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Samstag, 4. Mai 2013

Kann ein Rassist auch Antifaschist sein?


Als ich gegen Faschisten in Deutschland und anderen Ländern demonstrierte, hatte ich mir nicht vorstellen können, dass eines Tages Menschen von sich behaupten, Antifaschisten zu sein, die selbst faschistoide oder eine rassistische Sprache benutzen. Die Zeiten haben sich wohl geändert. Am Beispiel von Tobias Raff, der sich selbst als Antifaschist sieht, will ich versuchen das zu klären.


RASSISTISCHE VORURTEILE UND HASS

Einen großen Teil meiner Arbeits- und Lebenszeit verbrachte ich im Ausland, insbesondere in Asien. Dabei lernte ich vor 12 Jahren meine heutige, aus einer chinesischen Familie stammende Frau kennen. Sie war 1992 als Schülerin während Demonstrationen gegen die Militärdiktatur von Soldaten in Bangkok beschossen worden und dadurch als ich sie kennen lernte traumatisiert gegen jede Art von Politik. Ihr Studium musste sie nach dem Bachelor-Abschluss aufgeben, weil beide Elternteile gestorben waren. Aber auch ohne einen Masterabschluss war sie bis zu unserer Heirat erfolgreich für ein französisches Unternehmen in Bangkok tätig. Nachdem wir 2009 nach Deutschland umgezogen waren, hatte sie zunächst Deutsch studiert und dann eine Ausbildung als Altenpflegerin begonnen, in der sie jetzt kurz vor dem Examen steht.

Warum erzähle ich das, nun jener Tobias Raff erklärte über Twitter:
Mit, wie ich glaube feststellen zu müssen, rassistischen und frauenfeindlichen Vorurteilen beladen und voller Hass erklärt Tobias Raff also, dass ich meine Frau in Asien „gekauft“ hätte. Aber auch in dem darüber stehenden Satz steckt ein deutlicher Fehler. Er behauptet implizit, ich hätte geschrieben, dass Israel eine stille ethnische Säuberung beabsichtige. Bei der beanstandeten Stelle handelte es sich jedoch um die Erläuterung eines Berichtes und nicht um eine Wertung von mir selbst. Die Quelle wird im Text genannt und der Link ist immer noch aktiv. Im Original heißt es:
…………………"The denial of permits for Palestinians on such a large scale raises the fear that there is a specific policy by the authorities to encourage a 'silent transfer' of the Palestinian population from Area C," claims Peace Now, an Israeli think-tank sympathetic to Palestinians. ……………………..
Tobias Raff zitiert also bewusst falsch und beleidigt nicht nur mich, sondern auch noch meine Frau, die überhaupt nichts mit meinem Buch zu tun hat, auf das er sich bezieht.

DIE HATER DER PIRATENPARTEI


Und natürlich assistiert sofort ein Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses, Oliver Höfinghoff und verbreitet das Bild einer Neo-Nazi-Demonstration in Verbindung mit meinem Namen.

In keinem Fall war es mir in der Vergangenheit gelungen, eine sachliche Auseinandersetzung über Fakten zu erreichen. Eine solche wurde mit den Worten „So einen Scheiß tu ich mir nicht an“, oder „Mir ist schon übel“ abgelehnt. Diese Politik ist nach meiner Meinung faschistoid. Man greift einen politischen Gegner alleine mit Mitteln der Verleumdung und Beleidigung an. Man zitiert falsch, stellt Behauptungen auf oder verbreitet einfach aus dem Zusammenhang gerissene Links ohne darauf im Detail Stellung zu nehmen. Dadurch wird indoktriniert, nicht aufgeklärt. Und dass Oliver Hövinghoff manipulieren und nicht aufklären will, hat er selbst explizit zugegeben.

Nur gut, dass ich weder Amt, noch Mandat noch irgendetwas anderes anstreben, und daher offen über solche Machenschaften berichten kann. Aber ich bin ich nicht der einzige, der darunter leidet, und manche Mitglieder der Piratenpartei gehorchen dem Diktat der Angst. Wer in den Fokus gerät, wird mit Schmutz beworfen und etwas bleibt immer hängen. Egal wie falsch eine Erklärung ist, gerade in einer leicht beeinflussbaren Mitgliederversammlung sind solche Amts- oder Mandatskandidaten chancenlos.

SELBSTVERLEUGNUNG ODER SELBSTACHTUNG?

Nicht wegen mir, sondern wegen der  Selbstachtung, sollten die Mitglieder der Piratenpartei sich überlegen, ob sie das Spiel weiter mitspielen wollen. Leider scheint aber derzeit die tatsächliche und die moralische Führung der Piratenpartei nicht in der Lage zu sein, sich von Protagonisten des Hasses wie Tobias Raff und Oliver Höfinghoff zu distanzieren. Selbst nachdem @SeeroiberJenny aka Anne Helm von einem Twitter-Benutzer darauf aufmerksam gemacht worden war, dass Tobias Raff offensichtlich das Androhen von Gewalt durch eine extremistische zionistische Organisation zu billigen andeutete, sah sie keinen Grund sich zu distanzieren.


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UPDATE eingeschoben: SeeroiberJenny stellt folgendes klar:
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Ähnliches Verhalten konnte man bei moralischen Leuchtturm der Piraten, @Afelia aka Marina Weisband beobachten.

Meine Frau, die auch Mitglied der Piratenpartei ist und ich, wir überlegen uns, ob man ein solches Verhalten weiter ignorieren soll. In jedem Fall möchte ich die Partei aber nicht verlassen, ohne vorher für mein neues Buch die Aussagen jener Menschen gesammelt zu haben, die bereit sind sich als Opfer eben dieser Hass-Jagd auf Andersdenkende zu outen. Jeder der bereit ist, seine Geschichte zu erzählen, sollte mit mir Kontakt aufnehmen. Meine E-Mail-Adresse bei Googlemail.com besteht aus dem oben stehenden Vor- und Nachnamen getrennt durch einen Punkt. Wer aber glaubt, er könnte hier ein Propaganda-Mittel finden, um rechtes Gedankengut zu verbreiten, den muss ich leider enttäuschen.

Angst frisst Seele. Seid mutig und lasst die Menschen Eure Erfahrungen mit Hass, Ausgrenzung und Diskriminierung in der Piratenpartei erfahren. Eine Partei, die das Verhalten mindestens eines ihrer Abgeordneten und ihn unterstützenden Amtsträger nicht nur duldet, sondern aktiv fördert, wird auf Dauer keinen Bestand haben sondern in die Bedeutungslosigkeit verfallen.

FAZIT

Haben sich die Zeiten wirklich so geändert, dass Menschen die rassistische und faschistoide Verhaltensweisen zeigen trotzdem Antifaschisten sein können? Oder ist es eine Analogie zum modern gewordenen Begriff „Querfront“, dass sich Argumente, Aktionen und Menschenverachtung von Neofaschisten kaum unterscheiden lassen von solchen von Teilen der Antifa2.0 – Bewegung? Es wäre nicht das erste Mal, dass Menschen mit ursprünglich edlen Absichten im Kampf gegen Feinde die gleichen Methoden beginnen anzuwenden wie die, die man eigentlich bekämpft. Wodurch sie sich schließlich auf das gleiche Niveau begeben. Lässt sich die Piratenpartei auf dieses Niveau zerren?



15 Kommentare:

  1. Extremisten ähneln sich immer in der Methodik. Menschen mit abweichender Meinung sind eben gleich "Nazis". Leider gibt es bei den Piraten Linksextremisten, die die Partei gekapert haben ebenso wie Feministinen und ein paar andere, eher harmlose Spinner.

    Die eigentlichen Piraten sind wohl eher so wie ich, eigentlich gemäßigt und weitestgehend unpolitisch und auch nicht in der Lage, sich gegen diesen linken Irrsinn zur Wehr zu setzen.

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  2. Die Antifas sind doch in der Regel, denkfaule, überhebliche Papageienschnäbel, die noch nichtmal als Organspender(vor allem Herz und Hirn) in Frage kommen.

    Soviel devote Isreaelhörigkeit wie bei diesem Haufen findet man noch nicht mal bei der CDU.

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  3. In Kommentaren bitte auf Beleidigungen verzichten, da ich sie sonst löschen werde. Danke.

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  4. Ahhh und schon kommen die Antisemiten-Kumpels von Jo. Sehr aussagekräftig :-) aber keine Sorge. Ich werd Euch bei der nächsten Mumble-Sitzung der AG "Friedensforschung" gerne besuchen kommen, dann können wir über das Thema mal sachlich reden (zumal Du, nachdem Quatsch den Du in Deinem Blog die ganze Zeit über das Thema schreibst, eigentlich gar keine sachliche Auseinandersetzung verdient hast). Ich gehe JEDE Wette ein, dass Du in einer sachlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Israel und Antisemitismus mit mir keine 15 Minuten durch hältst.

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  5. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  6. Und noch was: ich bin kein Pirat.

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    1. na dann gibt es vielleicht doch noch Hoffnung für die Piraten

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  7. Nach dem was Sie über mich und meine Frau verbreiten, habe ich kein Interesse mehr mich mit Ihnen persönlich zu unterhalten. Wenn Sie sachliche Kritik an einem meiner Artikel mit korrekter Zitierung anbringen werde ich vermutlich darauf eingehen, falls es für die Leser von Interesse sein könnte.

    Sie können aber auch gerne auf mein neues Buch warten, in dem dann mehr Details und Informationen zu lesen sein werden, und dann auf das Buch reagieren.

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  8. Nein danke, Sie erwarten ja nicht wirklich, dass ich auch nur einen Cent für diesen Mist ausgebe :-) und die sogenannten "Beleidigungen" sind keine. Oder habe ich irgendwo in diesen beiden Tweets Ihren Namen genannt? Nein. Also, einfach mal die Backen halten.

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    1. Auch noch zu feige um zuzugeben, dass die Pferde durchgegangen sind. ...

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    2. Ja LOL das wirds dann wohl sein. Fragt sich, wer hier wirklich zu feige, für etwas ist, gell :-)

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  9. So und jetzt hab ich auf diesen Kindergarten keinen Bock mehr. Bis dann :-)

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  10. Irgendjemand den ich nicht kenne verlangt von mir völlig zusammenhangslos eine Stellungnahme zu einer Aussage irgendeines anderen Users, die ich nicht gelesen habe und mit der ich in keinerlei Verbindung stehe. Und du verzichtest darauf hier beide Seiten der Konversation zu zeigen. https://twitter.com/SeeroiberJenny/statuses/318122455124287488?tw_i=318122455124287488&tw_e=permalink&tw_p=archive
    1A kostruiert! Es ist ganz klar: Ich bin Faschist!

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    1. Danke für den Hinweis. Habe ich oben eingefügt.

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  11. Klar Jo, soviel zu Deiner "Recherche". Ich glaube hier ist mal wieder klar geworden, WER hier manipulativ irgendwelche einseitigen Infos publiziert.

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