Dieses Blog durchsuchen

Sonntag, 20. März 2016

Das Programm der AfD Kapitel I-III

UPDATE: Die correctiv.org Veröffentlichung eines Entwurfs scheint drastisch von dem jetzt veröffentlichten Programmentwurf der AfD abzuweichen. Ein Abgleich der beiden Texte erfolgt über Ostern. .......
Ich hatte mich bewusst der Herausforderung gestellt, das Programm der AfD zu analysieren, ohne vorher irgendeine eingehende Analyse konsumiert zu haben. Ich wollte mir ein ureigenes Bild verschaffen, wie "rechts" und "Nazi" diese Partei wirklich ist, zumindest in Anbetracht des Entwurfes des Programms der AfD . Nach der Analyse der Präambel, hier nun die Kapitel I-III mit vielleicht einigen erstaunlichen Erkenntnissen. Natürlich sind Worte "Schall und Rauch" und "An ihren Taten sollt ihr sie messen". Aber ein Parteiprogramm schafft eine Diskussionsgrundlage für die Auseinandersetzung, und ermöglicht das Aufzeigen von Abweichungen der Partei von diesem.

2 C. Unser Programm im Detail
3 I. Die Leitkultur 

4 Uns  leitet  die  Idee  eines  freien  Deutschlands  in  der  Welt. Die freiheitlich -demokratische 
5 Ordnung   des   Grundgesetzes ist   unser  Wegweiser. Wir   wollen   Chancengerechtigkeit, 
6 Wohlstand für alle, Freiheit, Sicherheit, Selbstverantwortung und einen sozialen Rahmen zur 
7 Selbstverwirklichung,  die  dort  enden  muss,  wo  Rechte  Dritter  beeinträchtigt  werden.  Das 
8 Grundgesetz  verspricht  Meinungsfreiheit, ein rechtsstaatliches  System,  innere  und  äußere 
9 Sicherheit  sowie  den  Schutz  der  Familie.  Dazu  brauchen  wir  eine ebenso  schlanke  wie 
10 effiziente öffentliche Verwaltung und eine moderne Infrastruktur. Der Staat ist nicht Spieler, 
11 sondern  Schiedsrichter  und  Garant  der  sozialen  Marktwirtschaft.  Das  alles  ist  undenkbar 
12 ohne  die  Unabhängigkeit  und  konsequente Gewaltenteilung  in  die drei  Staatsgewalten
13 Legislative, Exekutive und  Judikative.  Wir sehen  eklatante  Defizite,  die  wir  korrigieren 
14 wollen.
Wie die AfD wohl erkannt hat, gibt es derzeit keine wirkliche Gewaltenteilung in Deutschland. Die Begründung liefert sogar eine eigene Internetseite www.gewaltenteilung.de, also braucht man gar nicht weiter darauf einzugehen. Aber was jetzt noch fehlt sind die Änderungsvorschläge. Die Justiz muss völlig von der Politik entkoppelt werden.D.h. Richter werden nicht durch Politiker bestimmt, sondern werden durch Wahlen direkt vom Volk ernannt. Ihre Finanzierung erfolgt über ein Budget, das unabhängig von einer möglichen Zuweisung durch die Regierung ist. Aber das ist nur ein kleiner Teil der Maßnahmen, der ergriffen werden muss, damit Deutschland eine Chance hat, zur Demokratie zu werden.  Wird die AfD mutig genug sein, die notwendigen Forderungen aufzustellen? Alles beginnend mit einer umfassenden Medienreform. Denn Demokratie ohne eine echte "Vierte Gewalt" in Form von unvoreingenommener, pluralistischer Berichterstattung mit strengster Trennung von Nachricht und Kommentar, hat keine Chance. 
15 Hervorgegangen   aus   einer   breiten   zivilgesellschaftlichen   Protestbewegung   gegen   die 
16 verfehlte  Euro-Rettungspolitik  aller  im  Bundestag  vertretenen  Parteien,  verkörpert  die  AfD 
17 heute in Deutschland eine Renaissance bürgerschaftlichen Engagements. Sie ist die Partei 
18 bürgerlichen  Verantwortungsbewusstseins.  Dabei  geht  es  im  Kern  darum,  rechtsstaatliche 
19 Standards  wieder  durchzusetzen  und  sich auf  die  bewährte  freiheitlich -demokratische 
20 Grundordnung  und  Soziale  Marktwirtschaft  zurückzubesinnen.  Wir  treten  dafür  ein,  Recht 
21 und Ordnung überall dort wieder herzustellen, wo das selbstgesetzte Recht gebrochen und 
22 die demokratische Ordnung verbogen worden ist. Denn, „nimm das Recht weg, was ist dann 
23 ein Staat nur noch anderes als eine große Räuberbande.“ (Augustinus, De Civitate Dei).
Rechtstaatlichkeit wurde einst unter Diktaturen eingeführt, damit die Untertanen wenigstens vor der Willkür des Herrschers geschützt waren. Rechtsstaatlichkeit bedeutet nichts anderes, als dass sich der Herrscher an seine selbst aufgestellten Regeln halten muss. Wenn wir wieder so weit sind, zu bedauern, dass sich die Regierung nicht mehr an die eigenen Gesetze hält, insbesondere das Grundgesetz so zurechtbiegt, dass es auf die ergriffenen Maßnahmen passt, sind wir wieder in den rechtlichen Zeiten des Mittelalters zurück gefallen. Und dass sich diese Regierungen längst nicht mehr an den Geist des Grundgesetzes halten, stellte sogar eine Dozentin der Bundeswehrakademie klar. Und dass sie sich nicht an den Buchstaben des Gesetzes halten, glauben nur von den Regierungen selbst ernannte Staatsanwälte nicht. Die z.B. behaupten, dass ein Angriffskrieg ja nicht vom Grundgesetz verboten wäre, sondern lediglich die VORBEREITUNG desselben. Als ob man einen Angriffskrieg ohne Vorbereitung beginnen oder unterstützen könnte. 

24 1. Unser Menschenbild: Der Mensch ist frei.

25 Grundlage unserer politischen Überzeugungen ist ein differenziertes Menschenbild, das sich 
26 der Freiheitschancen, aber auch der Gefährdungen des Menschen stets bewusst bleibt. Wir 
27 glauben nicht an die Verheißungen moderner politischer Ideologien oder an die Heraufkunft  
29 eines  besseren,  eines  ‚Neuen  Menschen‘.  Eine  Geschichtsphilosophie,  die  von  einer 
29 Höherentwicklung  der  individuellen  menschlichen  Moral  ausgeht,  halten  wir  für  anmaßend 
30 und gefährlich. 
Die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte zeigen auf, dass diese Art der Sichtweise, wenn auch nicht von allen Linken geteilt, so doch zumindest toleriert werden muss. Denn es ist keinerlei Entwicklung hin zu einem "besseren Menschen" zu erkennen. 
31 Die    geschichtliche    Entwicklung    bleibt    unabschließbar    offen    für    überraschende 
32 Entwicklungen und Aufbrüche, aber auch für Krisen und Katastrophen. Insofern wird es auch 
33 niemals ein ‘Ende der Geschichte‘ geben, also eine Situation, in der Politik gänzlich aufhört, 
34 und  das  Ringen  um  den  richtigen  politischen  Weg  überflüssig  wird.  Freiheit,  Stabilität  und 
35 wirtschaftliches Wohlergehen müssen in jeder Generation aufs Neue errungen und gesichert 
36 werden.

1 2. Unser Politikverständnis: Common Sense. Mündige Bürger.

2 Eine  realistische  Politik  sollte  sich  der  Unvollkommenheit  und  Vorläufigkeit  ihrer  möglichen 
3 Ergebnisse  stets  bewusst  bleiben.  Sie  sollte  einkalkulieren,  dass  kein  noch  so  kluger 
4 politischer  Akteur  eine  vollständige  Kenntnis  der Bedingungen  und  Möglichkeiten  seines 
5 Handelns  erlangen  kann.  Die  auf  vielen  Politikfeldern  durch  die  Alt-Parteien  propagierte 
6 Alternativlosigkeit vermeintlicher Sachzwänge halten wir für in hohem Maße demokratie-und 
7 rechtsstaatsgefährdend.   Rechtsstaatsprinzip   und   Vertragstreue   sowie   demokratische 
8 Legitimation  haben  für  uns  Vorrang  vor  kurzfristigem  Erfolgsdenken.  Als  ‚Partei  des 
9 gesunden  Menschen verstandes‘  setzten  wir  auf  den  Common  Sense, auf  das  politische 
10 Urteilsvermögen  und  die  Verantwortungsbereitschaft  der  mündigen  Bürger.  Richtschnur 
11 unseres Handelns ist die Grundüberzeugung, dass die Bürger das politische Geschehen so 
12 weit   wie   möglich   selbst   mitbestimmen  können   sollen.   Sofern   Politik  gesellschaftliche 
13 Veränderungen     anstößt,     ziehen     wir     behutsame     Reformen     einem     abstrakten 
14 Konstruktivismus vor.
Dieser Abschnitt öffnet eine Tür für die Diskussion auch mit Linken. Sie zeigt Pragmatismus und fehlende Überheblichkeit, unter der die Altparteien leiden. Wenn aber im letzten Satz "Behutsame Reformen" einem abstrakten Konstruktivismus vorgezogen wird, sieht es so aus, als ob die AfD schon jetzt Angst vor Veränderungen bekommen würde, und dann doch lieber Teil der Blockparteien werden möchte. Ob der Konstruktivismus allerdings überhaupt ausreichende Erklärungsmuster bereit hält, oder nicht doch der verschmähte Neo-Realismus späte Rehabilitation erfährt, nachdem sich offensichtlich um Russland, China bzw. mit BRICS-Ländern und der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) nun doch ein neuer Machtpol erwächst, der das Alleinvertretungsrecht der USA angreift, sollte die Diskussion offen sein. 

15 3. Unsere Gesellschaft:  Tradition, Ehe und Familie. Bewahren.

16 Uns  ist  es  wichtig,  gewachsene  Traditionen  und  bewährte  Institutionen  zu  schützen. 
17 Insbesondere Ehe und Familie garantieren als Keimzellen der bürgerlichen Gesellschaft den 
18 über  Generationen  gewachsenen  gesellschaftlichen  Zusammenhang  und  genießen  daher 
19 nach  unserer  Auffassung  zu  Recht  den  besonderen  Schutz  des  Staates.  Kulturelle  und 
20 regionale Traditionen geben den Menschen Halt und Bindung.
Kulturelle und regionale Traditionen sind Teil eines pluralistischen Weltbildes. Auch wenn Linke eher internationalistisch denken, können Sie diese Sicht akzeptieren. 

21 4. Unser Staat: Ordnungsrahmen. Für Frieden und Freiheit.

22 Die  Hauptaufgabe  der  staatlichen  Ordnung  liegt  in  ihrer  friedens- und  freiheitssichernden 
23 Funktion. Der Staat hat an erster Stelle den Ordnungsrahmen zu garantieren, in dem wir uns 
24 bewegen. Die größte Gefahr für staatliches Handeln sehen wir darin, dass sich der Staat in 
25 immer  mehr  Lebensbereiche  einmischt  und  dabei  den  Kernbereich  öffentlicher  Sicherheit 
26 aus dem Auge verliert. Regelungen, die die Entfaltung des Einzelnen über das notwendige 
27 Maß hinaus hemmen, gefährden den freiheitlichen Charakter unserer Grundordnung. 
Freiheit der Menschen ist eine der Hauptforderungen der Linken. Wie könnte man als Linker gegen Freiheit sein. Allerdings gibt es Unterschiede in der Definition von Freiheit. Wenn jemand arm geboren wird, und keine Möglichkeit hat, seine intellektuellen Fähigkeiten zu entwickeln, weil den Eltern das Geld dazu fehlt, ist das Kind kaum als "frei" zu betrachten. Ein kleiner Unternehmer mit einer tollen Idee, die den Bereich revolutionieren könnte, hat keine Chance gegen Konzerne erfolgreich einen Markteintritt zu proben, so lange ihm der Staat nicht hilft, die gleiche Startposition zu erhalten, oder zumindest versucht, eine grobe Marktbenachteiligung zu verhindern. Mit anderen Worten muss Freiheit durch den Staat nicht nur GESCHÜTZT, sondern auch GESCHAFFEN werden

28 5. Unsere Marktwirtschaft: Frei. Nach Ludwig Erhard.

29 Anknüpfend an unsere Vorstellungen von der Rolle des Staates plädieren wir im Bereich der 
30 Wirtschaft  für  eine  Ordnungsethik  auf  der  Grundlage  der  Sozialen  Marktwirtschaft,  wie  sie 
31 von  Walter  Eucken, Alfred  Müller-Armack  und  Wilhelm  Röpke  entwickelt  und  von Ludwig 
32 Erhard  umgesetzt  wurde.  Zentrale  Prinzipien  sind  Eigentum,  Eigenverantwortlichkeit  und 
33 freie  Preisbildung.  Der  Schutz  des  Privateigentums  ist  dabei  genauso  unentbehrlich  wie 
35 offene    Märkte,    Vertragsfreiheit    und    ein    freier    Wettbewerb    mit    entsprechender 
35 Wettbewerbspolitik    und    Monopolkontrolle.    Jede    Form    von    Eingriffen    staatlicher  
36 Planwirtschaft  führt früher oder später zu Fehlallokationen und  Korruption. Dabei gilt für uns 
37 wie  für  die  Väter  der  Sozialen  Marktwirtschaft:  Wirtschaft  ist  immer  Mittel  zum  Zweck, 
1 niemals    Selbstzweck.    Die    größte    Hypothek    für    das    Funktionieren    der    Sozialen 
2 Marktwirtschaft  stellt  unseres  Erachtens  gegenwärtig  die  beispiellose  Euro-Rettungspolitik 
3 der  Staaten  des  Euro-Währungsverbundes  und  die  Manipulation  der  Geldpolitik  durch  die 
4 Europäische  Zentralbank  dar.  Hier   werden  grundlegende  Marktmechanismen  wie  der 
5 Zusammenhang von Sparen und Investieren ausgehebelt, Haftungsgrundsätze verletzt und 
6 das Verhältnis von Schuldnern und Gläubigern einseitig verzerrt.
Denken Linke an Erhard, denken sie AUCH wehmütig an hohe Steuern für Unternehmensgewinne, an die Montanmitbestimmung, die auf die gesamte Marktwirtschaft ausgerollt werden sollte, und an ein Deutschland, dass so ganz ohne militärische Machtvorstellungen, eine reine Verteidigungspolitik vertrat. Weshalb sollten sich Linke widersetzen, wenn die AfD zu den Wurzeln der sozialen Marktwirtschaft zurück will, statt weiter einer, den Sozialstaat zerstörenden Globalisierung zu folgen? Wenn die AfD auch noch zeigen würde, dass ihr Freiheitsgedanke ein anderer ist, als er vom Neo-Liberalismus verfolgt wird, gäbe es inhaltlich viele lohnenswerte Diskussionspunkte.
7 6. Unsere Werte: Bürgerliche Tugenden. Patriotismus. Schöpfung.

8 Vor  dem  Hintergrund  dessen,  dass    der  gesellschaftliche  Zusammenhalt  fragiler  wird, 
9 plädieren  wir  dafür,  die  klassischen  bürgerlichen  Tugenden  wie  Fleiß,  Achtung  gegenüber 
10 dem Gesetz zu stärken, ebenso gegenseitige Nachbarschaftshilfe und die Bereitschaft zum 
11 ehrenamtlichen   Engagement.   Sie   alle   sind   die   Voraussetzung   für   ein   gedeihliches 
12 Zusammenleben.    Mit  dem Stärken  des  Wertebewusstseins  möchten  wir  dazu  beitragen, 
13 einen  geistigen  Schutzraum  für  die  familiären  Bindungen  und  ein  eigenverantwortliches 
14 Leben zu erhalten. Dazu gehören unseres Erachtens auch Chancen der Selbstversicherung 
15 durch    religiöse    Überzeugungen,    Heimatliebe    und    Patriotismus.    Sie    stärken    den 
16 Zusammenhalt  unseres  freiheitlichen  Staates,  der  von  Voraussetzungen  lebt,  die  er  selbst 
17 nicht    schaffen    kann.    Wir    bekennen    uns    darüber    hinaus    dazu,    die    natürlichen 
18 Lebensgrundlagen  ebenso  zu  bewahren  wie die  gewachsene  kulturelle  Vielfalt  unserer 
19 Lebensräume.
Warum sollte Patriotismus, der andere nicht benachteiligt oder bedroht, nicht grundsätzlich von Linken akzeptiert werden? Ernst Thälmann, ein Kommunist, der die Vorläuferorganisation der heutigen Antifa gegründet hatte, (für letztere würde er sich heute wohl des Öfteren schämen, ) hatte gesagt: "Mein Volk, dem ich angehöre und das ich liebe, ist das deutsche Volk; und meine Nation, die ich mit großem Stolz verehre, ist die deutsche Nation. Eine ritterliche, stolze und harte Nation." Nun sind wir durch die Globalisierung und die Internationalisierung der Gesellschaft inzwischen über die gesellschaftliche Situation vor dem 2. Weltkrieg hinaus gewachsen. Aber wenn ein Demokrat von sich sagt, er sei ein Patriot, ist das, auch bei einem Deutschen(!), kein Grund zu seiner Ablehnung.     

20 II. Die Macht der Parteien begrenzen

21 Das im Grundgesetz postulierte Prinzip der Gewaltenteilung wurde unzureichend umgesetzt. 
22 Vielmehr entspricht die Organisation der Staatsgewalt in der Bundesrepublik Deutschland in 
23 weiten Teilen noch dem kaiserlichen Obrigkeitsstaat.
Hier trifft die AfD eine vollständig zutreffende Feststellung.

24 1. Neutrale Institutionen: Weisungsfreie Staatsanwälte. Unabhängige
25 Richter. Parteiferne Rechnungshöfe.

26 Die AfD will die Einflussnahme der politischen Parteien auf das Ernennen von Richtern und 
27 Staatsanwälten zurückdrängen und verhindern. Auch wollen wir die Praxis ändern, dass die 
28 Staatsanwaltschaft weisungsgebunden und im Einzelfall dem Justizminister berichtspflichtig 
29 ist.  Die  Unabhängigkeit  der  dritten  Gewalt  muss  durch  eine  Selbstverwaltung  der  Justiz 
30 ausgebaut  werden,  wie  es  in  vielen  anderen  europäischen  Ländern  bereits  üblich  ist.  Wir 
31 unterstützen    daher    den    Modellvorschlag    des    Deutschen    Richterbundes,    einen 
32 Justizwahlausschuss   und   einen   Justizverwaltungsrat   einzurichten. Insbesondere die 
33 Verfassungsgerichte und Rechnungshöfe sind vor parteipolitischer Einwirkung zu schützen.
Meine Forderung nach Direktwahl von Richtern und Staatsanwälten geht noch darüber hinaus, was die AfD fordert. Warum sollte man als Linker also solche Absichten nicht unterstützen?

34 2. Amt und Mandat : Voneinander trennen.

35 Jeder   Beamte   muss   beim   Eintritt   in   ein   deutsches   Parlament -dem   Prinzip   der 
36 Gewaltenteilung folgend -sein Beamtenverhältnis ruhen lassen. Aber ausgerechnet bei den 
1 Spitzen  der  Exekutive  ist  dieses  Prinzip  ausgesetzt.  Die  AfD  will  hier  gegensteuern.  Wer 
2 Parlamentarier  ist,  kann  nicht  Teil  der  Exekutive  sein  und  umgekehrt.  Parlamentarische 
3 Staatssekretäre  und  Staatsminister  sind ersatzlos  abzuschaffen.  Minister,  Kanzler  und 
4 Ministerpräsidenten  können  nicht  zugleich  Parlamentsmitglieder  sein.  Die  Funktionen  von 
5 „politischen  Beamten“  in  der  Staatsverwaltung  sind  ebenfalls  abzuschaffen,  von 
6 Ministerialdirektoren   bis   hin   zu   Polizeipräsidenten.   Die   Mitarbeiter   der   öffentlichen 
7 Verwaltung  haben  unabhängig  und  loyal  zu  sein.  Beamten- und  Richterstellen  sind  nach 
8 Qualifikation   und   fachlicher   Leistung   zu   besetzen   (Artikel   33   Absatz   2   GG).   Die 
9 „Parteibuchwirtschaft“ muss beendet werden.  
Hier hätte ich mir noch ein stärkeres Engagement gegen die aus den USA zu uns geschwappte Drehtürpolitik gewünscht. Hohen Beamten oder Politikern, die in der Regel ein nicht unbeträchtliches Ruhestands-Salair erwarten dürfen, sollte nicht erlaubt sein, nach dem Ausscheiden aus dem Öffentlichen Dienst, innerhalb einer Karenzzeit von 3-5 Jahren, in der Wirtschaft eine Stelle einzunehmen. Die Karenzzeit muss noch größer sein, wenn die Stelle in unmittelbarer Beziehung zu seiner vorherigen Tätigkeit für die Allgemeinheit steht. Also darf ein Bundesminister, der für die die Bundesbahn zuständig ist, nicht nach seinem Ausscheiden für z.B. 7 Jahre eine führende Tätigkeit bei der Bundesbahn einnehmen. Und andersherum müssten Manager, die aus der Wirtschaft in führende Tätigkeiten im Öffentlichen Dienst streben, sich einer Befragung durch das Parlament unterziehen, und nach dem Ausscheiden nicht wieder in ihre ursprüngliche Position in der Wirtschaft zurück kehren dürfen. Es ist ein Unding, dass Bankdirektoren zu Finanzministern oder sogar Premierministern werden, und anschließend wieder zu Bankern. Muss man wirklich erklären, warum diese Forderung legitim ist?

10 3. Direkte Demokratie: Referenden und Gesetzesinitiativen.

11 Wir  wollen  die  Demokratie  und  die  demokratischen  Bürgerrechte  stärken.  Wir  wollen 
12 Volksabstimmungen    und -initiativen    nach    Schweizer    Vorbild    einführen.    Das    gilt 
13 insbesondere  für  die  Abtretung  wichtiger  Befugnisse  an  die  EU.  In  Artikel  20  Absatz  2 
14 unseres Grundgesetzes  heißt  es: „Alle  Staatsgewalt  geht  vom  Volke aus.  Sie  wird  vom 
15 Volke  in Wahlen  und  Abstimmungen  und  durch besondere  Organe  der Gesetzgebung,  der 
16 vollziehenden  Gewalt  und  der  Rechtsprechung  ausgeübt.“  Elemente  direkter  Demokratie  
17 sind  also  im  Grundgesetz  schon  verankert.  Wir  wollen  ihnen -als  Ergänzung  zum 
18 parlamentarischen   System -Geltung   verschaffen.   Die   AfD   setzt   sich   dafür   ein, 
19 Volksentscheide  in  Anlehnung  an  das  Schweizer  Vorbild  auch  in  Deutschland  einzuführen. 
20 Es sollen fünf Arten von Volksentscheiden sein:

21 Obligatorische  Referenden  soll  es  zum  Beispiel  geben  bei  irreversibel  völkerrechtlich 
22 verbindlichen  Entscheidungen,  bei  Souveränitätsabtretung  an  die  EU  oder  Ausweitung  der 
23 EU       (beispielsweise       Aufnahmeantrag       Türkei),       bei       Währungsfragen       mit 
24 Haftungsverpflichtungen,     die     einen     erheblichen     Anteil     des     Haushaltsvolumens 
25 überschreiten,  bei  Territorialveränderungen,  bei  erheblicher  Staatsverschuldung  sowie  bei 
26 Verfassungsänderungen 

27 Fakultative  Referenden  sollen  es  ermöglichen,  vom  Parlament  verabschiedete  Gesetze 
28 innerhalb  einer  festzulegenden  Frist  zu  ändern  oder  rückgängig  zu  machen.  Hierbei  ist  ein 
29 dreistufiger Prozess über Volksinitiative, Volksbegehren und Volksentscheid zu beachten. In 
30 Anlehnung  an  das  Schweizer  Vorbild  sind  Unterschriften  von  1  Prozent  der  Wähler 
31 notwendig, um ein fakultatives Referendum zu starten.

32 Gesetzesinitiativen  durch  Stimmbürger  haben  eigene  Gesetzesvorlagen  zum  Gegenstand 
33 und können durch jedermann angestoßen werden. Auch hierbei ist ein dreistufiger Prozess 
34 über  Volksinitiative,  Volksbegehren  und  Volksentscheid  zu  beachten.  In  Anlehnung  an  das 
35 Schweizer Vorbild sind Unterschriften von 2 Prozent der Wähler notwendig.

36 Finanzreferenden sehen fakultative Volksabstimmungen vor sowie obligatorische, wenn eine 
37 bestimmte  Ausgabenhöhe  im  Staatshaushalt  überschritten  oder  der  Haushalt  defizitär 
38 geworden ist. 

1 Durch   eine   bürgerfreundliche   Gestaltung   der   Volksabstimmungen   wird   die   direkte 
2 demokratische politische Mitbestimmung des Volkes sichergestellt und der sonst ausufernde 
3 Machtanspruch der Parteien in die Schranken gewiesen. Im Volksentscheid entscheidet die 
4 Mehrheit  der  abgegebenen  Stimmen.  Verfassungsänderungen  bedürfen  einer  Zwei- Drittel-
5 Mehrheit  der  abgegebenen  Stimmen bei  angemessener  Bürgerbeteiligung. Die  Erfahrung 
6 u.a.   der   Schweiz   zeigt,   dass   keine   Gefahr   der   Minderheitendominanz   besteht.   Das 
7 dreistufige   Verfahren  mit   Unterschriftensammlung   macht   es   wahrscheinlich,   dass   nur 
8 relevante Vorgänge zur Abstimmung kommen. Mit Quoren besteht zu dem die Gefahr, dass 
9 ein  Thema  gezielt  „totgeschwiegen“  wird.  Erörternde  Abstimmungsbücher     als 
10 Informationsgrundlage   haben   sich   bewährt.   Unterschriften   für   Initiativen   können   per 
11 Präsenzunterschrift,  Brief  und  in  sicheren  digitalen  Medien  gesammelt  werden,  auf  Einzel-
12 oder  Sammelformularen.  Die  Sammelfrist  für  die  Unterstützung  einer  Initiative  beträgt 
13 achtzehn  Monate.  Zuständig  für  das  Prüfen  der  Rechtmäßigkeit  der  Unterschriften  ist  die 
14 jeweilige  Gebietskörperschaft.  Die  formell  zustande  gekommene  Initiative  wird  spätestens 
15 nach  drei  Monaten  im  Parlament  beraten  und  spätestens  sechs  Monate  nach  Beginn  der 
16 Beratung dem Volk zur Abstimmung vorgelegt. Volksentscheide sollen nach Möglichkeit mit 
17 allgemeinen    Wahlen    zusammengelegt    werden. Zulässig    ist    auch    die    Briefwahl. 
18 Abstimmungslokale    sind    analog    zu    Parlamentswahlen    zur    Verfügung    zu    stellen. 
19 Volksabstimmungen    können    ohne    Einschränkung    zu    jedem    Thema    stattfinden. 
20 Abstimmungsfragen finanzieller Natur sind ausdrücklich erlaubt. 

21 Diese skizzierten Elemente der direkten Demokratie sind je nach Zuständigkeit auf Bundes-, 
22 Landes-und analog kommunaler Ebene einzuführen. 
Wenn unsere Politiker, wie der Bundespräsident Gauck, meint, es gäbe Entscheidungen, die wären zu wichtig, als dass man sie dem gemeinen Volk überlassen dürfe, spricht das eine deutliche Sprache, und lässt erkennen, warum die Elite dieses Landes einen so entschiedenen Kampf gegen die AfD führt. Natürlich kann man als Linker Elemente der direkten Demokratie nicht ablehnen, sondern muss sie vehement unterstützen. Ich hätte mir gewünscht, dass die AfD noch ein Beispiel erwähnt, das ich für besonders wichtig erachte. Angesichtst unerer Geschichte sollten Militäreinsätze Deutschlands nur mit Zustimmung in einer Volksabstimmung erlaubt werden. Zumindest müsste eine Minderheit im Bundestag das Recht haben, eine Volksabstimmung zu einem so wichtigen Punkt durchzusetzen. 

23 4. Parteien:Macht beschneiden. Finanzierung begrenzen.

24 Parteien  sollen  am  politischen  System  mitwirken,  es  aber  nicht  beherrschen.  Die  Allmacht 
25 der  Parteien  und  deren  Ausbeutung  des  Staates  gefährden  unsere  Demokratie.  Sie  ist 
26 Ursache   der   verbreiteten   Politikverdrossenheit   und   nicht   zuletzt   auch   Wurzel   der 
27 gesellschaftsschädigenden  Politischen  Korrektheit  und  des  Meinungsdiktats. Nur  direkt-
28 demokratische    Entscheidungen    des    Volkes    können    die    Parteien    wieder    in    das 
29 demokratische   System   integrieren.   Die   Parlamentarier   haben   längst   die   Macht   und 
30 Entscheidungsfreiheit, aber auch den Anspruch verloren aus dem Kartell der Staatsparteien 
31 auszubrechen.

32 Die Parteienfinanzierung muss  verfassungskonform  und  auf  einen  angemessenen  Umfang 
33 begrenzt  sein.  Seit  der  staatlichen  Teilfinanzierung,  vormals  Wahlkampfkostenerstattung, 
34 1959  haben  sich  die  etablierten  Parteien  steuerfinanzierte  Einnahmen genehmigt,  die  von 
35 anfänglich  10,2  Millionen  auf  nunmehr  159,2  Millionen  Euro  gestiegen  sind.  Zusätzlich 
36 haben die Politiker mit phantasiereichen Umgehungsmanövern die einschränkenden Urteile 
37 des Bundesverfassungsgerichts umschifft und weitere Quellen zur Ausbeutung des Staates 
38 erschlossen,   wie   zum   Beispiel   die   Zuschüsse   für   die   Parteienstiftungen   sowie   EU-
39 Zuschüsse und Mittel für Abgeordnetenmitarbeiter. Diese verdeckte Parteienfinanzierung ist 
40 gänzlich  aus  dem  Ruder  gelaufen  und  macht  mittlerweile  jährlich etwa  600  Millionen  Euro 
1 aus,   also   das   Vierfache   der   eigentlichen – verfassungsgerichtlich   gedeckelten – 
2 Parteienfinanzierung.

3 Die  AfD  will  für  die  Gesamtheit  der  von  den  Parteien  erschlossenen  Finanzquellen  eine 
4 Obergrenze  einführen  und  mit  konkreten  gesetzlichen  Regelungen  die  Transparenz  und 
5 Kontrolle jeglicher Parteifinanzierung sicherstellen. Unabdingbar ist auch eine restriktive und 
6 Korruption  vermeidende  Neuordnung  der  Spendenregelungen.  Ferner  soll  den deutschen
7 Parteien endlich die Beteiligung an Unternehmen sowie die Annahme von Firmen-Spenden 
8 verboten werden.

9 5. Listenwahl: Kumulieren, panaschieren und streichen.

10 Die  politische  Klasse  Deutschlands  hat  das Wahlrecht  und Wahlverfahren  im  Lauf  der  Zeit 
11 immer perfekter ausgenutzt und angepasst, um den Einfluss des Volkes zu minimieren. Mit 
12 der  nach  Grundgesetz  und  Bundeswahlgesetz  deklarierten  Personenwahl  ist  es  nicht  weit 
13 her.  Dem  Wähler  werden  starre  Wahllisten  der  Parteien  zum  Ankreuzen  vorgelegt.  Die 
14 Erstststimme  hat  auf  die  konkrete  personelle  Besetzung  des  Parlaments  eine  nur  geringe 
15 Auswirkung.  Durch  die  „sicheren  Listenplätze“  ist  den  getreuen  Machtträgern  der 
16 Konsensparteien ihr Bundestagsmandat bereits vor der Wahl garantiert. Der Wähler hat hier 
17 keinen Einfluss darauf, wen er in das Parlament entsenden möchte.

18 Die demokratische Gestaltung des Wahlsystems gibt dem Wähler die Entscheidung über die 
19 personelle Zusammensetzung des Bundestages zurück und stärkt das „Freie Mandat“ der 
20 Abgeordneten. Wir treten für die „freie Listenwahl“ ein mit der Möglichkeit  des  Kumulieren, 
21 Panaschieren und Streichens von Kandidaten.
Wenn die AfD hohe Ansprüche an die politische Vernunft und Aktivität der Wähler stellt, sollte man das nicht ablehnen. Auch die Demokratisierung des Wahlsystems ist sicher zu begrüßen, egal ob man Linker oder Konservativer ist, solange man den Wähler wirklich stärken will. Wenn man den Wähler aber als Gefahr ansieht, dann will man natürlich möglichst wenig direkte Demokratieelemente, die im Übrigen einem oligarchischem Staats-Wesen entgegen stehen.  

23 6. Berufspolitiker: Amtszeit begrenzen.

24 Die  sich  fortsetzende  Tendenz  zum  Berufspolitikertum  hat  der  Monopolisierung  der  Macht 
25 Vorschub   geleistet   und   die   unübersehbare   Kluft   zwischen   dem   Volk   und   der   sich 
25 herausgebildeten politischen Klasse vergrößert. Vetternwirtschaft, Filz, korruptionsfördernde 
26 Strukturen und verwerflicher Lobbyismus sind die Folge.

27 Die   Amtszeitbegrenzung   von   Mandatsträgern   kann   dieser   gesellschaftsschädigenden 
28 Entwicklung entgegenwirken und das Machtmonopol der Parteien beschneiden. So können 
29 wir unser Ideal des Bürgerabgeordneten wieder herstellen.
Die Amtszeitbegrenzung für Mandatsträger halte ich auch für eine Forderung, der man zuneigen kann. Der Einwand, dass Wissen / Erfahrung verloren geht, kann dadurch aufgefangen werden, dass Mandatsträger die Möglichkeit erhalten, Berater zu beschäftigen. Auf diese Weise reduziert sich das wirtschaftliche Risiko eines Mandatsträgers, andererseits bleibt seine Erfahrung erhalten, jedoch ohne mit Entscheidungsgewalt verbunden zu sein.

30 7. Nebentätigkeiten : Regeln verschärfen. Lobbyismus kontrollieren.

31 Wir  wollen,  dass  Bundestagsabgeordnete  ihre  volle  Arbeitskraft  der  parlamentarischen 
32 Arbeit   widmen.   Das   Mandat   darf   nicht   unter   bezahlten   Nebentätigkeiten   leiden.   Der 
33 überbordende Lobbyismus in Brüssel und Berlin muss eingedämmt werden.

34 Die  Nebentätigkeiten  der  Abgeordneten  haben  ein  für  unsere  Demokratie  bedrohliches 
35 Ausmaß   angenommen.   Der   Umfang   der   Nebentätigkeiten   vieler   Abgeordneten   führt 
36 zwangsläufig   zu   Abstrichen      an   ihrer   parlamentarischen   Aufgabenerledigung.   Viele 
1 Abgeordnete   nutzen   ihr   politisches   Mandat,   um   sich   lukrative   Nebentätigkeiten   zu 
2 beschaffen mit dem Ziel der persönlichen Bereicherung.
Der "Gläserne Abgeordnete" wird längst von Linken nicht nur verlangt, sondern praktiziert. Die AfD rennt damit im linken Lager offene Türen ein.
3 Der  letztlich  größte  Schaden  für  unsere  Demokratie  jedoch  entsteht  dadurch,  dass  ein 
4 Großteil  der  Nebentätigkeiten  im  Dunstkreis  des  Lobbyismus  oder  gar  der  Korruption 
5 anzusiedeln  ist. Aus  guten demokratischen  Gründen wollen   wir  die  Regelungen  der 
6 Nebentätigkeiten für Parlamentarier und zur Abgeordnetenbestechung deutlich verschärfen. 

7 Abgeordnete  dürfen  ausschließlich  eine  früher ausgeübte  Tätigkeit  in  angemessenem 
8 Umfang fortführen. Die AfD legt bereits heute im § 19 Absatz 2 der Satzung für Ihre eigenen 
9 Mitglieder  strenge  Regelungen  fest. Ferner  setzen  wir  uns  für  ein  Lobbyisten-Gesetz  mit 
10 konkreten  Rechten,  Pflichten  und  Sanktionen  für  Mandatsträger  und  Lobbyisten  ein,  das 
11 vorbildlichen  Regelungen  anderer  Demokratien standhält.  Das  Ziel  ist,  den  Lobbyismus  zu 
12 kontrollieren, die Transparenz der Nebentätigkeiten herzustellen und die Arbeitsqualität des 
13 Parlaments zu sichern.

14 III.Deutschland als souveräner und wehrhafter Staat

15 1. Wider die EU-Zentralisierung: Zurück zur Wirtschaftsgemeinschaft .

16 Die Europäische Union (EU) hat mit ihrem Vertrag von Maastricht 1991 und besonders mit 
17 dessen  Vertiefung  in  Lissabon  2008  den  Versuch  unternommen,  die  EU  unumkehrbar  zu 
18 einem Staat fortzuentwickeln. Dies geschah trotz der Volksabstimmungen in Frankreich und 
19 den  Niederlanden  von  2005.  In  beiden  Ländern  hatten  die  Bürger  den  sogenannten 
20 Verfassungsvertrag zur Gründung eines europäischen Großstaates abgelehnt. Die politische 
21 Führung der großen EU-Länder will dieses Projekt gegen den offen kundigen Mehrheitswillen 
22 der Völker in der EU auf Biegen und Brechen durchsetzen.

23 Dies  läuft  zwangsläufig  darauf  hinaus,  dass  die  EU-Einzelstaaten  mit  den  sie  tragenden 
24 Völkern  ihre  nationale    Souveränität  verlieren.  Aber  nur  die  nationalen  Demokratien, 
25 geschaffen  durch  ihre  Nationen  in  schmerzlicher  Geschichte,  vermögen  ihren  Bürgern  die 
25 nötigen  und  gewünschten  Identifikations-und  Schutzräume  zu  bieten.  Nur  sie  ermöglichen 
27 größtmögliche  individuelle  und  kollektive  Freiheitsrechte.  Nur  sie können  diese  hinreichend 
28 sichern.    Die    Versprechen,    durch    multinationale    Großstaaten    und    internationale 
29 Organisationen einen Ersatz für funktionierende demokratische Nationalstaaten zu schaffen, 
30 werden  nicht  eingehalten  werden  und  sind  nicht  einhaltbar.  Es  handelt  sich  dabei  um 
31 ideengeschichtlich alte Utopien. Sie zu realisieren, hat stets großes Leid über die Menschen 
32 gebracht.   Nötig   als   stabiles   Fundament   einer   friedlichen   Weltordnung   sind   stabile 
33 demokratische Nationalstaaten. Internationale Organisationen ohne Staatscharakter, die auf 
34 freier Übereinkunft beruhen, können dabei hilfreich sein.

35 Die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) hat im westlichen Europa über Jahrzehnte 
36 (1957  bis  1992)  zu  Frieden  und  Prosperität  beigetragen.  Doch  die  Europäische  Union  hat 
37 sich im Lauf der Jahre Kompetenzen angeeignet, für die es in den europäischen Verträgen 
38 keine   Grundlage   gibt.   Die   zunehmende   Zentralisierung   von   Hoheitsrechten   und   die 
1 Bestrebungen,  einen  europäischen  Bundesstaat  zu  schaffen,  sind  irrational  und  nicht 
2 zukunftsfähig.  Die  Alternative  für  Deutschland  lehnt  diese  Bestrebungen  strikt  ab.  Die 
3 Organe  der  EU,  vor  allem  der  Ministerrat,  die  EU-Kommission  und  das  Parlament  sind 
4 unzureichend    demokratisch    legitimiert.    Dieser    systembedingte    Mangel    sowie    die 
5 “Bürgerferne”  der  Amtsträger  haben  das  Entstehen  eines  überbordenden  Macht-und 
6 Verwaltungsapparates    begünstigt.    Wir    treten    dafür    ein,    die    Europäische    Union 
7 zurückzuführen   zu   einer   Wirtschafts-und   Interessengemeinschaft   souveräner,   lose 
8 verbundener  Einzelstaaten  in  dem  ursprünglichen  Sinn.  Das  Subsidiaritätsprinzip  muss 
9 wieder   zur   Geltung   kommen.   Wir   wollen   in   Freundschaft   und   guter   Nachbarschaft 
10 zusammenleben.
Linke Gesellschaftssicht ist grundsätzlich internationalistisch ausgerichtet. Die Überwindung von Nationengrenzen ist ein Ziel linker Politik, und die Hoffnung ihrer Protagonisten. Deshalb ist die Rückkehr zur Wirtschaftsgemeinschaft eine ungeliebte Vorstellung. Jetzt, da man doch so weit ist, schon den ersten Schritt getan hat, soll man wieder einen Schritt zurück gehen. Andererseits ist die entstandene EU-Organisation zutiefst undemokratisch, verfilzt und längst nicht mehr dem "Willen der Völker" untergeordnet. Je größer Einheiten werden, desto schwieriger wird ihre demokratische Kontrolle. Außerdem sehen Linke auch immer wohlwollend auf Gruppen, die ihre Selbständigkeit erkämpfen wollen, ihr Selbstbestimmungsrecht im Sinne der Menschenrechte für sich in Anspruch nehmen wollen. Insofern Gibt es keinen wirklichen Widerstand gegen eine Rückabwicklung der EU in Richtung einer Zollunion, so lange die sozialen und gesellschaftlichen Errungenschaften für die Menschen nicht abgeschafft werden. Linke erkennen, dass die Ausrede der Politiker "Das kommt von Brüssel" nach einer Regionalisierung nicht mehr dazu dienen kann, im Volk ungeliebte, aber von der Elite erwünschte, Änderungen herbei zu führen. 

11 2.Europa: Ein flexibles Netzwerk. Vielfältig und bunt.

12 Wir wollen die Europäische Vielfalt und Identität bewahren und Demokratie und Subsidiarität 
13 in Europa zurückgewinnen. Wir wollen die Institutionen der EU reformieren. 

14 Der   Anteil   der   Bevölkerung   eines   Staates   an   der   EU-Gesamtbevölkerung muss 
15 demokratisch  besser zur  Geltung  kommen.  Dies  gilt  auch  für  die  deutsche  Sprache  als 
16  größte europäische Sprachgemeinschaft. 
Die Frage der Sprache zu sehr zu betonen hat einen unangenehmen Beigeschmack. Bewahren ja, anderen aufdrängen: Nein. Die AfD muss sich im Klaren sein, dass sie hier einen Faktor hat, der klassischerweise als Rechts verpönt ist. Aber viel wichtiger ist: er ist in einer modernen, globalisierten Welt, nicht mehr sinnvoll. Abgesehen von ideologischen Polemisierungen, hindert die Überbetonung von Deutsch die Gewinnung internationaler Märkte, Anerkennung und Freundschaften. Es darf nicht so weit gehen, anderen Deutsch aufzuzwingen. Warum sollte man sich nicht auf eine einfache gemeinsame Sprache einigen, statt einen Partner zu zwingen, Deutsch zu lernen? Aber natürlich ist die Deutsche Sprache dann wichtig, wenn sie eine Funktion erfüllt. Z.B. werden immer mehr wissenschaftliche Arbeiten in Englisch verfasst. Höchstens mit einer deutschen Summary. Das erschwert den Zugang der Gesellschaft zu wissenschaftlichen Erkenntnissen, die auch mit deutschen Steuergeldern gewonnen wurden. Daher sollte es Regelungen geben, die erreichen, dass mehr wissenschaftliche Publikationen in Deutsch erscheinen. 
17 Die  AfD  spricht  sich  dafür  aus,  in  der  Außenpolitik  gesamteuropäische  Interessen  zu 
18 bündeln,  ohne  die  Nationalstaaten  in  ihrer  Souveränität,  demokratischen  Mitwirkung  und 
19 Rechtsgestaltung einzuschränken. Eine formelle gemeinsame Außen-und Sicherheitspolitik 
20 der  EU  (GASP)  lehnen  wir  ebenso  ab  wie  einen  gemeinsamen  Europäischen  Auswärtigen 
21 Dienst. Stattdessen setzen wir uns dafür ein, die zwischenstaatliche Abstimmung unter den 
22 europäischen Partnerländern zu intensivieren. 

23 Unterhalb  der  Vollmitgliedschaft  befürworten  wir  ein  flexibles  Netzwerk verschiedener  
24 Mitgliedschaften  und  Geschwindigkeiten,  an  dem  jeder  europäische  Staat  jeweils  nach 
25 seinen  Möglichkeiten  teilnehmen  kann,  wie  das  zum  Beispiel  in  der  Westeuropäischen 
26 Union  der  Fall  war.  Beitritte  nichteuropäischer  Staaten  sollte  die  EU  aus  kulturellen  und 
27 geographischen  Gründen  nicht  weiter  verfolgen.  In  der  Beziehung  mit  diesen  Ländern, 
28 beispielsweise   der   Türkei,   sind   die   strategischen   außen-und   sicherheitspolitischen 
29 Interessen Deutschlands zu berücksichtigen.

30 3. Außenpolitik: Vereinte Nationen stärken. NATO beschränken.

31 Die  Vereinten  Nationen  sind  für  Fragen  der  Sicherheit  und  des  Friedens  in  der  Welt 
32 unverzichtbar.  Die  AfD  setzt  sich  dafür  ein,  dass  Deutschland  als  aktives  Mitglied  der 
33 Vereinten  Nationen  beim  Lösen  und  Bewältigen  internationaler  Konflikte  eine  aktive  und 
34 konstruktive  Rolle  spielt.  Wir  setzen  uns  dafür  ein,  internationale  Krisenherde  diplomatisch 
35 zu   entschärfen,   um   humanitäre   Katastrophen   und den   Verlust   der   Heimat   von 
36 Bevölkerungsgruppen  zu  vermeiden,  auch  um  unkontrollierten  Wanderungsbewegungen  in 
37 Richtung Europa entgegenzuwirken. Deutsche und andere nationale Minderheiten sowie die 
38 universellen Menschenrechte zu schützen, gehört zu den Grundwerten der AfD-Politik.

1 Wir  treten  dafür  ein,  sich  in  innere  Angelegenheiten  anderer  Staaten  nicht  einzumischen.
2 Organisationen  und  international  agierende  Konzerne,  die  Einfluss  auf  die  Innenpolitik 
3 anderer   Länder   oder   deren   Eliten   zu   nehmen   versuchen,   um   ihre   politischen   oder 
4 wirtschaftlichen Interessen durchzusetzen, sind darin zu beschränken. 
Dies ist eine deutliche Absage an die heutigen politischen Gegebenheiten, und ausdrücklich zu begrüßen. Neben der Einschränkung der politischen Stiftungsaktivitäten, die sich teilweise aktiv in "Regime Change" eingemischt hatten, z.b. in der Ukraine, vertritt die AfD eine Stellung durch die der Weg geöffnet wird, Deutschland als Friedensstifter, statt als Kreuzfahrer zu positionieren. Und das ist unterstützungswürdig.
5 Die AfD ist dafür, die Vereinten Nationen, einschließlich des Sicherheitsrates, zu stärken und 
6 zu  reformieren.  Den  veränderten  Gewichtungen  in  der  Welt  sollte  Rechnung  getragen 
7 werden.   Als  eine   weltweit  anerkannte   Nation  mit  einer  stabilen  Demokratie  und  als 
8 drittgrößter  Beitragszahler  der  UN fordern  wir  für  Deutschland  einen  ständigen  Sitz  im  UN-
9 Sicherheitsrat. Aufgrund des Völkergewohnheitsrechts und in Übereinkunft mit den früheren 
10 Siegermächten haben sich die Grundzüge der Feindstaatenklausel grundlegend gewandelt. 
11 Es bleibt die Aufgabe, diese nun endgültig zu streichen.
Dieser politischer Forderung kann man als Linker kaum widersprechen. 
12 Die  Mitgliedschaft  in  der  Nato  entspricht  den  außen-und  sicherheitspolitischen  Interessen 
13 Deutschlands, soweit  sich  die  Nato  auf  ihre  Aufgabe  als  Verteidigungsbündnis  beschränkt. 
14 Wir setzen uns dafür ein,den europäischen Teil der atlantischen Allianz deutlich zu stärken. 
15 Um  dieses  Ziels  zu  erreichen,  ist  es  unabdingbar,  die  militärischen  Fähigkeiten  der 
16 deutschen   Streitkräfte   wieder   herzustellen,   um   Anschluss   an   die   strategischen   und 
17 operativen  Erfordernisse  zu  finden.  Diese  von  der  AfD  geforderte  Wiederherstellung  soll 
18 nicht  nur  die  Landesverteidigung  als  zentrale  Aufgabe  der  Bundeswehr  sicher stellen, 
19 sondern die deutschen Streitkräfte auch in erforderlichem Maß zur Bündnisverteidigung und 
20 Krisenvorsorge  befähigen.  Die  AfD  sieht  im  Bestreben,  Verpflichtungen  gegenüber  den 
21 Nato-Bündnispartnern  berechenbar  zu  erfüllen,  eine  wichtige  Aufgabe  deutscher  Außen-
23 und  Sicherheitspolitik,  um   auf  diesem  Weg  mehr  Gestaltungsmacht  und  Einfluss  zu 
24 entfalten.  Wir  treten  dafür  ein,  dass  jedes  Engagement  in  der  Nato  im  Einklang  mit  den 
25 deutschen Interessen steht und einer zielgerichteten Strategie entspricht. Die Nato muss so 
26 reformiert   werden,   und   die   Streitkräfte   der   europäischen   Partnerstaaten   sind   so   zu 
26 restrukturieren,  dass  sie  die  Sicherheit  in  Europa  und  an  seiner  Peripherie  gewährleisten 
27 können. 

28 Nato-Einsätze außerhalb des Bündnisbereichs, an der sich deutsche Streitkräfte beteiligen, 
29 sollten   grundsätzlich   unter   einem   UN-Mandat   stattfinden   und   nur,   wenn   deutsche 
30 Sicherheitsinteressen berücksichtigt werden.
Grundsätzlich geht die AfD in die richtige Richtung. Aber sie ist noch zu zögerlich, einen vollständig eigenständigen Weg Deutschlands, außerhalb der NATO, als neutraler Vermittler und Friedensstifter zu beschreiben. Ich wünschte mir hier mehr Mut, das würde Linken die Diskussion erleichtern. Die AfD hängt auch noch zu sehr am Bild der klassischen Armee zur Verteidigung. Hier sollte es intensive Diskussionen geben, wie eine wehrhafte Demokratie sich im 21. Jahrhundert verteidigen kann. Immer mehr Linke haben begriffen, dass Pazifismus durch die Politik des permanenten Kriegs, der insbesondere von den USA betrieben wird, derzeit keine Wahl mehr sein kann. Die Frage ist aber, wie ich Verteidigung definiere und betreibe. Und von einer "Alternative für Deutschland" erwarte ich auch hier eine Alternative zu althergebrachter Kanonenboot-Politik.

31 Der Status der alliierten Truppen in Deutschland ist neu zu verhandeln. 

32 Ein unverzichtbares Instrument der europäischen Friedensordnung ist die OSZE. Ihre Rolle 
33 in  europäischen  Konflikten  wollen  wir  gestärkt  und  ausgebaut  sehen.  Die  AfD  möchte  die 
34 Zusammenarbeit   mit   der   OSZE   vertiefen.   Dafür   von   besonderer   Bedeutung   ist, 
35 Krisenregionen zu stabilisieren.

36 Das  Verhältnis  zu  Russland  ist  für  Deutschland,  Europa  und  die  Nato  von  maßgeblicher 
37 Bedeutung,  denn  Sicherheit  in  und  für  Europa  kann  ohne  Russlands  Einbindung  nicht 
38 gelingen.Wir  setzen  uns  daher  dafür  ein,  Konflikte  in  Europa friedlich  zu  regeln  und  dabei 
39 die jeweiligen Interessen zu berücksichtigen.

1 Die AfD vertritt eine Außenpolitik, die verpflichtet ist, die außen-und sicherheitspolitischen, 
2 die wirtschaftlichen und kulturellen Interessen Deutschlands zu wahren.

3 Wir  sind für  die  Freiheit der  Handelswege,  der  internationalen  Kommunikation  (wie  die  des 
4 Internet),  für  den  Schutz  der  natürlichen  Lebensgrundlagen  und  für  die  gleichberechtigte 
5 faire Nutzung der globalen Ressourcen.

Keine Einwände. Jedoch wird nicht klar gemacht, dass man für "die Freiheit der Handelswege" nicht bereit ist einen Krieg zu führen. Da dies in Zukunft wohl einer der möglichen Kriegsauslöser sein könnte, wäre es gut, hierzu eine Aussage zu treffen.

6 4.Bundeswehr: Für unsere Sicherheit.Garantiert.

7 Die    deutschen    Streitkräfte sind    derzeit    nur    noch    bedingt    einsatzbereit.    Die 
8 Regierungsparteien  und  grobes  Miss-Management  haben  sie  über  nahezu  drei  Dekaden 
9 hinweg  vernachlässigt.  Sie  müssen  in  vollem  Umfang  wieder  in  die  Lage  versetzt  werden, 
10 ihre  Aufgaben  wirkungsvoll  und  nachhaltig  zu  erfüllen. Dies  istdie  Voraussetzung  dafür, 

11 dass  Nato,  EU  und  internationale  Staatengemeinschaft  Deutschland  als  gleichberechtigten 
12 Partner wahrnehmen.

13 Gemeinsame  europäische  Streitkräfte  lehnt  die  AfD  ab  und  hält  an  einer  umfassend 
14 befähigten  Bundeswehr  als  Eckpfeiler  deutscher  Souveränität  fest.  Dies  schließt  eine 
15 ständige Kooperation deutscher Streitkräfte mit denen der Bündnispartner ein. 

16 Im  Ergebnis  benötigt  Deutschland  Streitkräfte,  deren  Führung,  Stärke  und  Ausrüstung  an 
17 den  Herausforderungen künftiger  Konflikte orientiert  ist  und  höchsten  internationalen 
18 Standards  entspricht, die  gründlich  und  an  den  modernen  Einsatzerfordernissen  orientiert 
19 ausgebildet  werden und die  eine  am  Wohl  der  Truppe  orientierte  Verwaltung  mit  deutlich 
20 reduzierter Bürokratie vorhalten.
Auch hier dominiert die klassische Vorstellung von Flugzeugen, Panzern, Schiffen und Kanonen, als Maßstab für Sicherheit und Verteidigung. Daran müsste man arbeiten. Denn es gibt ALTERNATIVE Möglichkeiten, die es Wert wären aus linker und konservativer Sicht zu diskutieren.
21 Eng damit verbunden ist auch, unverzichtbare nationale wehrtechnische Kernfähigkeiten zu 
22 erhalten  und  zu  fördern,  um  in  Schlüsselbereichen  von  Technik  und  Technologie  national 
23 unabhängig  zu  bleiben,  technisch  mit  der  Weltspitze  Schritt zu  halten  und Arbeitsplätze  in 
24 Deutschland zu sichern.
Indirekt ist dies ein Votum für den Export von Kriegsmaterial. Denn international wettbewerbsfähig zu sein, bedeutet, zu verkaufen, um die Entwicklung bezahlen zu können. Ein alternativer Ansatz wäre, sich hier auf bestimmte Technologien zu beschränken, und in diesen die Know-How-Führerschaft anzustreben. Dabei sollte die defensive und Schutz gebende Komponente den Ausschlag geben, nicht die aggressive und zerstörende Technologie. 
25 Sicherheit und Freiheit Deutschlands und seiner Verbündeten sind im Finanzhaushalt mehr 
26 als heute angemessen zu berücksichtigen. Umfang und Ausrüstung der Streitkräfte müssen 
27 sich nach deren Aufgaben und den außen-und sicherheitspolitischen Erfordernissen richten. 
28 Ebenfalls   geboten   ist,   die   Nachrichtendienste   umfangreich   zu   reorganisieren   und   zu 
29 reformieren.  Sie  sind  ein  wichtiges  Mittel,  Gefahren  im  In-und  Ausland  zu  erkennen  und 
30 abzuwehren.
Hier fehlt die von Linken geforderte demokratische Kontrolle von Geheimdiensten. Gerade in Anbetracht der technologischen Möglichkeiten, ist die heute viel dringender als jemals vorher.  
31 Die bisher praktizierte Finanzierung nach Kassenlage lehnt die AfD ab. 

32 5.Allgemeinen Wehrpflicht: Wiedereinsetzen.

33 Art. 87a des Grundgesetzes bestimmt: „Der Bund stellt Streitkräfte zur Verteidigung auf.“ Die 
34 Landesverteidigung  ist  eine  gesamtstaatliche  Aufgabe. Sie  betrifft  den  Kern  staatlicher 
35 Existenz  und  unserer  freiheitlich-demokratischen  Grundordnung.  Daher  ist  der  Auftrag  der 
1 Bundeswehr  Verpflichtung  für  jeden  Staatsbürger.  Wir  erkennen  den  Ausnahmefall  des 
2 Rechts   auf   Kriegsdienstverweigerung   aus   Gewissensgründen   an,   sehen   aber   den 
3 Wehrdienst  junger  Männer  aus  allen  gesellschaftlichen  Schichten  in  den  Streitkräften  als 
4 Regelfall an.

5 Durch die Rückkehr zur Allgemeinen Wehrpflicht schaffen wir die Voraussetzungen dafür,
6 ‒ dass sich die Bevölkerung mit „ihren Soldaten” und „ihrer Bundeswehr” identifiziert, 
7 mit Streitkräften, die in der Bevölkerung fest verankert sind, 
8 ‒ dass sich das Bewusstsein für die wehrhafte Demokratie wiederbelebt, 
9 ‒ dass  nachhaltig  Nachwuchs  aus  allen  Gesellschaftsschichten  gewonnen  wird  und 
10 damit eine intelligentere Armee möglich wird, 
11 ‒ dass ein breites Potential an Reservedienstleistenden entsteht. 
Es gibt einen weiteren, sehr wichtigen Grund für die Wiedereinführung der Wehrpflicht: Wer heute als Soldat "dient", will Karriere machen. Karriere macht am besten, wer in Kriegen eingesetzt wurde. Und so streben sie wieder an die Front. Diesmal nicht durch Propaganda und Nationalismus verblendet, sondern unter dem Druck, Karriere zu machen, Geld zu verdienen, sich in der Gesellschaft zu behaupten. Wir brauchen einen neuen Bürger in Uniform. Wir brauchen wieder die Wehrpflicht, und zwar für Männer und Frauen. Wir brauchen Menschen aus dem normalen Leben, die KEIN Interesse an einer Karriere als Soldat haben, sondern Interesse an einem Leben in Frieden und ohne Krieg. Berufssoldaten dürfte es, bis auf wenige Ausnahmen, überhaupt nicht mehr geben. Und auch die Dienstzeit von Zeitsoldaten, sollte nicht so lang sein, dass sie ihre zivilen Wurzeln verlieren.
12 Deshalb  tritt  die  AFD  dafür  ein,  für  alle  männlichen  deutschen  Staatsbürger  im  Alter 
13 zwischen  18  und  28  Jahren  wieder  einen  Grundwehrdienst  einzuführen. Die  Dauer  des 
14 Wehrdienstes  richtet  sich  nach  dem,  was  für  die  Sicherheit  notwendig  ist.  Sie  muss  eine 
15 gründliche,  kriegs-und  einsatzorientierte  Ausbildung  ermöglichen.  Kriegsdienstverweigerer 
16 leisten  Wehrersatzdienst. Die  Allgemeine  Wehrpflicht für  Männer  wird  um  eine  allgemeine 
17 Dienstpflicht   gleicher   Dauer   für   Frauen   ergänzt,   wofür   eine   Grundgesetzänderung 
18 erforderlich ist.  Frauen sollen die Möglichkeit haben, freiwillig in den Streitkräften zu dienen.

(Wird fortgesetzt)


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen