff zu verhindern.  Aber auf Einzelheiten gehen in solchen Fällen die deutschen Medien selten ein.

KRIEG

Krieg ist immer mit Leiden Unschuldiger verbunden. Mit Sicherheit sterben auch unter russischen Bomben unschuldige Menschen. Dieses Leiden aber, in Verdrehung der Tatsachen, als Propagandawerkzeug zu benutzen, macht die Medien mitschuldig an der Verschleierung von Kriegsverbrechen. Leider gibt es Länder, die Militär, Terror und Terrorismus, sofort einsetzen, wenn sie mit diplomatischen Mitteln ihr Ziel nicht erreichen. Dies ist insbesondere den USA in den letzten Jahrzehnten, und davor, mannigfach nachgewiesen worden. Aber diese Geschichte des Horrors scheint unsere Medien in keiner Weise dazu zu bringen, in der Gegenwart Informationen kritischer zu hinterfragen.

Der Syrienkrieg, nach der Ukraine-Krise, hat unseren Medien den letzten Rest an Glaubwürdigkeit gekostet. Wer sich heute durch die Informations-Revolution unabhängig und mehrsprachig informiert, kann nicht anders, als festzustellen, dass diese unsere Medien das Gegenteil von dem tun, für das sie sich ausgeben. Sie bieten eben KEINE neutrale, recherchierte und überprüfte Nachrichten über Ereignisse an. Sondern ihre "Nachrichten" sind nur noch "Kommentare". Leider ist eine Reform  dieser Medien in unserem System derzeit nicht vorstellbar.

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